Wir sind Obama!

21. Januar 2009

Byzantinischer Personenkult in Übersee

Bei [diesem Bild]*, das »Schüler und Lehrer bei einer Obama-Demonstration« zeigt, läuft es mir doch einigermaßen kalt den Rücken ’runter. Es erweist, wie sehr dieser ganze Obama-Hype tiefreligiöse Züge trägt. Eine solch messianische Verklärung, ein derartiger Personenkult ist eigentlich in Demokratien unbekannt, er erinnert an Kim Il Sung, Mao, an Stalin und Führergeburtstag. Damit will ich Obama diesen Diktatoren durchaus nicht gleichsetzen, aber ein ganz, ganz mulmiges Gefühl beschleicht mich bei Ansicht solcher Bilder doch.
Deutschland (jedenfalls der katholische Teil) hatte letztens zwar auch seine »Wir sind Papst«-Hysterie, aber da war die religiöse Komponente ohnehin klar. Daß deutsche Schüler und Lehrer sich Merkel-Masken auf die Nase binden und in einen »Wir sind Merkel«-Rausch verfallen, scheint — Gott sei Dank — ausgeschlossen. Trotz aller Geschichtsvergessenheit würde hierzulande die Obszönität eines solchen Vorganges wohl sofort auffallen — einige Lektionen der Geschichte sitzen eben wohl doch (noch).
Die Amerikaner ticken aber anders, werden einige Apologeten zur Rechtfertigung anführen. Das mag stimmen. Und doch: Nach allem, was die Geschichte lehrt, kann so etwas eigentlich auf Dauer nicht gutgehen. Nach allem, was die Bibel über Menschenehre sagt, auch nicht.

* Leider ist der ursprüngliche Link tot und das Bild im Netz nicht mehr zu finden; es zeigte eine Schülergruppe mit Obama-Masken.

Nachtrag:
Noch so’n Ding.
… und noch eins.