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Zwei Meldungen von Donnerstag
19. März 2001
Khaled Abu Toameh schreibt in der »Jerusalem Post«:
»Mohammed Nabil Taha, ein elfjähriger palästinensischer Junge, starb diese Woche am Eingang zu einem libanesischen Krankenhaus, nachdem die Ärzte sich geweigert hatten, ihm zu helfen, weil seine Familie die medizinische Behandlung nicht bezahlen konnte.«
Am gleichen Tag meldet »Israel heute«:
»Die israelische Armee und Notärzte haben am Mittwoch einer palästinensischen Frau und ihrem Neugeborenen das Leben gerettet. In der Siedlung Itamar, wo vergangenes Wochenende eine Siedlerfamilie brutal ermordet wurde, brachten die israelischen Ärzte ein kleines palästinensisches Mädchen zur Welt — in jenem Ort, wo die Hinterbliebenen der Fogel-Familie gerade die sieben Tage der jüdischen Trauer verbringen.
Gerade als der neue Generalstabschef Benny Gantz in der naheliegenden Ortschaft Neve Tzuf ankam, um sein Beileid auszusprechen, raste ein palästinensisches Taxi zum Eingang der Gemeinde. Darin war eine Frau um die 20, die in den Wehen lag. Die Nabelschnur hatte sich um den Hals des Babies gelegt und die Situation war für Mutter und Kind lebensbedrohlich. Die schnelle Hilfe der Ärzte in der Siedlung und der Soldaten vor Ort rettete beiden das Leben. Unteroffizier Haim Levin, 19, Sanitäter in der Armee, erzählt von den dramatischen Momenten: ›Als wir dort ankamen, waren der Kopf und der Oberkörper des Babies schon zu sehen, aber durch die Nabelschnur war das Baby grau-blau angelaufen und bewegte sich nicht.‹ Eine andere Sanitäterin sagte: ›Es war sehr bewegend. Wir haben das Leben eines Babies gerettet, und ein paar Häuser weiter trauern Menschen um ein anderes Baby.‹ Die Rettungskräfte der Siedlung hatten nach dem Massaker Feuerwerke über den nahegelegenen palästinensischen Ortschaften beobachtet. Trotzdem sagen sie, sie würden jedem Menschen, egal welcher Herkunft, jederzeit helfen.«
Abu Toameh erinnert in seinem Artikel daran, daß just in diesen Tagen in vielen westlichen Städten die sogenannte »Israeli Apartheid Week« stattfindet, welche die Zielsetzung hat, Israel in der internationalen Öffentlichkeit als rassistisches Regime darzustellen. Er wirft die rhetorische Frage auf, wie die öffentlichen Reaktionen wohl ausgefallen wären, wenn nicht libanesische, sondern israelische Ärzte aus finanziellen Gründen einem palästinensischen Jungen die Behandlung verweigert hätten. Tatsächlich aber sind im vergangenen Jahr 180.000 Palästinenser aus der Westbank und Gaza in Israel medizinisch behandelt worden, vielfach ohne die Kosten dafür tragen zu können.
Eine Übersetzung von Abu Toamehs Artikel findet sich hier, Citate zu den Apartheit-Vorwürfen (englisch) hier.
Siehe auch dieser Artikel.
Abb.: IDF-Sanitäter mit dem neugeborenen palästinensischen Kind.
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Nutzung mit freundlicher Genehmigung des IDF-Sprechers. · Used by permission of the IDF spokesperson.