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Fundsachen
Kenianische Kasperei
4. August 2013
Was tun, wenn man Rechtsanwalt ist, ins Parlament gewählt werden will und ein bißchen Publicity ganz gut brauchen kann? Man sucht sich einen spektakulären Fall, mit dem man zwar kein Geld verdient, der einen aber bekannt macht. So oder ähnlich muß der kenianische Anwalt Dola Indidis wohl gedacht haben, als er sich entschloß, Israel und Italien vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu verklagen — wegen der ungerechtfertigten und rechtswidrigen Anklage, Verurteilung und Hinrichtung von Jesus. Die ursprünglich mit dem Fall befaßten Personen und Behörden existieren zwar schon seit Jahrtausenden nicht mehr, das ficht Indidis aber nicht an. Als Freund von Jesus hält er sich für verpflichtet und berechtigt, stellvertretend die mangelnde Rechtsstaatlichkeit des damaligen Prozesses juristisch aufarbeiten zu lassen. Beweise für die damalige Unrechtmäßigkeit finden sich schließlich ausreichend in der Bibel, und so hält er sich an die Staaten, die er als Rechtsnachfolger des Römischen Imperiums und des Herodianischen Königtums ausgemacht hat. Da der Oberste Gerichtshof in Nairobi den Fall nicht zur Entscheidung annehmen wollte, ist Indidis damit nach Den Haag gegangen, freilich will sich wohl auch dort niemand so recht für zuständig erklären, Pilatus’ Urteil zu revidieren.
Hans Sachs: »Gottesdienst«
12. Juni 2013
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Hans Sachs
(1494 — 1576)
»Gottesdienst«
Der Gottesdienst, seht, wie er geht:
In vollem Schwang auf ganzer Erden | Mit Mönch- und Nonn und Pfaffewerden,
Mit Kuttentragen, Kopfbescheren, | Tag und Nacht in Kirchen plärren,
Metten, Prim, Terz, Vesper, Komplet, | Mit Wachen, Fasten, langem Gebet,
Mit Gertenhauen, kreuzweis Liegen, | Mit Knieen, Steigen, Bücken, Biegen,
Mit Glockenläuten, Orgelschlagen, | Mit Reliquien-, Kerzen-, Fahnentragen,
Mit Räuchern und mit Glockentaufen, | Mit Lampenschnüren, Gnad-Verkaufen,
Mit Kirchen-, Wachs-, Salz-, Wasserweihen. — | Und ebenso ist’s bei den Laien:
Mit Opfern und mit Lichtlein brennen, | Mit Wallfahrten, zu Heil’gen rennen,
Mit Abendfasten, Tagesfeiern | Und Beichten nach den alten Leiern,
Mit Brüderschaften, Rosenkränzen, | Mit Ablaßlesen, Kirchscharwenzen,
Mit Pacemküssen, Reliquienschauen, | Mit Messenstiften, Kirchenbauen,
Mit großen Kosten die Altäre zieren: | Bilder auf die welschen Manieren,
Samtene Meßgewand, Kelche gülden, | Mit Monstranzen und silbernen Bilden,
In Klöster schaffen Zins und Rent’; — | Dies »Gottesdienst« der Papst benennt
Und spricht, man wirbt damit den Himmel | Und löst mit ab der Sünden Schimmel. —
Und wenn man’s sich besieht bei Licht, | Ist alles auf das Geld gericht’t.
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Nichts Neues.
18. Mai 2013
Nichts Neues unter der Sonne, alles wie gehabt (Schild an einem Markt):
Und es ruft der Herr, Jahwe der Heerscharen, an jenem Tage zum Weinen und zur Wehklage, und zum Haarscheren und zur Sackumgürtung.
Aber siehe, Wonne und Freude, Rinderwürgen und Schafeschlachten, Fleischessen und Weintrinken: »Laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!«
Jes. 21, 12f
Und Laute und Harfe, Tamburin und Flöte und Wein sind bei ihrem Gelage; aber auf das Tun Jahwes schauen sie nicht, und das Werk seiner Hände sehen sie nicht.
Jes. 5, 12
Und gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, also wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen:
Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und die Flut kam und alle umbrachte.
Gleicherweise auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten;
an dem Tage aber, da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um.
Luk. 17, 26ff
Die Telekom stellt ein: Evangelisten
20. April 2013
Говорит Kristina Schröder: Große Fürsorge
11. April 2013
[für Vergrößerung auf das Bild klicken]
Nein, es ist nicht so, wie es aussieht. Frau Schröder ist nur versehentlich in die Überschrift gerutscht und dies ist keine aktuelle Pressemitteilung des Bundesministeriums für Kinderverstaatlichung, Gendergerechtigkeit und Androgynisierung Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Könnte aber, eigentlich. Beinahe. Große Fürsorge eines fürsorglichen Staates ist schließlich wieder ganz groß im kommen.
