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Die Beseitigung der Fundamente · Teil 2
18. April 2011
Wenn die Fundamente zerstört werden, was kann dann der Gerechte noch bewirken?
Ps. 11, 3
Am 12. März hatte ich im ersten Teil des Artikels »Die Beseitigung der Fundamente« die Angriffe auf Sprache, Denken, Begriffsklarheit und Bibel erörtert. Hier nun weiter im Text mit Teil 2:
Die Zerstörung der Fundamente: Geschlechtergrenzen
Zu den essentiellen Fundamenten jeder Gesellschaft gehören zweifellos Ehe und Familie, die wiederum auf der klaren Abgrenzung der Geschlechter beruhen. Das menschliche Zusammenleben kann nicht nachhaltiger gestört werden als durch das Untergraben dieser Basis. Der Hebel, der zur Zerstörung der Familie angesetzt wird, ist die Genderpolitik[G], welche mit Nachdruck an der Demontage der Geschlechtergrenzen werkelt. Wo diese aber aufgeweicht sind, kann es keine schriftgemäße Ehe und damit auch keine im geistlichen Sinne erfolgreiche Familie mehr geben.
In der hellenischen Mythologie findet sich das Matriarchat der Amazonen, von denen die Rede geht, sie hätten sich in Jugendzeiten eine Brust amputieren lassen, um besser mit dem Bogen und anderen Waffen umgehen zu können. Von diesem Charakteristikum leitet sich auch die Bezeichnung Amazone her, die auf αμαζός, »brustlos«, zurückgeführt wird. Ihre Hauptwaffe sei die Labrys, eine doppelseitige Streitaxt gewesen, die übrigens bis heute Erkennungszeichen unter Lesben und Symbol im Wicca-Kult ist. Dies nur als Denkanregung; ich will hier nicht griechische Mythen referieren, sondern nur festhalten, daß selbst die Heiden ein Wissen davon haben, daß die Aneignung männlicher Attribute wie jede andere Verwischung der Geschlechtergrenzen zwangsläufig zu Lasten der natürlichen Weiblichkeit gehen muß.
In 5. Mose 22, 5 ist festgeschrieben, daß die Gerätschaften eines Bevollmächtigten nicht von einem Weib getragen werden dürfen — genausowenig wie dieser seinerseits Frauenkleider tragen darf — und daß all solches Tun Jahweh ein Greuel ist. Warum ein Greuel? Eben weil hierdurch die Schöpfungsabsichten Gottes unterlaufen und die Fundamente der Gesellschaft unterspült werden. Nun ist es durchaus interpretationsbedürftig, welcherart Gerätschaften dabei gemeint sind, zweifelsohne gehören aber zumindest Waffen zu den hier bezeichneten Instrumenten der Machtausübung. Deswegen ist die aus der Not geborene Wehrpflicht für Frauen in Israel auch als besonders tragische Verirrung anzusehen, denn gerade Israel war ja in besonderem Maße das Gesetz anvertraut, um es beispielgebend für die Nationen zu hüten.*
Es ist sicherlich keine unzulässige Dramatisierung, wenn ich hier feststelle, daß Gender Mainstreaming[G] die zerstörerischste, antigöttlichste, dämonischste Ideologie der vergangenen Jahrtausende ist, eine Irrlehre, die sich nicht nur gegen die Herausgerufene[G], sondern gegen die gesamte Gesellschaft richtet und die das Potential hat, die Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens völlig zu verwüsten und nichts als menschliche Wracks zurückzulassen, die zu verführen, zu instrumentalisieren, zu radikalisieren und zu beherrschen letzlich ein Kinderspiel ist. Pest und Cholera könnten im Nachhinein harmlos erscheinen, verglichen mit den Verwüstungen, welche die Gender-Ideologie an einer Gesellschaft anzurichten vermag, die — zum Beispiel in demographischer Hinsicht — selbst die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges übertreffen könnten. Man sollte deshalb meinen, daß jeder, der auch nur im Entferntesten etwas Bezug zur geistlichen Realität hat, hier erbitterten Widerstand leisten sollte. Tatsächlich aber hören wir von den tapferen Rittern des wahren Glaubens — von wenigen Einzelstimmen abgesehen — in Sachen Gender Mainstreaming nichts, vielmehr ist diese Ideologie — derzufolge das Geschlecht des Menschen nicht fundamentales angeborenes Merkmal, sondern bedeutungslos, austauschbar, ja gestaltbar sei — längst in Kirchen und Freikirchen fest verankert und in die Theologie eingebettet worden.
