Sie befinden sich hierGleichnisse
Gleichnisse
Hüter des Unkrauts
20. Februar 2013
Das evangelische Nachrichtenmagazin idea Spektrum äußert sich in letzter Zeit auffallend häufig auffallend freundlich zum Katholizismus und hat es sich auch nicht nehmen lassen, den scheidenden Papst mit »10 großen Worten« aus seiner Amtszeit zu feiern. Unter anderem eines aus dem Jahr 2005:
»An der Kirche kann man sehr viel Kritik üben. Wir wissen es, und der Herr hat es uns gesagt: Sie ist ein Netz mit guten und schlechten Fischen, ein Acker mit Weizen und Unkraut.«
Der Herr hat gesagt? Moment mal, was bitte hat Jesus denn wirklich gesagt?
Über Bezahlonkels und den Kern des Evangeliums
18. März 2012
Letzte Woche habe ich in der Zeitung gelesen: Über 8 Millionen Philippinos arbeiten im Ausland und versuchen auf diese Weise, sich oder ihre Familien durchzubringen. Es gibt auf den Inseln einfach nicht genug Arbeit für alle. Häufig sind es Familienväter, die im Ausland arbeiten und Geld nach Hause schicken. Da kann es schon einmal vorkommen, daß es Ärger gibt, wenn sie heimkommen: Streit um die Erziehung der Kinder zum Beispiel, die sie sich ganz anders vorgestellt hatten. Durch die Ferne sind sie zu Bezahlonkeln geworden, deren Geld gern genommen, denen aber kein wirklicher Einfluß zugestanden wird. Nun ist dieses Familienmodell buchstäblich aus der Not geboren und nicht ideal; freilich gibt es auch hier in Deutschland ein großes Heer von Bezahlonkeln. Zumeist hat es diese zwar nicht durch wirtschaftliche Not ins Ausland verschlagen, sondern sie wurden aus ihren Familien herausgedrängt und von Familienrichtern dazu verurteilt, für den Unterhalt ihrer Familie zu zahlen, ohne aber deren Geschicke wirklich steuern zu dürfen.
All das hat mich zu dem Gedanken veranlaßt, daß auch viele Christen Gott so behandeln: Wie einen fernen Vater, ja einen Onkel in Übersee, der dafür verantwortlich ist, unsere Rechnungen zu begleichen, uns aber ansonsten möglichst nicht dazwischenreden möge.
Morbus Parkinson
23. Februar 2011
Schwierige Bibelstellen VI: Eph. 4, 10
Der Hinabgestiegene, er, er ist auch der Hinaufgestiegene oben über all die Himmel, auf daß er die alle vervollständige.
Eph. 4, 10
Um den Sinn dieses Verses zu verstehen, ist eine gute Übersetzung von einiger Wichtigkeit. Wenn hier am Ende des Verses übersetzt wird »… auf daß er alles erfülle« ist das zwar nicht ganz falsch, aber es geht doch etwas entscheidendes verloren. Denn das Wort πληρόω beschreibt, daß etwas unvollständiges zur Vollständigkeit gebracht wird, so etwa, als wenn ein halbvolles Glas zur Gänze gefüllt oder einem Puzzle das fehlende Teil hinzugefügt wird. Bewegen wir uns aber lieber innerhalb biblischer Bilder: Es geht hier darum, wie der Christos als Haupt über die Seinen gesetzt wird, die dadurch von unvollständigen Wesen zu vollständigen, ganzen, wiederhergestellten — eben vervollständigten werden. Umgekehrt wird auch der Christos selbst durch das Hinzufügen von Gliedern schrittweise vervollständigt.
Fremde Federn: »Die Suche nach dem Berg des Herrn«
6. September 2010
Nach der überdurchschnittlichen Resonanz auf das Gleichnis, das ich letztens geschrieben hatte, ist mir bewußt geworden, daß Jesus mit Gleichnissen ja nicht nur gelehrt hat, sondern damit gleichzeitig auch ein Beispiel gegeben hat dafür, wie man (u. a. auch) lehren kann. Deshalb werde ich Augen und Ohren offenhalten nach neuen Gleichnissen. Das folgende Gleichnis zum Thema des Denominationsunwesens[G] habe ich auf dem Blog »Christlicher Aussteiger« gefunden. Der Originalartikel findet sich hier. Wer den Artikel weiterverwenden will, beachte bitte die (auch dieser Übernahme zugrundliegenden) Wiedergabebedingungen des Herkunftsblogs.
Die Suche nach dem Berg des Herrn
Von NovumTestamentum
Ein Gleichnis
Geschichten, die das Leben schreibt: An der Straße
22. August 2010
Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab gen Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn halbtot liegen. Es begab sich aber ungefähr, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und da er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit; da er kam zu der Stätte und sah ihn, ging er vorüber. … Und eine Gruppe Ältester einer hier nicht weiter genannt sein wollenden Freikirche kam vorüber mit ihren Mietlingen* (denn sie waren eine große und vor allem angesehene Freikirche und konnten sich mehrere Mietlinge halten) und da sie den Mann in seinem Blute liegen sahen, besprachen sie sich untereinander: