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Bernhard Lassahn · Frau ohne Welt — Der Krieg gegen den Mann
5. Oktober 2013
Bernhard Lassahn
Frau ohne Welt: Trilogie zur Rettung der Liebe · Teil 1: Der Krieg gegen den Mann
176 Seiten
Manuscriptum Waltrop 2013
€ 14,90
ISBN 978-3937801803
Bekanntgeworden ist Bernhard Lassahn wohl hauptsächlich als Autor der Käpt’n-Blaubär-Geschichten. Bei Manuscriptum ist nun der erste Band von »Frau ohne Welt: Trilogie zur Rettung der Liebe« mit dem Titel »Der Krieg gegen den Mann« erschienen. Auf den zweiten Blick erscheint es denn auch ganz plausibel, daß ein Kinderbuchautor zur Feminismuskritik findet. Schließlich, so zeigt Lassahn anschaulich, ist der Feminismus keine konstruktive Einrichtung, die das Wohl der Frau fördert, sondern eine destruktive Ideologie, die ein harmonisches, auf gegenseitige Ergänzung ausgerichtetes Miteinander der Geschlechter unmöglich macht. Lassahn diagnostiziert einen Geschlechterkrieg, in dem es nur Verlierer geben kann: Männer und Frauen werden beschädigt und entwurzelt, und natürlich sind eben auch die Kinder als »Kollateralschäden« der Kampfhandlungen die Leidtragenden — sofern sie überhaupt noch geboren werden. Denn Mutterschaft gilt dem klassischen Feminismus immer noch als Element patriarchalischer Frauenunterdrückung, als wichtigstes Hindernis unbeschränkter Selbstverwirklichung.
Lassahns Ansatz ist dabei rein pragmatisch und nicht im geringsten biblisch motiviert, wodurch nebenher der Nachweis geführt wird, daß die Absurdität des Genderwahnes durchaus nicht nur für den geistlichen, sondern auch für den natürlichen Menschen gut zu erkennen ist, sofern er nur mit offenen Augen durch die Welt geht. Seinen Wert bezieht das Buch nicht zuletzt aus den unerhörten Zitaten und Beispielen, die Lassahn zusammengetragen hat; hier wäre freilich ein Anhang mit aussagekräftigen Quellenangaben wünschenswert. Auch sonst hätte etwas mehr didaktische Strenge dem Buch gutgetan, aber »Frau ohne Welt« ist nun einmal kein Sachbuch, sondern eine ambitionierte Streitschrift. Den allgemeinen Kardinalfehler deutscher Feminismuskritik, ein Hang zur Bitterkeit, der wohl nur aus den biographischen Prägungen vieler Autoren zu erklären ist, umschifft Lassahn streckenweise, aber doch nicht durchgängig. Wenn man das hinnimmt und über kleine Formschwächen im Detail hinwegsieht, kann man das Buch mit Gewinn lesen. Denn in seiner Grundthese hat Lassahn recht: Der Feminismus ist eine militante, zerstörerische Haßreligion, und wenn sein Einfluß nicht beschränkt wird, führt er zur Selbstzerstörung der Gesellschaft.
Photo: © Geier