Als Hebel für diese Revolution wird Gal. 3, 28 instrumentalisiert, und so hat sich diese Stelle während der letzten Jahre zu einem der meistmißbrauchten Verse der Schrift entwickelt. Isoliert betrachtet, könnte man auf den ersten Blick wirklich meinen, daß Paulos hier der Gender-Ideologie das Wort reden würde: »Nicht ist der Einzelne Jude, aber auch nicht Hellene, nicht ist der Einzelne Sklave, aber auch nicht Freier, nicht ist der Einzelne männlich, auch nicht säugend [weiblich]; denn ihr alle, ihr seid des Christos Jesus.«
Sagt dieser Vers denn nicht, daß in Christos alle Nationalitäten-, Standes- und Geschlechtsunterschiede aufgehoben sind? Ist dieser Vers nicht nachgerade die ideale komprimierte Form aller sozialistischen Träume von der Schaffung des »Neuen Menschen«, für den es weder Nation, Klasse noch Geschlecht gibt? Dieser Eindruck kann freilich nur entstehen, wenn man diesen Vers isoliert — und zwar sowohl aus seinem unmittelbaren Context als auch aus dem Gesamtzusammenhang der ganzen Bibel. Will man den Vers zur Verwischung der Geschlechtergrenzen heranziehen, muß man ihn zuvor aus der Bibel herausschneiden wie Shakespeares Shylock das Herz aus Bassanio herausschneiden wollte. Bibelverse können aber, genauso wie innere Organe, nur so lange lebendig und wirksam sein, wie sie als Bestandteile des gesamten Organismus funktionieren.
Was also sagt in diesem Falle der lebensspendende unmittelbare Context? Er erklärt genau, in welcher Hinsicht es keine Unterschiede zwischen Nationen, Ständen und Geschlechtern gibt: Sie alle, ob mit oder ohne Gesetz, sind der Verfehlung unterworfen, sie alle können nicht durch Gesetzeswerke gerechtfertigt werden, sie alle — sofern sie sich taufen ließen — sind in Christos hineinversetzt worden, sie alle, sofern sie in ihm sind, sind dadurch auch zu Miterben der Verheißungen Abrahams geworden, für diese alle ist der Christos der einzige Mittler zu Gott hin.
Dies ist der klar umrissene Bedeutungsrahmen für die Aussage, an welcher Stelle die Unterschiede zwischen den bezeichneten Personengruppen bedeutungslos sind. Daß es aber in anderen Bereichen durchaus wesenhafte Unterschiede zwischen diesen Gruppen gibt, stellt die Schrift andererseits überaus deutlich heraus. Auch Paulos selbst hat dies oft und deutlich getan, und wer immer Gal. 3, 28 dazu benutzt, die Unterschiedlichkeit der Geschlechter zu leugnen, stellt Paulos damit als Heuchler hin, der an die Galater so geschrieben habe, an die Epheser und Korinther, an Titos und Timotheos aber völlig anders, ja gegenteilig. Denn Paulos — und nicht nur er — hat die schöpfungsgemäße Unterschiedlichkeit der Geschlechter immer wieder betont und auch aus der Torah heraus hergeleitet.
Indem der Galatervers nun zunächst isoliert und dann gegen die Vielzahl dieser anderen Aussagen ausgespielt wird, stellt man aber nicht nur des Paulos Integrität in Frage, sondern natürlich auch die Verläßlichkeit der Bibel als Gottes Wort überhaupt, denn übrig bliebe von dieser dann nur noch ein widersprüchliches und damit wertloses Buch privater Meinungsäußerungen. Hätte Shylock das Herz aus Bassanio herausgeschnitten, wäre das schließlich auch nicht nur das Ende dieses Herzens gewesen, sondern gleichzeitig der Tod Bassanios, und genauso führt auch das Isolieren und Relativieren einzelner Aussagen der Schrift, ihr »Herausschneiden«, nicht nur zur Entwertung der jeweiligen Verse, sondern immer auch zu einer umfassenden Kritik an der gesamten Bibel. Daß solche Demontage der Bibel ohnehin Zielsetzung von Teilen der universitären und angewandten Theologie ist, steht ja außer Frage, unklar ist nur, ob auch all die Trittbrettfahrer, die in Bezug auf Gal. 3, 28 auf diesen Zug aufgesprungen sind, weil sie aus den verschiedensten Gründen ein persönliches Interesse an der Relativierung der biblisch definierten Geschlechtergrenzen haben, sich auch bewußt sind, wohin dieser fährt. Ein wachsender Teil der Evangelikalen verkennt das Problem nicht nur, sondern ist schon zu einem aktiven Bestandteil desselben geworden. Zu ihren Gunsten wollen wir ihnen einmal zugestehen, daß sie vielleicht doch einfach nur ignorant sind und nicht wissen, was sie da tun, jedoch sei hier frei nach Busch geklagt:
Ach, was muß man oft von bösen / Theologen hör’n und lesen
wie zum Beispiel hier von solchen / welche Gottes Wort erdolchen.
Die, anstatt durch weise Lehren / sich zum Guten zu bekehren,
oftmals noch darüber lachen / und sich offen lustig machen.
Es beschreibt aber die Schrift sehr genau die Grenzen, die Jahweh zwischen sozialen Gruppen aufgerichtet hat und die auch im Neuen Bund zu berücksichtigen sind. In Bezug auf Sklaven und Freie** zum Beispiel finden wir ausführliche Anweisungen. So sollen die Sklaven sich ihren Herren unterordnen (Tit. 2, 9), »nicht allein den guten und vorbildlichen«, sondern sogar »den krummen« (1. Petr. 2, 18), nicht heuchlerisch und um Menschen zu gefallen, sondern von Herzen wie dem Christos und um des Christos willen (Eph. 6, 5; Kol. 3, 22), ihre Vorgesetzten wertschätzende (1. Tim. 6, 1). Ja, Paulos bekräftigt sogar in den folgenden Versen (3 — 5) im Hinblick auf solche, die anderes lehren: Dünkelhafte seien sie, durch und durch verdorbene Menschen, der Wahrheit ermangelnde, krankende an Streit und Wortgezänken, aus denen nichts entsteht als Neid, Hader, Lästerungen und böse Verdächtigungen.
Dieser kurze, bei weitem nicht vollständige Überblick soll genügen, um zu beweisen, daß man in Bezug auf Sklaven und Freie eben durchaus nicht mit Verweis auf Gal. 3, 28 das Ende aller Unterschiede ausrufen kann, ohne das Wort Gottes zu vergewaltigen. Das gleiche gilt aber auch in Bezug auf die Unterschiede der Geschlechter:
Sie bilden in der Ehe eine Hierarchie, welche die Aufgabe hat, das Verhältnis des Christos zur Herausgerufenen abzubilden (Eph. 5, 23; 1. Kor. 11, 3), weder darf ein Weib[G] einen Mann belehren noch selbstbezogen (αύϑεντέω) behandeln (1. Kor. 14, 34; 1. Tim. 2, 12), es steht bis zu dessen Tod unter dem Gesetz des Mannes (Röm. 7, 2) und soll sich diesem unterordnen (1. Petr. 3, 1; Kol. 3, 18) da andernfalls das Wort Gottes gelästert wird*** (Titus 2, 5). Mann und Weib haben sich in Kleidung und Frisur unterschiedlich darzustellen (1. Kor. 11, 4 — 16). Die Männer wiederum sollen ihre Weiber ernähren, hegen (das heißt, ihnen Grenzen setzen) und durch ihr Wort reinigen (Eph. 5, 22 — 33).
Auch hier also gibt es genügend klar bezeichnete Unterschiede, man könnte diese Aufzählung noch beträchtlich verlängern. Wenn aber in Gal. 3, 28 bestimmte klar umrissene Gemeinsamkeiten zwischen Klassen, Geschlechtern und Nationen bezeichnet werden, bedeutet das bloße Vorhandensein von Gemeinsamkeiten natürlich nicht, daß es keine Unterschiede gäbe. In demagogischer Weise wird dies aber genauso dargestellt. Die Argumentationsweise entspricht dabei in etwa der folgenden: »Elephantenbulle und Elephantenkuh haben beide einen Rüssel. Sie haben beide zwei Ohren und einen Schwanz. Beide sind Säugetiere. Beide sind grau. Damit ist bewiesen, daß es keinen Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Elephanten gibt, beide sind völlig gleich.« Jeder erkennt sofort die Absurdität solcher Gedankengebäude. Aber mit der genannten Galaterstelle wird genauso umgegangen. Der Verweis auf die Gemeinsamkeiten wird zur Leugnung der Unterschiede mißbraucht und viele oberflächliche Zuhörer fallen auf diesen billigen rhetorischen Trick herein.
Es ist einerseits erstaunlich, daß sich die Irrlehre von der Irrelevanz der Geschlechter, die auf die entstellende Interpretation von Gal. 3, 28 aufsetzt, so rasend schnell und effektiv unter den sogenannten Bibeltreuen verbreiten konnte. Denn eigentlich ist sie mit etwas Bibelkenntnis so leicht zu durchschauen, daß man sie nur dort unterbringen kann, wo man nicht Gefahr läuft, daß jemand nachschlägt und selbst prüft, was denn da im Galaterbrief steht und in welchem Zusammenhang und dies gar noch mit anderen biblischen Aussagen zum Thema abgleicht. Kurz: Das funktioniert nur in einem Umfeld geistlicher Unmündigkeit. Das Erfolgsgeheimnis dieser Irrlehre liegt jedoch nicht darin, daß sie so schwer zu durchschauen wäre, sondern darin, daß ihr Ergebnis für viele so außerordentlich wünschenswert erscheint: Sie beseitigt einen Stein des Anstoßes, sie schüttet eine tiefe Kluft zwischen der weltlichen Gesellschaft und der christlichen Minderheit zu. Sie ebnet den breiten Weg der Anpassung an die Welt. Um dieses Wunschziel zu erreichen — sich einerseits als »christlich« bezeichnen und andererseits doch so leben zu können, wie alle anderen Leute auch — sehen viele nicht mehr so genau hin und nehmen die fehlende Plausibilität mancher Irrlehre gern in Kauf. Und so werden unter sogenannten Christen die Geschlechtergrenzen munter eingerissen, und es gibt kein Bewußtsein dafür, daß das Gleichmachen der Geschlechter per definitionem eine Form der Homo-Sexualisierung ist (griech.: homo = gleich; lat.: sexus = Geschlecht). Nach außen hin verwahrt man sich häufig noch gegen Homosexualität, im geistlichen Bereich hat sie längst ihren Siegeszug angetreten. Wieviele angesehene Frauen in den Gemeinden verhalten sich wie Männer, wieviele angesehene Männer tragen, geistlich betrachtet, »Frauenkleider«. Jahweh ändert sich nicht, all dies sind in seinen Augen Greuelsünden, die in der neutestamentlichen Entsprechung zwar nicht zur Steinigung, wohl aber zum geistlichen Tod führen.
