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Kleine Zeitungsschau III
1. September 2010
»Wir werden Israel als einen jüdischen Staat nie anerkennen und dies haben wir auch der internationalen Staatengemeinschaft und den USA mitgeteilt.«
Also sprach vor wenigen Tagen Nimr Hamad, politischer Berater von Mahmud Abbas, dem Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde. Wir erinnern uns: Die PA ist diejenige palästinensische politische Kraft, die im Vergleich mit der Hamas von westlichen Politikern gern als gemäßigt dargestellt wird. Und irgendwie ist sie, verglichen mit der Hamas, ja auch tatsächlich gemäßigt, so wie halt Idi Amin gegenüber Pol Pot als relativ gemäßigt gelten könnte, vielleicht, ehrlicher formuliert, aber auch nur als weniger »effektiv«. Jedenfalls sind sich die PA und die Hamas, die Hizbullah, Syrien und der Iran einig, daß sie eher den Nahostkonflikt über weitere Jahrzehnte am Kochen halten wollen als jemals einen jüdischen Staat in ihrer Nachbarschaft zu dulden oder gar anzuerkennen.
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In einem nun schon drei Jahre alten Artikel beschreibt die Schweizer »Weltwoche«, wie die Fakten zum Thema AIDS verfälscht werden, um einer kleinen, aber außerordentlich lautstarken Minderheit nicht auf die Füße zu treten. Der Artikel ist durchaus noch aktuell und spannend zu lesen, wenn auch wenig erfreulich.
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Ein umtriebiger Filmemacher hat eine Puppe erfunden, die er »Sorgenfresser« nennt und nun massiv vermarktet mit passendem Kinderbuch und Film und allem Drum und Dran. Es ist bereits eine vierstellige Zahl der Puppen verkauft worden, bei der Kinder ihre Sorgen und Nöte loswerden sollen, indem sie diese auf einen Zettel malen oder schreiben und dann der Puppe in den Mund schieben, der mit einem Reißverschluß zu verschließen ist. Das Prinzip ist in etwa das gleiche wie bei den alttestamentlichen Heilgötzen, die ja auch meist keine großen Statuen, sondern kleine Handpuppen waren, von denen Hilfe bei Alltagsproblemen erwartet wurde, wenn auch damals noch ohne Reißverschluß. Kinder werden so spielerisch darauf eingestellt, ihre Hoffnung auf tote Materie zu setzen. Der Produzent der Puppen hat übrigens auch den Film »Bibi Blocksberg« als Produzent und Regisseur hergestellt, der Kinder an Occultismus heranführt, indem er Zauberei systematisch verharmlost und die Hexe Bibi als den sympathischen Teenager von nebenan darstellt. Für seinen aktuellen Film »Die Schule der kleinen Vampire« bekommt er sogar öffentliche Fördermittel.
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Das gerade erschienene Sarrazin-Buch habe ich natürlich auch noch nicht gelesen, aber unabhängig vom Inhalt des Buches erinnert die Art, wie derzeit zur Jagd auf den Mann geblasen wird, doch sehr an den Umgang der DDR mit abweichenden Meinungen. In einer Gesellschaft, in der Meinungsfreiheit durch das Grundgesetz geschützt ist, stellt es schlicht einen Verfassungsbruch dar, derart mit jemandem umzugehen, der von diesem grundgesetzlich verbrieften Recht Gebrauch macht. Die ganze Sache sagt weniger über Sarrazin und sein Buch als über die Verfassungstreue all derer aus, die ihm jetzt den Mund verbieten wollen. Daß das Kanzleramt in der Sache auch noch offen Druck auf die eigentlich unabhängige Bundesbank ausübt, ist dann schon ein doppelter Verfassungsbruch. Und daß ausgerechnet die Medien, die ja von Berufs wegen Hüter der Meinungsfreiheit sein sollten, zum großen Teil mit zur Hatz blasen, ist beinahe noch alarmierender. Nutzen wir die Meinungsfreiheit, solange noch Reste davon vorhanden sind.
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In Pakistan wurden vor wenigen Tagen drei Mitarbeiter einer christlichen Hilfsorganisation, die Flutopfern helfen wollten, von Taliban ermordet. Was soll man dazu noch sagen … Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Haus wird das Böse nicht weichen (Spr. 17, 13).