Sie befinden sich hierUmfrage: Welche der theoretischen Interpretationsmöglichkeiten von 1. Tim. 2, 15 ist die plausibelste?
Umfrage: Welche der theoretischen Interpretationsmöglichkeiten von 1. Tim. 2, 15 ist die plausibelste?
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Diese Umfrage bezieht sich auf den Artikel »Rettung durch gebären?« Eine Teilnahme ohne Kenntnis dieses Artikels ist nicht sinnvoll.
Herzlichen Dank für die Interpretation dieser Bibelstelle, die tatsächlich missverständlich sein kann, wenn man sie isoliert betrachtet.
Grundlegend finde ich den 4. und 5. Ansatz am schlüssigsten. Allerdings sind auch die anderen Interpretationsansätze nicht unbedingt falsch. (Wobei ich nicht glaube, dass Paulus in seinen Ermahnungen auf Punkt 2 hinauswollte und der 1. Punkt steht – wenn er ohne weitere Kommentierung bleibt – völlig entgegengesetzt zur zentralen Aussage der gesamten Heiligen Schrift, die Jesus Christus als den alleinigen Retter und Erlöser bezeugt.) Ich würde sagen, dass jeder dieser Aspekte mehr oder minder in der erörterten Bibelstelle drinsteckt; wobei aber zu bedenken ist, dass nur die Summe des Wortes Gottes Wahrheit ist (vgl. Psalm 119,160).
Zum 4. Lösungsansatz möchte ich noch etwas anmerken, das ev. zur Klärung beitragen kann; und zwar konkret zu folgendem Teil des Artikels:
Ich glaube nicht, dass das Personalpronomen im Plural sich hier auf "die Frauen" bezieht, sondern auf den Mann und die Frau in ehelicher Gemeinschaft = "die beiden", also "sie". Diese Deutung passt m.E. auch am ehesten mit den Sätzen zusammen, die im betreffenden Bibeltext direkt davor stehen, denn dort ist die Rede von Mann und Frau bzw. von Adam und Eva (vgl. 1. Tim 12-14). In der Schlachterübersetzung wird dieser syntaktische Zusammenhang recht deutlich durch den Strichpunkt (hier rot markiert), der darauf hinweist, dass Vers 14. und 15. eng aneinandergeknüpft sind:
Außerdem passt 1. Tim 2,15 in diesem Verständnis ("sie" für "Mann und Frau") auch optimal mit 1. Petrus 3, 1-7 zusammen. Interessanterweise sprechen sowohl Paulus als auch Petrus in den betreffenden Abschnitten dieselben Punkte an: angemessene Kleidung, stilles Wesen, Unterordnung der Frau gegenüber ihrem Mann. Und nicht zu vergessen: Am Schluss beider Abschnitte (sowohl bei 1. Tim 2, 15 als auch bei 1. Petrus 3, 7) findet sich der wesentliche Hinweis auf die Notwendigkeit der Liebe, wobei hier bes. die Männer aufgefordert werden - dies kommt jedenfalls bei Petrus kristallklar heraus.
Während aber Paulus auf das Kindergebären fokussiert, erwähnt Petrus diesen Aspekt nicht (direkt). Er bezieht sich zwar auch so wie Paulus auf Personen aus dem Alten Bund, führt aber in 1. Petrus 3, 6 als Bsp. Sarah an, wobei er nicht herausstreicht, dass sie Isaak geboren hat, sondern dass sie ihren Mann Abraham "Herr" nannte.
Aus der vergleichenden Betrachtung beider Briefe würde ich nun folgern, dass der wesentliche Aspekt bzw. die Grundlage dieser Lehre/Lektion darin besteht, dass die Frau sich ihrem Mann unterordnen soll, so wie es Gottes Willen entspricht. Allerdings beruht dies auf einer wechselseitigen Beziehung, denn der Mann wird ebenso dazu aufgefordert, seinen Verpflichtungen nachzukommen und seine Frau zu lieben.
Wenn nun die Frau Gottes Gebote hält, dann ist das Ausdruck ihres Glaubens - eines Glaubens, der Frucht bringt (so wie unser Herr Jesus Christus es von uns erwartet). Dass die Frucht des Heiligen Geistes aber nicht unbedingt materiell fassbar ist, wissen wir ja (vgl. Galater 5, 22), daher wäre es nicht logisch, dass die tatsächliche Geburt von Nachkommen den Glauben einer Frau bestätigt oder sie gar retten könnte. Sie könnte noch so viele Kinder bekommen, wenn sie dabei stets ein rebellisches Wesen gegenüber Gott und ihrem Mann behält, hilft es ihr nichts, Mutter zu sein. Vielmehr ist es so: Wenn eine Christin verheiratet ist und auf Gottes Wort hört, sich also ihrem Ehemann unterordnet und auch bereit ist, Kinder zu empfangen und sie großzuziehen, so wie es ihr geboten ist, dann wird dies - sofern Gott es geschehen lässt - auch sichtbare Frucht bringen. Es verhält sich vielleicht so ähnlich wie mit dem Glauben, der ohne Werke tot ist (vgl. Jakobus 2, 17): Wir wissen zwar, dass wir durch Werke nicht gerettet werden können, was uns ja z.B. Paulus eindringlich im Römerbrief darlegt. Doch wenn wir behaupten, dass wir zu Jesus Christus gehören, so sollten die entsprechenden Werke nicht ausbleiben - sie sind eine logische Konsequenz der Liebe und Unterordnung gegenüber unserem Herrn. (Natürlich können wir dabei aber nur das schaffen, was Gott für uns im Voraus bereitet hat und nur jene Gaben einsetzen, die er uns zuweist.)
Nun bringt Gehorsam gegenüber Gott selbstverständlich auch Segen für uns, wobei unser Vorteil aber nicht der vorrangige Zweck unserer Folgsamkeit sein sollte. Ist also eine Ehefrau gehorsam und folgt Gottes Weisungen, so wie wir sie z.B. in 1.Tim 2 finden, dann bedeutet das automatisch Schutz für sie; wovor sie in diesem konkreten Fall bewahrt wird, sagt uns Paulus auch: sie wird vor Verführung (durch den Widersacher in welcher Form auch immer) bewahrt (vgl. hier bitte nochmals die oben zitierten Verse 14 und 15 aus der Schlachterübersetzung). Daraus folgt: Sie kann dadurch, dass sie gehorsame Ehefrau und Mutter ist, lediglich vor den Fallstricken des Teufels geschützt werden, doch die Vergebung der Sünden und das ewige Leben kann sie sich damit nie und nimmer "verdienen". - Nur Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch IHN!
Damit der Frau aber die Unterordnung gegenüber ihrem Mann und die Fürsorge für ihre Familie auch wirklich zum Schutz und Segen werden können, darf ein wesentlicher Aspekt (wenn nicht sogar eine essenzielle Bedingung) nicht vergessen werden: Petrus sagt - nachdem er den Frauen Anweisungen gegeben hat - ganz klar, dass der Mann "einsichtig" mit ihr als "dem schwächeren Gefäß" zusammenleben und ihr "Ehre" (od. Anerkennung/Wertschätzung) entgegenbringen soll (vgl. 1. Petrus 3,7). Ich denke, dass Paulus dasselbe ausdrücken wollte, wobei er seinen abschließenden Appell aber sowohl an den Mann als auch an die Frau (also an "sie" beide, vgl. 1. Tim 2, 15) richtet und auch implizit auf Jesus Christus hinweist, der das Gelingen dessen erst ermöglichen kann: "[...] wenn sie (Mann und Frau - Anm. von mir) bleiben im Glauben (an Jesus Christus - Anm. von mir) und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht.", dann - wenn also diese Bedingung erfüllt ist, wenn beide kurz gefasst IN CHRISTUS sind und bleiben - nur dann kann (nicht muss) die Frau vor Verführung und Übertretung (im schlimmsten Fall vor dem Abfallen vom Glauben) bewahrt werden.
