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»If you wish, you can«: Abtreibung und Eugenik


By Geier - Posted on 28 September 2009

28. September 2009

Wie die F.A.Z. heute meldet, hat das spanische Kabinett eine Gesetzesvorlage gebilligt, die Abtreibung als »Recht der Frauen« definiert und dieses »Recht« auch minderjährigen Mädchen ohne Zustimmung ihrer Eltern zuspricht. Bisher ist in dem Gesetzentwurf nicht einmal eine Information der Eltern vorgesehen. Die F.A.Z. spricht übrigens von »Schwangerschaftsunterbrechung« und benutzt damit einen propagandistischen Kampfbegriff aus der DDR, der die Endgültigkeit des Geschehens verschleiert — was man unterbricht, kann man schließlich bei Gelegenheit fortsetzen. Bisher entspricht das spanische »Recht« im Grundsatz dem deutschen, das in der Abtreibung zwar theoretisch ein Delikt sieht, dieses aber regelmäßig nicht bestraft. Das neue spanische Gesetz würde den Zugang zur Abtreibung kostenlos gewähren und außerdem das Recht von Ärzten und Krankenschwestern beschneiden, aus Gewissensgründen nicht an einer Abtreibung teilzunehmen.

Gerade habe ich übrigens Kenntnis erlangt von Simone Barichs Seminararbeit im Fach Politikwissenschaften/Sozialpolitik an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, in der sie die Wurzeln der deutschen Abtreibungsorganisation »Pro Familia« untersucht hat. Wer meine Notiz vom 28. August gelesen hat, wird nicht sonderlich erstaunt sein, daß der federführende Begründer der Organisation der nationalsozialistische Eugeniker Prof. Hans Harmsen war, der z. B. in einem Brief an Hitler schrieb: »Mit großem Interesse und aufrichtiger Freude habe ich im ›Völkischen Beobachter‹ die Berichte über die Tagung nationalsozialistischer Ärzte in Leipzig gelesen, die ein starkes Bekenntnis zur Notwendigkeit planmässiger bevölkerungspolitischer Maßnahmen enthielt.« Außerdem maßgeblich an der Gründung von »Pro Familia« beteiligt war die amerikanische Rassistin Margaret Sanger, die das Heil der Menschheit darin sah, das genetische Erbgut zu reinigen, indem sie bestimmte Gruppen von Untermenschen (ja, diesen Begriff gab es nicht nur im national-sozialistischen Deutschland) sterilisieren wollte.

Passend dazu hat ein conservativer amerikanischer Till Ulenspiegel gerade die Abtreibungsorganisation »Planned Parenthood« in Oklahoma, die amerikanische »Schwesterorganisation« von Pro Familia, des Rassismus überführt. Am Telephon bot er ihnen eine Spende an unter der Bedingung, daß diese nur zur Abtreibung schwarzer Kinder in seiner Nachbarschaft verwendet werden dürfe. Die Organisation sagte umstandslos zu — »If you wish, you can«:

 

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