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Operation Entebbe
4. Juli 2010
In der Nacht von dritten auf den vierten Juli jährt sich zum vierunddreißigsten mal die Geiselbefreiung von Entebbe.
Palästinensische und deutsche Terroristen hatten 1976 eine Air-France-Maschine entführt und auf dem Flugplatz Entebbe in Uganda, dem Reich des Schlächters Idi Amin, zur Landung gezwungen. Idi Amin ist ein Kapitel für sich; an dieser Stelle soll der Hinweis genügen, daß er sich selbst als »Seine Exzellenz, Präsident auf Lebenszeit, Feldmarschall Al Hadij Doktor Idi Amin Dada, VC, DSO, MC, Herr all der Kreaturen des Landes und aller Fische der Meere und Eroberer des Britischen Empires in Afrika im allgemeinen und Uganda im besonderen« bezeichnete. Und das war keine Selbstironie.
Die Terroristen ließen nach einiger Zeit die nichtjüdischen Geiseln frei und hatten dann außer der französischen Besatzung noch 103 Israelis und französische Juden in ihrer Gewalt. Zielsetzung der Aktion war, gefangene Terroristen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Israel freizupressen. Da die Forderungen unannehmbar waren, stand der Gedanke an eine Befreiungsaktion von Anfang an im Raume, freilich war allen Beteiligten das Fiasko von München noch bewußt, als — keine vier Jahre zuvor — bei einem mißglückten Befreiungsversuch alle Geiseln starben. Die deutsche Polizei hatte sich auf ein Feuergefecht mit den Geiselnehmern eingelassen, völlig unzureichend ausgerüstet und ausgebildet; es kamen gewöhnliche Streifenpolizisten zum Einsatz, ohne Scharfschützengewehre, ohne Nachtsichtgeräte, Helme und Funkkontakt zueinander, ohne gepanzerte Fahrzeuge, die im Stau standen und eine Stunde später kamen. Dabei waren in München die Voraussetzungen für eine Befreiung insofern günstiger als in Entebbe, als die Bundesregierung eigentlich schon auf der Seite der Geiseln stand, während Idi Amin offen mit den Geiselnehmern paktierte. Aber manchmal scheinen inkompetente Freunde eben doch gefährlicher zu sein als inkompetente Feinde. Denn was den schlecht vorbereiteten Deutschen in München mißlang, zogen die Israelis in Entebbe erfolgreich durch:
In einem beispiellosen Husarenstück gelang es ihnen, beinahe alle Geiseln zu retten und aus Uganda herauszuholen. Dabei mußten sie nicht nur die Terroristen, sondern auch das ugandische Militär bekämpfen. Der folgende Film erzählt Hintergründe und Geschichte der Befreiungsaktion.