Was die Unterordnung betrifft, so finde ich, dass das "Kindwerden" ein treffender Ausdruck dafür sein kann (stimme also hier auch dem 4. Interpretationsansatz des Artikels zu). Allerdings macht das nur dann Sinn, wenn der Mann seine Verantwortung als Oberhaupt auch angemessen wahrnimmt - dieser wesentliche Aspekt, so finde ich, wird in 1. Tim 2,15 nur dann deutlich, wenn das Pronomen "sie" für "Mann und Frau" steht. Warum ist dieser Aspekt eigentlich wesentlich? - Nicht, weil ich hier die Frau ihrer Verantwortung (die sie ja ebenso trägt) entheben will, sondern: Wenn der Mann das Oberhaupt/die leitende Person/der Hirte sein soll, so hat er gemäß seiner Position eben mehr bzw. die entscheidende Verantwortung. (Ähnlich wie die Entscheidungen und der Führungsstil eines Firmenchefs für das gesamte Unternehmen ausschlaggebend sind, wobei der Chef natürlich gute/folgsame Mitarbeiter braucht. - Dieses Bsp. aber bitte nicht gänzlich 1:1 mit einer Mann-Frau-Beziehung, die natürlich wesentlich mehr ist, gleichsetzen.)
Zuletzt möchte ich noch Folgendes zu bedenken geben: Wenn die Weisungen des Ehemannes dem Wort Gottes widersprechen, dann - so finde ich - gilt: Auch frau muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (vgl. Apg. 5, 29).
LG, Aneta
PS: Ich wollte mit diesem Kommentar nicht gegen 1. Timotheus 2, 12 verstoßen, sondern lediglich mitteilen, welche Kleinigkeit mir beim Lesen des Artikels aufgefallen ist. Es ging mir hier also v.a. um den Pluralausdruck "sie bleiben", der in der betreffenden Bibelstelle meiner Meinung nach eben eine andere Funktion bzw. Bedeutung hat, als die im Artikel vorgeschlagene/vermutete.
Jedenfalls bin ich sehr dankbar dafür, dass ich mich - angeregt durch diesen Text - ein wenig genauer mit jener Bibelstelle beschäftigen durfte. Es war mir eine große Freude! Ja, das Wort Gottes - es ist wirklich der größte Schatz, den wir haben! Wie ein funkelnder Edelstein, der sein strahlendes Facettenreichtum entfaltet, sobald wir geleitet vom Heiligen Geist und mit dankbarem Herzen ihn betrachten, darin lesen. Aufzuschreiben - der Versuch, zu beschreiben - was man darin erkennen kann, würde Bände füllen. Daher kann und will ich an dieser Stelle nur jeden herzlich ermutigen, selbst im Original, in der Heiligen Schrift zu forschen!
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Es könnte sich auch auf die Kinder beziehen. In diesem Falle würde der Wandel der Kinder der Frau (mit) zugerechnet werden, wie er ja auch dem Manne zugerechnet wird, der nicht Vorrangiger (Ältester) werden kann, wenn der Wandel der Kinder dem entgegensteht (Titus 1, 6).
So ist es.
Hierzu eine Anmerkung: Das, was fast alle Übersetzungen hier mit »Wertschätzung« einseitig positiv besetzen, ist im hellenischen Text neutral formuliert: Hier steht, der Mann soll »ihren Wert berechnen / bestimmen«. Das schließt im Extremfall die Möglichkeit ein, daß bei einem untreuen Weib bei dieser Berechnung ein negativer Saldo stehenbleibt.
