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Richtiggestellt


By Geier - Posted on 25 März 2009

25. März 2009

 
Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit

Die Beschuldigungen gegenüber der israelischen Armee, die, grob gesagt, beinahe darauf hinausliefen, daß es während der letzten Militäraktion im Gazastreifen Soldaten gegeben habe, die auf Civilisten wie auf Schießscheiben geschossen hätten — die F.A.Z. schreibt unter der untypisch reißerischen Überschrift »Es war kaltblütiger Mord« völlig unkritisch von »wahllosen Tötungen von Zivilisten« — können als widerlegt gelten.

Schon unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe stellte laut ynetnews Reservemajor Idan Zuaretz die berechtigte Frage an die Soldaten, die die strittigen Behauptungen aufgestellt hatten: »Wenn ihnen das so eine brennend wichtige Angelegenheit war, warum haben sie bis jetzt darüber geschwiegen? Ethisch und moralisch wären sie doch verpflichtet gewesen, die behaupteten Geschehnisse zu verhindern und nicht zwei Monate zu warten, um sie zu … debattieren.« Er sagte außerdem: »Ich habe schon eine ganze Menge gesehen, aber das Maß an Professionalität, das die Armee gezeigt hat, hat mich überwältigt. Ich persönlich habe meinen Soldaten am Tage des Rückzuges aus Gaza Befehl gegeben, unsere gesamten Versorgungsgüter … zurückzulassen.«
Ein Soldat berichtet: »Zum Beispiel hat mein Kompaniechef dreimal die Taschen der Soldaten auf gestohlene Waren kontrolliert. Wer nur das geringste gestohlen hatte, so wie Zucker, wurde hart bestraft. Es wurde uns verboten, in palästinensischen Betten zu schlafen, sogar, wenn keine anderen Schlafgelegenheiten da waren und wir haben nichts von ihrem Essen angrührt, sogar, als wir zwei Tage lang nicht genug zu essen hatten. Wo immer wir waren, versuchten wir die Beschädigungen so gering wie möglich zu halten. Einige Häuser haben wir sauberer hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. Wir haben sogar einen Kühlschrank geputzt, der wirklich gestunken hatte. … Einmal wurden wir informiert, daß eine Selbstmordattentäterin in unsere Richtung unterwegs war, aber selbst, als sie einen bestimmten Punkt überschritten hatte, feuerten wir noch in die Luft oder in ihre Nähe. … Selbst wenn wir an verwüsteten Läden vorbeikamen, wäre es uns nicht eingefallen, etwas mitzunehmen. Ein Soldat griff eine Lebensmitteldose, aber legte sie sofort zurück, als ihn jemand anbrüllte.«

