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Weltgeschehen

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Tsunami: Nachlese

24. Juni 2011

 

Ein japanischer Autofahrer hatte an seinem Fahrzeug eine Kamera montiert, als der Tsunami am 11. März ihn und andere überraschte und die Straße innerhalb von Sekunden zum reißenden Strom wurde. Die Kamera lief weiter, bis er schließlich das Auto verließ und dieses zerstört wurde. Offensichtlich konnten die Daten gerettet werden, und so ist eine eindrucksvolle Dokumentation über die potentielle Plötzlichkeit der Vergänglichkeit alles Physischen entstanden (hauptsächlich ca. Minuten 2 bis 6): 

 


 

 

gefunden bei Zirkumflex

 

 

 

 

Bemerkungen zum »Tag der Organspende«

5. Juni 2011

 

David Noll beschreibt anläßlich des gestrigen »Tages der Organspende« in der F.A.Z. den aktuellen Stand der Diskussion zu Hirntod und Organspende, die hier schon in dem Artikel »Volkseigene Ersatzteilspender« angerissen wurde.

Daraus einige bemerkenswerte Citate:

 

 Im schlimmsten Fall hat Manzei hirntote Patienten für die Organspende vorbereitet – eine für sie unerträgliche Erfahrung. »Der Patient geht als Mensch in den OP und kommt als Leiche wieder heraus. Das ist nur ganz schwer zu verarbeiten.«

»Für den Patienten und das medizinische und pflegende Personal verändert sich durch die Diagnose Hirntod eigentlich nichts.« Der nunmehr Hirntote wird weiterhin beatmet, der Brustkorb hebt und senkt sich, der Körper bleibt warm. Das Personal wäscht den Patienten, entsorgt die Exkremente, die nach wie vor ausgeschieden werden. Die Wissenschaft hat sogar Fälle dokumentiert, in denen hirntote Schwangere gesunde Babys ausgetragen haben. Manzei bezeichnet den Hirntod deshalb lediglich als »rechtlichen Switch«: Der Patient werde nicht mehr für sich, sondern für den Organempfänger gepflegt und behandelt.

Inflation

1. Juni 2011

 

Folgende Produkte haben sich in Deutschland im April 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat am auffälligsten verteuert: 

 

Weißkohl: 33,1 Prozent

Butter: 28,7 Prozent

Leichtes Heizöl: 26,7 Prozent

Kartoffeln: 20,4 Prozent

Bohnenkaffee: 17,8 Prozent

Diesel (Cetanzahl unter 60): 17,8 Prozent

Pflanzenöl (kein Olivenöl): 17,6 Prozent

Pommes frites: 17,2 Prozent

Orangensaft oder ähnlicher Fruchtsaft: 13,8 Prozent

Flugtickets: 13,8 Prozent

 

Die gesamte Inflationsrate wird aber mit 2,4 Prozent angegeben.

 

Quelle: Statistisches Bundesamt

 

 

 

 

 

 

 

Kleine Zeitungsschau IV: Der ganz alltägliche Wahnsinn

19. Mai 2011

 

Deutschland hat achthundert weibliche Gleichstellungsbeauftragte — und zwei männliche. Daß Frauenquoten gefordert (und auch durchgesetzt) werden für politische Ämter, Vorstandsposten und dergleichen, aber nicht für die Arbeit bei der Müllabfuhr, beim Minenräumen oder im Salzbergwerk, scheint allgemein gesellschaftlich akzeptiert zu sein, so sehr, daß sich nicht einmal jemand die Mühe machen muß, dafür irgendwelche fadenscheinigen Begründungen zu erfinden. Man geht einfach darüber hinweg, ohne solche Fragen auch nur zu formulieren. Wie ernst es der deutschen Gleichstellungsindustrie um tatsächliche Gleichstellung sein kann, wenn vierhundert mal mehr weibliche als männliche Gleichstellungsbeauftragte unterwegs sind, scheint erst recht keines Beweises zu bedürfen. Die Stadt Goslar hat ihn trotzdem geliefert: Gestern hat der Stadtrat auf Antrag der Genossen von der SED die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling gefeuert, weil sie ihren Job ernstgenommen und tatsächlich Gleichstellungspolitik statt Radikalfeminismus getrieben hat. Über die Gründe, die zum Bruch geführt haben, sagt sie zum Beispiel:

Hirnschmelze: Zahlenspiele

24. März 2011

 

Es ist immer wieder eigenartig, zu sehen, wie irrational doch Lebensrisiken eingeschätzt werden. Mitunter ist es auch tragisch. An der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl sind knapp 200 Menschen gestorben und sie hat den Rang eines internationalen Traumas erlangt. Im deutschen Straßenverkehr sind allein im letzten Jahr 3.657 Personen tödlich verunglückt. Eine grundsätzliche Diskussion, die der gegenwärtigen Nukleartechnikdiskussion vergleichbar wäre — also in der Art, ob das Risiko der automobilen Beweglichkeit für den Menschen überhaupt beherrschbar sei — gibt es freilich nicht. Stattdessen wird pragmatisch in kleinen Schritten das Risiko reduziert, indem man die Sicherheit von Fahrzeugen nach und nach verbessert. An das — durchaus erhebliche — Restrisiko haben wir uns gewöhnt, wir haben es akzeptiert.