Fasten mit Vollpension
21. November 2012
Fasten zwischen den Mahlzeiten?
Fastenwoche mit Vollpension: gefunden in »extratour«, dem Magazin des Deutschen Jugendherbergswerks
Atheismus
21. August 2012
Die folgende Definition von Atheismus kursiert im Netz, leider ohne Quellenangabe:
Atheism
The belief that there was nothing
and nothing happened to nothing
and then nothing magically exploded for no reason,
creating everything
and then a bunch of everything magically rearrangend itself
for no reason what so ever
into self-replicating bits
wich then turned into dinosaurs.Makes perfect sense.
Deutsch etwa:
Post aus der JVA Sehnde
18. Januar 2012
Der »Zeltmacher« hat gestern eine Stellungnahme von Axel Hüls veröffentlicht (ich hatte den Fall hier, hier und hier kommentiert). Viel ist meinerseits nicht dazu zu sagen, der Artikel dort sowie der daselbst verlinkte Brief von Hüls sprechen für sich. Ab Seite 3 unten äußert er sich zur Sache und man sollte sich nicht davon abschrecken lassen, daß die Kopie des Briefes stellenweise schlecht lesbar ist*. Der Brief erklärt einige Fragen, die besorgte Leser zu diesem Fall haben.
Im Brief beklagt Axel Hüls, daß nicht alle seine Post weitergeleitet wird. Auch die wenigen Lebenszeichen, die nach draußen gelangen, werden offensichtlich grob verzögert. Ich habe zuverlässige Kenntnis, daß ein Brief von ihm, der auf den 19. September 2011 datiert ist, erst am 2. Januar 2012, also nach fast vier Monaten, in die Post gegeben wurde. Auch das Recht der Staatsanwaltschaft, die Post zu überprüfen, läßt solche »Bearbeitungszeiten« nicht recht plausibel erscheinen. Es scheint, als würde die Staatsanwaltschaft hier ihre Ermessensspielräume ausreizen, um Hüls so weit wie möglich zu isolieren — nicht zuletzt auch von seinen Kindern.
Abschreiben erlaubt!
14. Juni 2011
Abschreiben wird ja regelmäßig eher als Bildungsvermeidungsstrategie angesehen denn als Bildungsmaßnahme. Das muß freilich nicht in jedem Fall zutreffen. Freunde von Freunden, die ihre Kinder zu Hause unterrichten, haben in ihrem Blog ein Thema aufgegriffen, von dem ich in Deutschland noch nichts gehört habe: Das Abschreiben der Bibel als Bestandteil des persönlichen Bildungsprogramms. Den Text, der mit der Photostrecke verbunden ist, die dort zu finden ist, (es ist mir leider nicht gelungen, diese hier direkt einzubinden) habe ich einmal übersetzt. Andere Artikel, die mit dem Thema zusammenhängen, sind hier zu finden. Ich denke, wenn man die vorgebrachten Argumente bedenkt und kein Gesetz daraus macht, daß jeder Christ unter allen Umständen die Bibel abgeschrieben haben müsse, kann das für viele eine wertvolle Bereicherung sein, weswegen ich diese Anregung sehr gern weitergebe:
Soziale Schildkröte
7. Januar 2010
Für alle, die es stört, daß ich nach Geierart hier so häufig mit dem Aas der Gesellschaft hantiere, heute einmal etwas rundum Positives, Schönes, Erfreuliches. Ich hatte bisher gar nicht gewußt, daß Schildkröten sich gegenseitig helfen, wenn sie in eine mißliche Lage geraten sind. Das tun sie aber ganz offensichtlich:
Das erinnert mich an Gal. 6, 1f:
Brüder, so auch ein Mensch vorweggenommen wurde in einem Danebenfall, so passet ihr, als die Begeisteten, den solchen im Geist der Sanftmütigkeit gemäß an, achtend auf dich selber, daß nicht auch du, ja du, versucht werdest. Ihr werdet voneinander die Schwernisse fassen, und also machet randvoll das Gesetz des Christos.
Oder nach Elberfelder:
Brüder! Wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, so bringet ihr, die Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geiste der Sanftmut, indem du auf dich selbst siehst, daß nicht auch du versucht werdest. Einer trage des anderen Lasten, und also erfüllet das Gesetz des Christus.
Nachtrag 17. 12. 14: Noch so ein Film: