Sie befinden sich hierErsatzteilspender
Ersatzteilspender
20. Januar 2009
Zum Thema Organspende, das ja auch schon hier diskutiert wurde, gibt es ein neues Buch, das auch das Problem der Gewebespende aufgreift, das quasi hinter der Organspende »versteckt« wird:
Dazu gibt es eine Rezension von Manuela Lenzen in der gestrigen F.A.Z.:
Keller beginnt gleich mit einer frankensteinwürdigen Szene: Auf dem Sektionstisch einer Universitätsklinik wird die Leiche einer Neunzigjährigen entbeint. Das heißt wirklich so und ist auch so gemeint. Oberarmknochen, Ober- und Unterschenkel und zwei Fußknochen werden herausgenommen, ein Stück Becken wird abgesägt. Mit Zellstoff und Rundhölzern aus dem Baumarkt wird die Leiche dann wieder in Form gebracht und zugenäht, damit der Bestatter sie ankleiden kann. Der Vorgang ist völlig legal, Angehörige der Verstorbenen hatten der Gewebespende zuvor zugestimmt, das gemeinnützige Deutsche Institut für Zell- und Gewebeersatz stellt aus den Knochen Transplantate her …
Den 4500 Menschen, die in Deutschland ein gespendetes Organ eingepflanzt bekommen, stehen mehrere Zehntausend gegenüber, denen Gewebe verpflanzt werden. Dabei handelt es sich selten um komplette Knochen, eher um Herzklappen, Bänder und vor allem um »prozessiertes«, also weiterverarbeitetes Material, das sich vielfältig verwenden lässt: zum Aufbau von Nasen- oder Kieferknochen, zum Unterfüttern von Falten oder zum Aufpumpen von Lippen. In den Zusammenhang gehört auch die Penisvergrößerung mir azellulärer, von den Zellen des Spenders befreiter Leichenhaut …