Da eine Frau im Regelfall Gott gehorcht, indem sie sich ihrem Mann unterordnet, sind die Grenzen hier extrem eng gesetzt. Tatsächlich ist es Alltag unter Christen, daß mit Verweis auf dieses »Gott mehr gehorchen als den Menschen« bzw. mit diesem als Vorwand das Unterordnungsgebot ausgehebelt wird, indem die Frau hier controverse Fragen anders geistlich beurteilt als ihr Haupt und hernach mit Verweis auf dieses »Gott mehr gehorchen« die Gefolgschaft verweigert. Was geschieht hier? Sie selbst setzt sich als die Beurteilungsinstanz, die festlegt, was im betreffenden Haus als Gottes Wille zu erachten ist. Indem sie ihre Beurteilung der entsprechenden Fragen über das Urteil ihres Mannes setzt, maßt sie sich de facto schon die Hauptschaft an. In den seltensten Fällen ist die Motivation hierzu sauber und frei von Hochmut. Übrigens aus diesem Grunde sollen Frauen, so sie lernen wollen, ihre eigenen Männer fragen und nicht fremde Männer, damit von vornherein das Entstehen von (Lehr-)Differenzen innerhalb eines Hauses vermieden wird. Es ist besser, eine Frau stimmt in einer unvollkommenen Erkenntnis mit ihrem Mann überein, als daß sie eine »bessere« Erkenntnis von ihrem Manne entzweite. Sekten versuchen oft zielgerichtet über Frauen ein Haus zu erobern oder, falls dies nicht gelingt, zumindest zu zerteilen. Dies nur kurz an dieser Stelle; für eine ausführlichere Erklärung empfehle ich die Broschur »Der Weg der Schlange«. Für die Frage, wo die Grenze verläuft, bei deren Überschreiten eine Frau Gott mehr gehorchen muß als ihrem Mann, empfehle ich Pearls Buch »Created to be his Help Meet«, das es leider nur in englischer Sprache gibt und das man hier bestellen kann. In den nächsten Wochen sollte auf den Geiernotizen eine Rezension dieses Buches erscheinen.
Vielen Dank für die Ergänzungen und wertvollen Hinweise.
Auch wenn es ev. pedantisch wirkt, möchte ich doch noch (bevor ich zunehmend zustimmend kommentieren werde) etwas zum Personalpronomen im Plural anmerken:
Es ist mir nicht entgangen, dass sich "sie" auch auf "die Kinder" beziehen könnte. Allerdings halte ich diese Auslegung nicht für sonderlich sinnvoll, da es (zumindest im Deutschen - und das werden die Übersetzer wohl mitbedacht haben) nicht üblich ist, am Anfang eines Satzes bzw. Teilsatzes ein unbestimmtes Wort (z.B. unbest. Artikel, Relativpronomen, Personal- oder Demonstrativpronomen) einzuführen, das sich nicht auf einen im Voraus bestimmten Begriff bezieht oder nicht in unmittelbarer Folge erklärt wird. Da in den vorausgehenden Versen zu 1. Tim 2, 15 die Rede von Mann und Frau ist, ging ich also davon aus, dass sich das "sie" im Plural nur auf "die beiden" beziehen kann. (Mit den folgenden Versen beginnt übrigens ein neuer thematischer Abschnitt, in dem es um den Aufseherdienst in der Gemeinde geht. Natürlich ist es hier auch wichtig, dass die Ältesten zuerst ihrem eigenen Haus gut vorstehen können, was ja in 1. Tim 3, 1ff [bes. in Vers 4 im Zusammenhang mit Kindern] erklärt wird und worauf sich auch Titus 1, 6 bezieht. Doch es handelt sich hier ab 1. Tim 3, 1 doch um einen neuen Gedankengang, weshalb es äußerst unwahrscheinlich ist, dass sich 1. Tim 2, 15 schon vorausschauend mit einem scheinbar rätselhaft positionierten "sie" darauf [auf die Kinder, die in 1. Tim 3, 4 gemeint sind] bezieht.)
