Sie befinden sich hierChristenverfolgung in Mexiko
Christenverfolgung in Mexiko
23. August 2009
Wie Compass direct am Donnerstag gemeldet hat, wurden in Mexiko im letzten Monat 57 evangelische Christen von traditionalistischen Katholiken aus ihrer Heimat vertrieben. 32 Christen wurden aus ihren Häusern in einem Dorf im Bundesstaat Hidalgo und 25 aus einer Stadt in Oaxaca vertrieben.
Der Grund war jeweils, daß sie sich geweigert hatten, am Tequio-Festival teilzunehmen, bei dem neben starkem Alkoholkonsum auch die Verehrung indianischer Götzen und katholischer Heiliger im Mittelpunkt stehen. Das ganze ist ein Gemisch aus der Verehrung der »Heiligen Carmen« und des indianischen Maisgottes Centeotl. Es ist aber verbunden mit einem System von unbezahlter gemeinnütziger Arbeit, das für alle Einwohner verpflichtend ist.
Am 13. Juli wurden die Christen mit Macheten und Peitschen aus Los Parajes in Hidalgo vertrieben und mußten Häuser, erntereife Äcker und Vieh zurücklassen. Sie haben ihre gesamte Mais- und Sesamernte verloren und die Aussaat der Yambohnen verpaßt. Die Zeitung »Milenio Hidalgo« berichtete am 28. Juli, daß die Christen zurückkehren dürften, wenn sie ihren Glauben verleugnen würden und etwa 13.900 $ Strafe dafür zahlen würden, daß sie sich nicht an dem traditionellen katholischen Fest beteiligt haben, aber diese lehnten ab.
Dafür, daß wir evangelisch sind, werden wir wie Verbrecher behandelt, sagte einer der Leiter, Roberto Hernandz, gegenüber dem »Milenio Diario«. Es wurde der Gruppe verboten, eine Schule zu verlassen, in die sie sich in Sicherheit gebracht hatten und wo sie auf dem Boden schlafen mußten. Weder durften sie sich um ihre Ernte kümmern noch sonst etwas unternehmen, um Geld zu verdienen. Am 4. August wurden sie in ein kleines Haus mit drei Räumen, einem Bad und ohne Tisch noch Bett gebracht. Wegen der Enge gab es keinen Platz, wo die Männer sich nachts hätten hinlegen können. Nach Protesten am 10. August, wo hunderte Christen aus sechs mexikanischen Bundesstaaten zusammengekommen waren, wurden sie in ein größeres Haus mit 3 Räumen und 2 Bädern verlegt. Die Demonstranten haben den Opfern auch Kleidung und Nahrung gebracht.
Schon drei Jahre zuvor hatte die Stadtverwaltung sieben christliche Familien von der Wasser- und Stromversorgung abgeschnitten, weil sie nicht bereit waren, zum Katholizismus zurückzukehren. Damals wurde der Pastor der Gruppe zusammengeschlagen und gefesselt in dem vergeblichen Versuch, ihn zu einem Glaubenswechsel zu bewegen. Auch im gegenwärtigen Fall wurde den Christen von offizieller Stelle mitgeteilt, daß ihre Vertreibung vermieden worden wäre, wenn sie ihren Glauben aufgegeben hätten.
Die andere Gruppe von 25 Christen wurde lt. Berichten von »Open doors« aus ihren Häusern in Yavelotzi vertrieben und bedroht, daß sie umgebracht würden, wenn sie nicht sofort den Ort verlassen würden. Auch hier hatten sich die Christen geweigert, an den wochenlangen Feiern teilzunehmen, die von Trunkenheit und Anbetung katholischer Bildwerke geprägt sind. Die 25 Christen verloren ihre Häuser, Ernten und ihr Niederlassungsrecht, das wiederum nötig wäre, um staatliche Unterstützung zu bekommen. Sie wurden verwarnt, nicht zurückzukehren, ehe sie nicht ihren Glauben an Jesus Christus aufgegeben hätten. Ihr Land wurde enteignet und ihre Kinder durften sich nicht für die Schule anmelden.
Auch im nahen Arroyo Copete haben die Katholiken den Kindern von zehn christlichen Familien verwehrt, sich in der Schule anzumelden und versuchen die Christen zu zwingen, an katholischen Festen teilzunehmen. Die Verwaltung bringt vor, daß die Christen nicht am obligatorischen Tequio-System der unbezahlten kommunalen Arbeit teilnehmen, freilich ist dies nicht möglich, ohne auch zum Götzendienst beizutragen.
Offensichtlich ist dieses ganze Gemenge aus indianischer und katholischer Götzenverehrung so dicht mit der staatlichen Autorität verwoben, daß es vormaligen Katholiken, die sich Christus zuwenden, unmöglich gemacht wird, unbefleckt von Götzendienst ein friedliches Leben zu führen, ohne mit den lokalen Autoritäten in Konflikt zu geraten. Mexiko ist zu etwa 87% katholisch, die protestantische Minderheit beträgt etwa 7,5%, wächst aber, was in der Vergangenheit wiederholt zu aggressiven Reaktionen der katholischen Autoritäten geführt hat.
Vorfälle wie diese widerlegen die Behauptung, daß der Katholizismus in den letzten Jahrhunderten zahnlos und ungefährlich geworden wäre und auch keine Christen mehr verfolgen würde. Dort, wo er in starker Mehrheit auftritt und mit der weltlichen Macht verbunden ist, ist er kaum ungefährlicher als im Mittelalter.