Gerald Mackenthun schreibt zum Thema:

Zwei Meldungen von Donnerstag

19. März 2001

 

Khaled Abu Toameh schreibt in der »Jerusalem Post«:

»Mohammed Nabil Taha, ein elfjähriger palästinensischer Junge, starb diese Woche am Eingang zu einem libanesischen Krankenhaus, nachdem die Ärzte sich geweigert hatten, ihm zu helfen, weil seine Familie die medizinische Behandlung nicht bezahlen konnte.«

 

Am gleichen Tag meldet »Israel heute«:

»Die israelische Armee und Notärzte haben am Mittwoch einer palästinensischen Frau und ihrem Neugeborenen das Leben gerettet. In der Siedlung Itamar, wo vergangenes Wochenende eine Siedlerfamilie brutal ermordet wurde, brachten die israelischen Ärzte ein kleines palästinensisches Mädchen zur Welt — in jenem Ort, wo die Hinterbliebenen der Fogel-Familie gerade die sieben Tage der jüdischen Trauer verbringen.

Oh, the irony …

15. März 2011

 

Am Samstag kam der Soziologe Prof. Günter Amendt (nicht zu verwechseln mit dem Soziologen Prof. Gerhard Amendt, seinem Zwillingsbruder) in Hamburg-Eppendorf bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben. Amendt war eine Galionsfigur der Achtundsechziger. Der bekennende Homosexuelle verfaßte in den Siebziger Jahren zwei Sexbücher für Jugendliche, die unter anderem die Zielsetzung hatten, Homosexualität zu enttabuisieren. Eines der Bücher, die sich zu Hunderttausenden verkauften, wurde später von zwei Amtsgerichten als kinderpornographisch eingestuft, der Besitz ist heute strafbar.

Später wandte sich Amendt dem Thema Drogen zu und plädierte für die Entkriminalisierung des Drogengebrauchs. Bei dem Fahrer des Autos, das Amendt erfaßte und tödlich verletzte, wurde bei einem Drogentest der Cannabis-Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) festgestellt. Bei dem Unfall starben drei weitere Menschen, außerdem gab es Verletzte.

 

 

 

 

 

Königliche Verrücktheit

28. Februar 2011

 

»An einem festgesetzten Tage aber hielt Herodes, nachdem er königliche Kleider angelegt und sich auf den Thron gesetzt hatte, eine öffentliche Rede an sie. Das Volk aber rief ihm zu: Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen! Alsbald aber schlug ihn ein Engel des Herrn, darum daß er nicht Gott die Ehre gab; und von Würmern gefressen, verschied er.«   (Apg. 12, 21ff)

Wir wissen zwar nicht, welche Zeitspanne dieses »alsbald« im Falle des Herodes beschreibt; für Muammar al-Gaddafi scheint aber der Zeitpunkt des Gerichtes nun gekommen zu sein. Der hatte sich im Jahr 2008 von über zweihundert afrikanischen Stammesfürsten zum »König der Könige« ernennen lassen. Normalerweise geht das nicht gut aus:

5 Jahre Haft für Blondinenwitz?

19. Oktober 2010

 

Ja, ich weiß, ich spitze schon wieder zu. Vermutlich wird auch künftig niemand für das Erzählen von Blondinenwitzen ins Gefängnis kommen. Vorläufig jedenfalls. Wahrscheinlich zumindest. Bestenfalls vielleicht doch möglicherweise auch gar nicht. Obwohl: Vom Wortlaut des Gesetzes her wäre es eigentlich schon möglich …

Aber von vorn: Um das europäische »Zusatzprotokoll zum Übereinkommen über Computerkriminalität betreffend die Kriminalisierung mittels Computersystemen begangener Handlungen rassistischer und fremdenfeindlicher Art« [und da denke ich doch tatsächlich, daß ich mich manchmal zu umständlich ausdrücke] umzusetzen, plant die Bundesregierung eine einschneidende Erweiterung des Straftatbestandes der Volksverhetzung gemäß § 130 StGB.

Gemäß Art. 4 dieses Zusatzprotokolls wird die »Aufstachelung« nicht nur gegen Bevölkerungsgruppen sanktioniert, sondern auch gegen Einzelpersonen, die solchen Bevölkerungsgruppen angehören. Folgende Fassung des Gesetzes liegt nun zur Beschlußfassung vor: 

(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, 

1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder

10:10 — Ökofaschisten machen mobil

7. Oktober 2010

 

Im Januar hatte ich in meinem Artikel »Erst mal die Kamele …« die menschenverachtenden Tendenzen der Klimareligion beschrieben, die den Menschen hauptsächlich als »Klimaschädling« ansieht, dessen man sich zum Besten des Planeten entledigen müsse — zumindest teilweise.

Inzwischen ist ein dreiviertel Jahr vergangen und die Hohenpriester von »St. Al Gores Holy Church of the Manmade Globel Warming« werden immer dreister, vermutlich, weil ihnen langsam die Felle davonschwimmen. Denn wiewohl man zugeben muß, daß es deutlich professioneller vermarktet wird, läuft das Thema Klimawandel doch Gefahr, sich genauso totzulaufen wie Waldsterben oder Ozonloch. Das wiederum scheint einige Protagonisten zu Verzweiflungstaten zu treiben, so den Filmemacher Richard Curtis, der für die Organisation 10:10, die dafür wirbt, beginnend im Jahr 2010 jährlich den CO2-Ausstoß um 10% zu reduzieren, einen Werbefilm drehte.

Rückblick 1. Lesertreffen

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