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Warum Geiernotizen?


By Geier - Posted on 01 Januar 2009

1. Januar 2009

Tatsächlich — es gilt der Geier in dieser Welt nicht viel, ebenso wie der Wurm, und doch bezeichnet sich der Christos selbst als einen Wurm (Ps. 22, 7). Und auch das, was Schöpfungsrealitäten und Schrift über Geier sagen, ist sehr interessant:

Der Geier — oder besser gesagt, die Gesamtheit der Geierschaft — ist vorbildlich in Bestattungswesen und Recycling. Geier bringen selbst nichts um. Der Geier jagt — im Gegensatz zum Adler — nicht. Er harrt auf Jahweh und wird versorgt. Wo sich Aas findet, gibt es Geierarten, die das Fleisch von den Knochen holen. Dann gibt es andere Geier, die durch ihre außergewöhnlich aggressive Magensäure in der Lage sind, auch die Knochen zu verdauen* (generell verhindert die starke Magensäure von Geiern, daß sie sich beim Verzehr kranker Tiere selbst infizieren; beinahe erstaunlich ist es, daß die sich nicht selbst verdauen). Dann gibt es wieder andere Geier, die selbst den Boden mit dem vergossenen Blut aufnehmen und hieraus Energie gewinnen. Die verschiedenen Arten sind dabei teilweise aufeinander angewiesen: In Afrika ist zum Beispiel der Ohrengeier die einzige Art, die in der Lage ist, die Haut größerer Säugetiere aufzubrechen. Dort, wo der Ohrengeier fehlt, gehen dann auch die anderen Geier leer aus, es sei denn, Wildhüter greifen ein und öffnen den Kadaver.

Geier leisten mit ihrem Dienst einen wesentlichen Beitrag zur »Öffentlichen Hygiene«, also zur Meidung der Ausbreitung von Seuchen infolge verwesender Kadaver. Sie sind in diesem Sinne Lebensrettende, weil sie verhindern, daß der Tod virulent wird, sich also durch sich selbst vermehrt und potenziert.** Sie dämmen den Tod und die Todesfolgen ein. Für den Geier selbst ist der Tod allerdings die Lebensvoraussetzung; vor diesem Hintergrund sei noch einmal ein genauerer Blick auf Jes. 40, 31 geworfen: 

»Aber die Harrenden Jahwehs wechseln Kraft ein, sie steigen hinauf mit der Schwinge wie die Geier***, sie laufen, und nicht ermüden sie sich, sie gehen, und nicht werden sie matt.«

 

Dieses Einwechseln von Kraft kann hier auf die Art bezogen werden, wie die Geier Tod in Lebenskraft verwandeln. Dieses prophetische Bild wird lehrhaft erklärt von Paulos in 2. Kor. 4:

7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf daß die Überschwenglichkeit der Kraft sei Gottes und nicht aus uns.
8 Allenthalben bedrängt, aber nicht eingeengt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg;
9 verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht umkommend;
10 allezeit das Sterben Jesu am Leibe umhertragend, auf daß auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde.
11 Denn wir, die wir leben, werden allezeit dem Tode überliefert um Jesu willen, auf daß auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleische offenbar werde.

 

Hierzu gehört auch 1. Kor. 1, 18:

»Denn das Wort vom Pfahl[G] ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft.«

 

Auch hier ist es die Botschaft vom (Pfahles-)tod[G], die, weil ihr die Botschaft von der Auferstehung innewohnt, in bester Geierart zur Kraft- und damit Lebensquelle wird.

Auch im Neuen Testament taucht das Geierbild auf:
Mt. 24, 28:

»Wo aber der Leib ist, werden die Geier zusammengeführt werden.«

Diese Stelle ist nicht ganz leicht einzuordnen, vor dem Hintergrund des obengesagten kann man aber feststellen, daß die Geier (also diejenigen, die den Tod in Auferstehungsleben zu wandeln wissen) sich zum Leib hin (Leib des Christos, also die Herausgerufene[G]) versammeln.

Neben 1. Kor. 15, 54 bezeichnet auch 2. Kor. 5, 4, daß das Sterbliche vom Leben verschlungen werden muß.

Das Geierprinzip lehrt uns also: Unter den Bedingungen der gefallenen und damit dem Tod verfallenen Schöpfung muß es eine Kraft geben, die die ungebremste Ausbreitung des Todes hemmt. In der Natur und der biblischen Prophetie ist dies durch den Geier (und übrigens auch durch den Wurm) dargestellt. Die Herausgerufene[G], die in diesem Sinne Geiernatur hat, bezieht für sich selbst die Lebenskraft aus dem Tod (des Christos), bremst aber auch die Todeswirkung in ihrem Umfeld, also in dieser Welt, die dem Tod unterworfen ist. Die Weisheit Gottes gebraucht den Tod, um ihn in Leben zu verwandeln.

So wird es eine wesentliche Aufgabe der Geiernotizen sein, die letzten Fleischfetzen vom Gerippe dieses Weltgetriebes zu nagen, um dieses als das sichtbar zu machen, was es tatsächlich ist: Tote Knochen. Möge das in dem einen Teil der Leserschaft Interesse für das wecken, was dem anderen Teil bereits eine Gewißheit ist:

 

»Aber neue Himmel und ein neues Erdland gemäß seinen Verheißenen erhoffen wir, in denen Gerechtigkeit herabwohnt.« (2. Petr. 3, 13)

 

 

* Der Bartgeier zum Beispiel ernährt sich fast ausschließlich von Knochen; im Spanischen heißt er »Knochenbrecher«, da er Kochen aus großer Höhe auf Felsen fallen läßt, damit diese in schnabelgerechte Stücke zerbrechen. Futterkonkurrenten hat er keine, denn die Knochen macht ihm niemand streitig, so kann er getrost abwarten, bis andere Aasfresser sich das Fleisch von einem Kadaver geholt haben, um sich dann ungestört der Verwertung der Knochen anzunehmen.

 

** In Indien, wo innerhalb eines Jahrzehnts bis zu 95% der Geierpopulation gestorben sein sollen, werden Kadaver zunehmend von streunenden Hunden aufgenommen, die zu einer erstzunehmenden Seuchengefahr werden.

 

*** Tatsächlich, das entsprechende Grundtextwort נֶּשֶׁר (Naschär) ist besser mit »Geier« als mit »Adler« zu übersetzen, auch wenn der Geier vielen Übersetzern wohl nicht repräsentativ genug erschienen sein mag. Aber aus Michah 1, 16 geht hervor, daß es sich beim נֶּשֶׁר um einen glatzköpfigen Vogel, eben um einen Geier handelt.

 

 

 

 Photos © Geier

 

 

 

 

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