Vielleicht mag dem einen oder anderen Leser die Herleitung dieser Zusammenhänge aus der Wortbedeutung zu theoretisch erscheinen; er sei versichert, daß es immer wieder empirische Belege für ihre praktische Wirksamkeit gibt. So verbreitete zum Beispiel die Reutlinger Pfarrerin Sabine Drecoll am 4. März über den Hörfunksender SWR, daß homosexuelle Liebesbeziehungen unter dem Segen Gottes stünden und daß man biblische Aussagen, die dem entgegenstehen, als »Moralvorstellungen einer vergangenen Gesellschaft« ansehen könne, »die für uns heute keine Bedeutung mehr haben« — da ja sonst auch das gemeindliche Schweigegebot für Frauen (1. Kor. 14, 34; 1. Tim. 2, 12) gelten würde. Dies kann sie freilich niemals zugeben, würde es doch ihren gesamten Lebensentwurf als in der Öffentlichkeit wirkender weiblicher Mietling einer Kirche ad absurdum führen. Und so zeigt sich in diesem Beispiel wie in vielen anderen erstens die doktrinäre Nähe der Geschlechterangleichung zur Homosexualität, zweitens aber, daß die Versuche, die eigene Rebellion gegen das Wort Gottes zu rechtfertigen, immer folgerichtig zur Demontage der ganzen Bibel führen müssen. Denn es kann bei dieser Art der Exegese von der Bibel nichts übrig bleiben als antike Folklore: Jedem unbequemen Wort wird mit dem Etikett »Moralvorstellungen einer vergangenen Gesellschaft« Schärfe und allumfassende Gültigkeit genommen, übrig bleibt ein Steinbruch, aus dem man sich bei Bedarf ein paar nette Verheißungen herausbricht — für die man dann aber bitteschön wieder Gültigkeit »für uns heute« reklamiert. Es ist dies ein weiterer Grund, warum Paulos im Zusammenhang mit der Überschreitung von Geschlechtergrenzen von »Lästerung des Wortes Gottes« spricht.
* Gerade hat die »Junge Freiheit« eine Studie des Instituts für Staatspolitik in Schnellroda recensiert, welche die politisch gewollte Verweiblichung der Bundeswehr untersucht hat und feststellt, daß »die wachsende Anzahl von Frauen in einer Armee sowohl Symptom als auch Ursache für deren Niedergang« ist, zum Beispiel, da »Frauen der Armee schaden, indem sie die Leistungsstandards absenken und den kameradschaftlichen Zusammenhalt schwächen«. So bekommen Frauen in der Bundeswehr für das übungsweise Zurücklegen von 3.000 Metern 39% mehr Zeit zugestanden als Männer, obwohl natürlich die Anforderungen, die sich in einem Einsatz ergeben würden, identisch sind. Das Leistungsprinzip wird politischen Wünschen untergeordnet, zu befürchten ist freilich, daß das Leben im Ernstfall darauf keine Rücksicht nehmen wird.
** Es liegt eine Menge Sprengstoff in den neutestamentlichen Aussagen zu Sklaven, vor allem auch ein großes Potential für Mißverständnisse. Wir denken heute bei diesem Wort zunächst an Spartakus und Onkel Toms Hütte, also an Ausformungen der Sklaverei, in der Sklaven eher als Gegenstände denn als Menschen angesehen und behandelt wurden. Das biblische Verhältnis zwischen Sklave und Herr läßt sich aber viel eher mit dem zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vergleichen. Man kann das griechische δουλος durchaus auch mit »Diener« übersetzen. Die biblische Unterscheidung in Sklaven und Freie trägt der schlichten Tatsache Rechnung, daß es zu allen Zeiten Menschen gegeben hat, die sich ihre Arbeitsaufgaben selbständig suchen und planen, andererseits aber solche, die zum Erwerb ihres Lebensunterhaltes der Anleitung durch andere bedürfen. Jede Gesellschaftsform muß dem Rechnung tragen und einen Interessenausgleich zwischen derart verschieden veranlagten Menschen schaffen. Der Versuch, solche Unterschiede abzuschaffen, führt nur zu ihrer Verdeckung, nicht aber zu ihrer Eliminierung, da sie mehr oder weniger in der Natur der Menschen angelegt sind. In der Bibel finden wir Anweisungen, die einen fairen Ausgleich zwischen Starken und Schwachen, zwischen Sklaven und Freien garantieren sollen.
*** Der Zusammenhang zwischen Nichtunterordnung und Lästerung des Wortes Gottes wird in dieser Broschur erklärt, die sich ausführlich im Detail mit den einzelnen typischen argumentativen Verrenkungen zur Implementierung der Gender-Mainstreaming-Ideologie in der Theologie auseinandersetzt.
Die Beseitigung der Fundamente · Teil 1
Die Beseitigung der Fundamente · Teil 3