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Al-Ilah vor Gericht


By Geier - Posted on 05 Juni 2009


5. Juni 2009
 

Die Katholische Kirche in Malaysia kämpft um ihr Recht auf Götzendienst

Es gibt Länder, die sind schon so lange islamisch geprägt, daß es in ihren Sprachen kein neutrales Wort für »Gott« mehr gibt. Das Wort »Allah«, das ja eigentlich ein Eigenname ist, wird in solchen Sprachen dann gleichzeitig für das allgemeine Wort »Gott« verwendet.

Die Katholische Kirche in Malaysia, die Publikationen in einigen der Sprachen herausgibt, die dort gesprochen werden, kämpft nun vor dem Obersten Gericht in Kuala Lumpur um das Recht, in diesen Schriften das Wort »Allah« für »Gott« verwenden zu dürfen. Die Rechtslage in Malaysia verbietet dies aber; das Land ist derart islamisch ausgerichtet, daß nicht gestattet ist, das Wort »Allah« in einem nichtislamischen Kontext zu gebrauchen.
Auf die Idee, daß sich dies schon deshalb verbietet, weil Allah nun eben mal einfach nicht der Gott der Bibel ist, der die Himmel und das Erdland erschaffen hat, sondern ein arabischer Wüstengötze, scheint katholischerseits niemand zu kommen. Wie auch, wenn selbst der Oberste dieser Sekte
[G] anläßlich seiner letzten Nahostreise die gemeinsamen Wurzeln von Christentum, Islam und Judentum herhorgehoben hat. Offensichtlich hat er auch mehr Lessing als Bibel verinnerlicht. Nun ist klar, daß Christen und Juden eine gemeinsame Wurzel haben, den in der Torah offenbarten Jahweh-Christos. An welcher Stelle aber sollte der Islam hier verwurzelt sein? Eine gemeinsame Wurzel würde ein gemeinsames Bekenntnis zu Jahweh voraussetzen, aber Al-Ilah ist nun einmal nicht mit Jahweh identisch, und mit seiner Feindschaft gegen die Juden hat sich der Islam auch in Feindschaft gegen Jahweh maneuvriert.

Al-Ilah ist einer der 360 Götzen der Kaaba, ein Mondgott, und Muhammad hat die anderen Götzen der Kaaba zerstört. Das macht aber den übriggebliebenen Al-Ilah, der nun auf einmal der einzige der 360 war, noch lange nicht zum Schöpfer des Universums. Es bleibt ein von Menschen erdachter Götze. Daran ändert auch nichts, daß Muhammad einige biblische Geschichten, z.B. über Abraham, die er von durchreisenden jüdischen Kaufleuten gehört hatte, in entstellter Form im Quran verarbeitet und auf Al-Ilah hin umgedichtet hat. Der Gott Abrahams heißt eben nicht Al-Ilah, sondern Jahweh.

Seit sich die Römische Kirche durch die Antisemiten Augustinus und Konstantin von der Wurzel selbst abgeschnitten hat, weil sie diese nicht mehr mit den verachteten Juden teilen wollte — so wie Paulus das in Römer 11 prophetisch beschreibt — hat sie offensichtlich auch vergessen, wer diese Wurzel ist. Anders ist die Verblendung nicht zu erklären, mit der sie vor Gericht darum streitet, den Götzen Al-Ilah mit (ihrem) Gott gleichsetzen zu dürfen. Wenn es Sprachen gäbe, die »Gott« mit Astarte oder Baal gleichsetzen, würde die RKK wohl auch noch um ihr Recht kämpfen, Baal und Astarte zu verehren, vorausgesetzt, es fände sich jemand, der ihr dies verwehren wollte. Dabei ist es sicherlich durchaus eine schwierige Ausgangslage, in einer Sprache operieren zu müssen, die kein unpersönliches Wort für »Gott« kennt, aber das ist keine Rechtfertigung dafür, solches Chaos anzurichten. Man muß dann eben ein Fremd- oder Lehnwort einführen.

Daß auch Christen heute oft argumentativ ins schwimmen kommen, wenn sie mit der Meinung konfrontiert werden, daß Moslems, Christen und Juden den selben Gott hätten, liegt zum einen an der erfolgreichen humanistischen Indoktrination (hier eben ganz besonders an Lessings »Ringparabel«, die diesen Irrglauben beispielhaft transportiert und die wohl jeder, offensichtlich auch der junge Herr Ratzinger, in der Schule lesen mußte). Es liegt aber auch daran, daß sie selbst zwar mit den »Berufsbezeichnungen« Jahwehs wie »Gott« oder »Herr« vertraut sind, oft aber kaum mit seinem Namen. Dies geht wiederum auf die gängigen Bibelübersetzungen zurück, die seit Luther den Namen Jahweh oft mit »Herr« wiedergeben, was wohl auf die unkritische Übernahme der rabbinischen Fehlinterpretation von 2. M. 20, 7 zurückgeht — aus dem Verbot, den Namen Jahweh mißbräuchlich zu gebrauchen, wurde ein totales Namenstabu konstruiert, um ja keinen unbewußten Mißbrauch zu treiben. Die Folgen, die wir oben sehen, sind aber bei weitem schlimmer.


Nachtrag 7. Juni:
Gerade habe ich erfahren, daß Papst Benedikt der Katholischen Kirche vor einem Jahr verbindlich oktroyiert hat, daß der Name Jahweh nicht mehr in der Liturgie, in Gebeten oder Kirchenliedern verwendet werden darf. Also praktisch darf er in einer katholischen Messe nicht genannt werden, denn außer liturgisch festgelegten Elementen gibt es da ja nichts. Offiziell will man dadurch Rücksicht auf »jüdische Sensibilitäten« nehmen, unklar ist aber, ob dahinter nicht auch der Gedanke einer weiteren Annäherung an den Islam steht. Denn wenn man propagiert, daß Juden, Christen und Moslems den selben Gott verehren würden, stört der Name Jahweh natürlich, da ein Moslem sich wohl eher die Zunge abbeißen würde, als sich zu dem jüdischen Gott Jahweh zu bekennen.

 

 

 

Und hier geht die Geschichte weiter: Geiernotiz vom 8. 1. 2010

 

 

 Siehe auch: »Chrislam« — Hybridreligion in Nigeria

 und Gabriel A. Goldberg: »Ist Allah der Gott der Bibel? Eine jüdische Sicht«

 

 

 

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