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Neues aus der Anstalt
23. Januar 2012
Dresden · In Sachsen dürfen zoophile Pfarrerinnen und Pfarrer künftig unter bestimmten Voraussetzungen gemeinsam mit ihrem Partnertier im Pfarrhaus leben. Das hat die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens am 21. Januar in Dresden entschieden.
Voraussetzung sei allerdings eine eingetragene Lebenspartnerschaft des Paares und die einmütige Zustimmung des Kirchenvorstandes. Landesbischof Jochen Bohl (Dresden) hob bei der Tagung der Kirchenleitung hervor, wie umstritten dieses Thema sei. Nur durch ein gegenseitiges Respektieren und Achten der jeweils anderen Auffassung könnten diese gegensätzlichen Auffassungen überwunden werden. Er hoffe, „dass die Christinnen und Christen in den Kirchgemeinden unserer Landeskirche diese Entscheidung der Kirchenleitung mittragen werden“, erklärte Bohl. Er sei sicher, „dass zoophil geprägte Menschen, mit denen wir in der Gemeinschaft der Kirche verbunden sind, als Schwestern und Brüder im Glauben akzeptiert werden“. Eine wichtige Grundlage für die Entscheidung war den Angaben zufolge ein Abschlussbericht der Arbeitsgruppe „Zoophilie in biblischem Verständnis“. Zugleich bekräftigte die Kirchenleitung die bleibende Bedeutung der biblischen Ordnung von Ehe und Familie als Leitbild des Zusammenlebens von Frau und Mann.
Halt, halt, Moment! Da ist hier in der Redaktion wohl was durcheinandergeraten. Nein, nicht viel, nur zwei, drei Worte. Immerhin. Soll nicht wieder passieren. Hier kommt die echte Pressemeldung:
Dresden (idea) · In Sachsen dürfen homosexuelle Pfarrerinnen und Pfarrer künftig unter bestimmten Voraussetzungen gemeinsam im Pfarrhaus leben. Das hat die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens am 21. Januar in Dresden entschieden.
Voraussetzung sei allerdings eine eingetragene Lebenspartnerschaft des Paares und die einmütige Zustimmung des Kirchenvorstandes. Landesbischof Jochen Bohl (Dresden) hob bei der Tagung der Kirchenleitung hervor, wie umstritten dieses Thema sei. Nur durch ein gegenseitiges Respektieren und Achten der jeweils anderen Auffassung könnten diese gegensätzlichen Auffassungen überwunden werden. Er hoffe, „dass die Christinnen und Christen in den Kirchgemeinden unserer Landeskirche diese Entscheidung der Kirchenleitung mittragen werden“, erklärte Bohl. Er sei sicher, „dass homosexuell geprägte Menschen, mit denen wir in der Gemeinschaft der Kirche verbunden sind, als Schwestern und Brüder im Glauben akzeptiert werden“. Eine wichtige Grundlage für die Entscheidung war den Angaben zufolge ein Abschlussbericht der Arbeitsgruppe „Homosexualität in biblischem Verständnis“. Zugleich bekräftigte die Kirchenleitung die bleibende Bedeutung der biblischen Ordnung von Ehe und Familie als Leitbild des Zusammenlebens von Frau und Mann.
Ja, wirklich. Herr Bohl hat das nicht als Satyre gemeint. Die zweite Meldung ist tatsächlich echt. Und die erste? Nun ja, einstweilen wohl noch nicht. Vielleicht nächstes Jahr. Oder später. Legal ist Zoophilie in Deutschland ja sowieso schon seit 1969; der Unterschied zwischen falscher Meldung 1 und richtiger Meldung 2 ist also civilrechtlich genauso unbedeutend wie theologisch. Und die Kirche paßt sich dann halt irgendwann den »veränderten gesellschaftlichen Realitäten« an — siehe Meldung № 2. Die Freikirchen folgen jeweils ein bißchen später, nach einer kleinen Schamfrist. Und natürlich: Ehe und Familie bleiben »Leitbild« und irgendwie auch gaaanz, gaaanz wichtig. Was auch immer das in diesem Context und für solche Leute bedeuten mag.
Übrigens bleibt hier nicht nur das Zeugnis der Schrift auf der Strecke, sondern auch jegliche Logik. Noch einmal Originalton Bohl:
Nur durch ein gegenseitiges Respektieren und Achten der jeweils anderen Auffassung könnten diese gegensätzlichen Auffassungen überwunden werden.
Aha: Da haben also zwei Gruppen innerhalb der Landeskirche gegensätzliche Auffassungen. Jede Gruppe respektiert und achtet die Auffassung der anderen. Wie sollen dann »diese gegensätzlichen Auffassungen überwunden werden«? Wenn jede Gruppe die entgegengesetzte Auffassung achtet, wird sie ja nichts mehr dagegen vorbringen. Wie bitte soll denn da der Gegensatz verschwinden? Indem eines morgens alle aufwachen und wunderbarerweise feststellen, daß sie einer Meinung sind? Oder doch eher, indem jedes Problem so endgültig unter den Teppich gekehrt wird, bis man es unter all dem anderen Gerümpel, das da schon vor sich hin modert, nicht mehr wiederfindet und sich irgendwann alle an den Pestilenzgestank gewöhnt haben (außer den bedauernswerten Creaturen, die über die Unebenheiten dieses theologischen Flickenteppichs stolpern und sich dabei den Hals brechen)?
Ist eigentlich irgendjemand unter meinen geschätzten Lesern noch Mitglied in diesem Verein? Wer sich nicht den Hals brechen will: Heute ist ein guter Tag, das zu überdenken.
Nachtrag 21. 10. 12: Inzwischen überlegt der Bundesrat, ob man Zoophilie nicht wenigstens mit Ordnungsgeldern belegen könne, um die Ausbreitung von Tierbordellen zu bremsen.