Warum ich nicht finde, dass es ausschließlich auf "die Frau/die Frauen" bezogen werden kann, habe ich ja schon dargelegt. Hierzu fällt mir noch ein: Wenn "sie bleiben" in diesem Kontext als "Mann und Frau bleiben" verstanden wird, so unterstützt es den Einheitsgedanken, der in einer Ehe wesentlich ist. Dies impliziert übrigens auch die Frucht, die das Einswerden bringt. Bezieht man "sie" aber lediglich auf "die Frauen", dann erscheinen diese hier völlig von ihren Männern abgekoppelt bzw. werden (scheinbar unabhängig vom Verhältnis zu ihrem Mann) mehr in eine Einheit (die auch geistlich bewahrend wirken soll!?) mit ihrem Kind/ihren Kindern gedrängt - halte ich für irreführend.
Wenn man nun die Variante "sie bleiben" = "die Frauen bleiben" ausschließt, bleibt nätürlich noch eine Möglichkeit: Im Hauptsatz ist von "Kindergebären" od. "Kindwerdung" die Rede, ein Ausdruck, in dem das Substantiv "Kind" enthalten ist. Doch auch hier müsste man sich den Text zurechtbiegen und aus Singular Plural machen, was ich nicht für richtig halte (zumindest gibt das der grammatikalische Aufbau einfach nicht her). Außerdem wird gar nicht von "dem Kind" (aus dem man im Nebensatz dann umständlich "die Kinder" machen müsste) gespochen, sondern vom "Kindergebären" bzw. "Kindwerden", also von einem Prozess/Vorgang bzw. vom Werden (und nicht vom Sein). Will man dies in Plural ausdrücken, so müsste es übertragen heißen: "sie soll aber bewahrt werden durch das Kindergebären, wenn die Geburten bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht." - äußerst unwahrscheinlich, oder?
Außerdem halte ich die Übersetzung von "wenn sie bleiben" mit "wenn die Kinder bleiben" für sehr bedenklich, weil so der Schwerpunkt auf die Kinder verlagert wird; sinngemäß könnte dann schnell der Eindruck entstehen, dass die Bewahrung der Frau mehr von ihrer eigenen Leistung und zudem noch vom Werdegang ihrer Kinder (welche Frau kann das zu 100% kontrollieren?!) abhängt, als von der gottgewollten Einheit (nicht Gleichheit!) mit ihrem Mann, der sowohl ihr als auch der Kinder Oberhaupt sein soll.
Was das Wort "Wertschätzung" betrifft, so meinte ich auch nicht "blinde, romantische Liebe" oder gar "kritiklose Ergebenheit", doch bloße "Neutralität" oder "Berechnung des Wertes" finde ich doch - zumindest in dieser Ausdrucksweise - zu kaltherzig. Wenn Christus seine Gemeinde nur so sehen würde, dann könnten wir doch alle gleich einpacken ... Ich denke jedenfalls, dass Petrus hier (in 1. Petrus 3,7) mit Ehre/Achtung/Wertschätzung das gemeint hat, was Paulus in Epheser 5, 22-33 genauer erklärt (bitte nachlesen); wohlgemerkt ist dieser Abschnitt im Epheserbrief gerahmt von der Aufforderung, dass die Frauen sich ihren Männern unterordnen und die Frau dem Mann Ehrfurcht erweisen soll. Es gehört eben beides zusammen; bedingt sich gegenseitig und funktioniert am besten wechselseitig, mit dem Band der Liebe, das wir über alles ziehen sollen (vgl. Kolosser 3, 14).
ad "Ausnahmen":
Mir war bisher nicht klar, dass Apg. 5, 9 so oft in diesem Kontext ge-/missbraucht wird. Werde noch drüber nachdenken ... Da fällt mir ein: Eigentlich ist dieser Vers doch für den hier erörterten Zusammenhang nicht sonderlich geeignet, da an der Stelle die Apostel den Schriftgelehrten widerstehen - doch eine völlig andere Situation: es geht nicht um Mann-Frau-Bez., sondern um die Verkündigung des Evangeliums durch die Apostel. Also: Ja, auf diese Stelle könnte man in der Argumentation tatsächl. verzichten. Insgesamt: Danke für den korrigierenden Hinweis!
