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Citat des Tages LX
12. August 2012
Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach! Und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren (Johannes 12, 26).
Die menschliche Gesellschaft ist dem allgemeinen Irrtum verfallen, Größe und Bekanntheit seien Synonyme. In den westlichen Ländern nimmt man einfach an, jede Generation bringe eine Anzahl hervorragender Menschen hervor, und der demokratische Prozeß werde unweigerlich diese Leute herausfiltern und sie auf ihre prominenten Posten stellen. Wie können sich die Leute irren!
Wir brauchen sie nur kennenzulernen, oder auch nur von den berühmten Namen unserer Tage zu hören, um zu entdecken, wie armselig klein die meisten von ihnen sind! Viele scheinen ihre gegenwärtige Bedeutung durch Beziehungen, Dreistigkeit, Kaltschnäuzigkeit, Mobbing oder glückliche Umstände erreicht zu haben. Wenn wir das Leben richtig und als Ganzes betrachten wollen, müssen wir uns entschieden von der Macht dieser falschen Philosophie befreien, die Größe mit Bekanntheit gleichsetzt. Zwischen beiden können Ozeane und Kontinente liegen! Wäre die Gemeinde eine Gemeinschaft, die von der Welt unbeeinflußt ist, so könnten wir dies Problem den weltlichen Philosophen überlassen; aber in Wahrheit leidet die Gemeinde unter der gleichen bösen Vorstellung!
Christen sind der Haltung verfallen, die Lautesten und Bekanntesten unter ihnen für die Besten und Größten zu halten. Auch haben sie gelernt, Popularität mit Vortrefflichkeit gleichzusetzen. In offenem Gegensatz zur Bergpredigt ziehen sie nicht die Niedrigen, sondern die Selbstbewußten vor; nicht die Trauernden, sondern die Selbstsicheren; nicht die reinen Herzens sind und Gott schauen, sondern Leute, die öffentliches Aufsehen erregen und die Titelzeilen der Zeitschriften beherrschen!
A. W. Tozer in »Verändert in sein Bild«