Es ist ein Lehrstück, wie die Vorwürfe zustandegekommen sind. Inzwischen sind diese weitestgehend untersucht und die Jerusalem Post schreibt gestern:
»Während der Konferenz behauptete ein Soldat, ein Scharfschütze hätte das Feuer auf eine Mutter und ihre Kinder eröffnet, nachdem der Befehlshaber eines Geschwaders diese in eine gesperrte Zone geschickt hätte. Alle Soldaten, die an der Konferenz beteiligt waren, wurden befragt … wir können mit Sicherheit sagen, daß die Soldaten, die die Behauptungen aufgestellt haben, keine Augenzeugen waren. Alles basierte auf Gerüchten. Was wirklich bei dem Vorfall … passierte, ist, daß der Scharfschütze einen Warnschuß abgab, um sie wissen zu lassen, daß sie sich in eine gesperrte Zone begaben. Dieser Schuß wurde nicht einmal in ihre Richtung abgegeben. Sein Kommandeur rannte nun die Stufen … hinauf, kam auf das Dach und fragte den Scharfschützen, warum er auf Civilisten schieße. Der Scharfschütze sagte, daß er nicht auf Civilisten schießt. Aber die Soldaten im ersten Stock des Hauses hörten nur die Frage, die der Kommandeur herausgeschrien hatte. Und von diesem Zeitpunkt an verbreitete sich das Gerücht. Wir können mit absoluter Sicherheit sagen, daß der Scharfschütze nicht auf die Frau und ihre Kinder geschossen hat. Später hat der Kompaniechef mit dem Scharfschützen und seinem Kommandeur gesprochen. Wir wissen mit Sicherheit, daß dieser Vorfall nie stattgefunden hat. … Wir untersuchen alle Behauptungen, um herauszufinden, was stattgefunden hat und um Schlußfolgerungen daraus zu ziehen. Unglücklicherweise haben Teile der Presse wegen des Konkurrenzdruckes diese Story herausgegriffen und aufgeblasen. Es ist eine Schande, daß Medien in der ganzen Welt dieses Gespinst verbreitet haben … Es ist unwahrscheinlich, daß der Imageschaden für Israel je repariert werden kann, unabhängig davon, was die Untersuchungen ergeben. Es ist auch eine Schande, daß die Medien palästinensische Manipulationen verbreiten. Man sehe sich nur die Beschuldigung an, wir hätten 48 Civilisten in einer UN-Schule in Gaza getötet. Tatsächlich kamen sieben Menschen um, und vier oder fünf von ihnen waren Terroristen. Die UNO hat sich zwar entschuldigt, aber der Schaden ist angerichtet.«

Richtig. Der Schaden ist angerichtet. Es ist schwierig, ja unmöglich, solche Falschmeldungen wieder aus der Welt zu schaffen. Es wird immer wieder solche geben, die sich zukünftig darauf beziehen und behaupten werden, daß israelische Soldaten nur zum Spaß Scheibenschießen auf palästinensischen Kinder veranstalten würden. Letztlich werden solche Falschmeldungen zur Rechtfertigung weiterer Gewalt herangezogen werden. Damit können sie unter Umständen Menschenleben kosten. In Spr. 18, 9 lesen wir: »Auch wer sich lässig zeigt in seiner Arbeit, ist ein Bruder des Verderbers.« Das gilt auch für nachlässig recherchierende Journalisten. Das mindeste, was unter solchen Umständen angemessen wäre, ist ein deutliches Dementi. Ich bin gespannt, wie die F.A.Z., die immerhin früher damit geworben hat, daß Verläßlichkeit den Wert der Information bestimmt, damit umgehen wird — und auch die vielen anderen Medien, die hier Gerüchte ungeprüft als Tatsachen verkauft haben.

Es sind solche Dinge übrigens keine Einzelfälle. Unabhängige Blogs berichten seit langem darüber, daß es in »Palästina« eine Filmindustrie gibt, die möglichst tränentreibendes Material für die sensationshungrigen Medien des Westens bereitstellt und die mittlerweile als »Pallywood« berüchtigt ist. Und das Geschäftsmodell funktioniert ja ganz famos, wie man an den mehr als 5 Milliarden Dollar sieht, die gerade wieder ins Hamas-Land gepumpt werden (und unter denen sich auch ein namhafter Betrag deutscher Steuergelder befindet). Man könnte meinen, die Bewohner von Gaza müßten Israel erfinden, wenn sie es nicht schon zum Nachbarn hätten, aber wenigstens erfinden sie sich eine ganz eigene Realität. Und während Gaza, nicht zuletzt wegen des Mitleids, das zu einem Gutteil auf geschickter Propaganda beruht, fünf Milliarden erhält, geht die israelische Stadt Sderot, die unter beständigem palästinensischem Raketenbeschuß leidet, auch nicht leer aus: Der dänische Botschafter hat in einem Kindergarten ein paar Lego-Steine übergeben, die die Firma gespendet hat.


Nachtrag 31. 3.: Siehe auch
hier und hier.

 

 … sowie hier: »During Operation Cast Lead, the Israeli Defence Forces did more to safeguard the rights of civilians in a combat zone than any other army in the history of warfare.«

 

 

 

Photo: Dor Posner

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