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Steuergeld bei der Arbeit: Barbie-Sciences


By Geier - Posted on 25 Juni 2012

25. Juni 2012

 

Haben Sie sich auch immer schon einmal gefragt, was so eine Europäische Kommission eigentlich alles mit den Geldern veranstaltet, welche ihr die Steuerzahler der EU-Mitgliedsstaaten fröhlich zur Verfügung stellen? Sie macht sich Sorgen um uns! Insbesondere um die armen Mädchen, die trotz aller Volkspädagogik immer noch von Kinderwunsch und Schwangerschaft bedroht sind, besonders, wenn man sie nicht rechtzeitig in einer strahlenden Wissenschaftskarriere festnagelt. Und wie die Kommission so nachdenkt und darüber sinniert, wieviele Erfindungen eigentlich von Frauen gemacht wurden, da ist ihr außer dem Kaffeefilter von Melitta Bentz spontan gar nicht so viel eingefallen. Da war die Kommission sehr, sehr betroffen und auch ein stückweit traurig. Das ist sie nämlich immer, wenn Mädchen und Jungens sich unterschiedlich verhalten, weil sie dann jedes mal schmerzlich daran erinnert wird, daß sie mit der Erschaffung des androgynen Menschen immer noch nicht so recht vorangekommen ist. Aber dann sann sie auf Abhilfe. Und sie sagte sich: Wenn das Durchschnittsmädchen schon nicht sonderlich wissenschaftsaffin ist und statt Maschinenbau oder Informatik lieber Germanistik oder Psychologie studiert, müssen wir eben eine mädchenkonforme Naturwissenschaft basteln — so eine Wissenschaft in Pink, mit vielen bunten Kügelchen statt stupider Zahlenkolonnen und Protokolle, mit Stilettos als Arbeitsschutzschuhen im Labor, wo es denn auch in erster Linie um Spaß geht, nicht um so etwas langweiliges wie Arbeit.

Was tut also so eine Kommission, wenn sie einerseits sehr, sehr betroffen und auch ein stückweit traurig ist und andererseits über schier unerschöpfliche Geldmittel verfügt, die sowieso andere Leute erarbeiten müssen? Sie startet eine Campagne und nennt diese »Science: It’s a girl thing!« (Wissenschaft ist Mädchensache!). Der zugehörige Werbefilm, der Wissenschaft als feminines Lifestyle-Produkt vermarktet, war denn allerdings so bemüht und peinlich geraten, daß er sehr schnell zurückgezogen wurde. Aber das Netz vergißt nicht:

 

 

Der Volksmund hat’s ja schon immer gewußt: »Diamonds Hammers are a girl’s best friend

 

 

 

 

Rückblick 1. Lesertreffen

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