Besonderen Dank für den Link zur Broschur "Der Weg der Schlange" (http://www.herausgerufene.de/downloads/WdS.pdf). Auf ein paar Aspekte, die darin enthalten sind, wollte ich mit meinem Kommentar auch hinaus - konnte dies aber natürlich nicht so erhellend und ausführlich ausdrücken, wie Pohl es in seinem Text schafft. Außerdem durfte ich darin einiges erkennen, das mir bisher nicht so ganz klar war.
Besonders betroffen gemacht hat mich ein Absatz, der sich im pdf-Dokument auf Seite 44 findet:
"Es gibt aber noch eine weitere Dimension der Verfehlung Isebels: Indem sich ein Weib als Haupt über ihren Mann setzt, nimmt sie einen Platz ein, der gem. 1. Kor. 11, 3 ja nur dem Christos zusteht. Sie wird dadurch zu einem Christos-Ersatz, zu einem Anti-Christos also – das Griechische »anti« bezeichnet ja weniger ein »gegen«, als vielmehr ein »anstatt«. Anti-Christos bezeichnet also nicht einen offensichtlichen Gegner des Christos, sondern einen falschen Messias, der sich an die Stelle des richtigen zu setzen versucht, jemanden, der dessen Position unrechtmäßig einnehmen will – eben ein Substitut, einen Anstatt-Christos. Auch hierauf beziehen sich die Mahnungen in 1. Joh. 2, 18 und Mt. 24, 24, die darauf hinweisen, daß viele solche Anstatt-Christoi, also falsche, selbsternannte Häupter nach der Ordnung Isebels, kommen werden."
Gibt mir auch zu denken ... Finde ich jedenfalls sehr treffend auf den Punkt gebracht und kann nur die Empfehlung weitergeben, das gesamte Dokument zu lesen!
Interessanterweise spricht auch 1.Tim.5:14 davon, daß eine junge Witwe heiraten und Kinder gebären soll:
In beiden Versen, sowohl in 1.Tim.2:15 als auch in 1.Tim.:14 erzeugt das Kinder gebären einen Zustand, der vor etwas Bewahren soll.
Beide Verse deuten somit auf die 5.Antwort hin, wobei 'Unfug' ein wenig erklärungsbedürftig erscheint.
Geht man nach biblischer Ansicht von unterschiedlichen strukturellen Voraussetzungen zwischen Mann und Frau aus, dann ergeben sich interessante Gesichtspunkte, die vielleicht ein wenig Licht auf das Mann-oder Frausein werfen. Frauen sind demnach empfangend und aufnahmebereit, haben also eine rezeptiv-passive Grundveranlagung. Diese ist ursprünglich ohne kulturelle Verbiegungen auf die Fürsorge, die Bewahrung und Pflege der Nachkommenschaft ausgerichtet. Diese Rezeptivität mit ihren besonderen Auswirkungen erfährt ihre Erfüllung durch den Akt des Kindergebärens und wird damit eingebunden in eine vorgegebene schöpferische Ordnung. Der Kinderwunsch einer Frau bedeutet nichts anderes als die Befriedigung dieser grundlegenden Rezeptivität, die bei Erfüllung eine Wandlung erfährt und der anschließende Focus auf Bewahrung, Fürsorge und Schutz liegt. Diese Wandlung ist aus dieser Sicht die eigentliche Bewahrung vor Übertretung, denn unerfüllte Rezeptivität streckt seine Fühler aus und sucht nach Möglichkeiten diese auch auf ungeeignete Art zu befriedigen, wie beispielsweise in 1. Tim.5 beschrieben wird oder birgt die Gefahr der Verführung, wie in 1.Tim.2:14 aufgezeigt.
Vielen Dank für den Hinweis auf 1. T. 5, 14. Den sollte ich bei nächster Gelegenheit mit in den Artikel einbauen.
Das Wort »Unfug« ist natürlich nicht sonderlich präcise, um kurz die Umfragepunkte zu kennzeichnen, fand ich es aber ausreichend.