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Sprachpflege
Vater, Mutter, Kinder: Das Horrorbild der Linken
30. September 2009
Link des Tages: Gibt es jemanden, der diesen Filmschnipsel noch nicht kennt? Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihn schon mal verlinkt hatte. Sehr illustrativ zum Thema Genderwahn [G]:
Vielleicht sollte man vor die Kandidatur für ein politisches Amt auch eine Sprachprüfung schalten. Hätte Frl. bzw. Frau Güclü ein wenig Sprachkenntnis, hätte sie bemerken können, daß die Namen Nadine, Max und Bruno durchaus nicht drei deutsche Namen sind und damit die geforderte kulturelle Vielfalt hier ja eigentlich schon gegeben war. Oder geht es der Dame gar nicht um Vielfalt an sich, sondern um ein Quotentürkentum, also um schnöden Nationalismus? Auch daß der Plural »die Bewohner« männliche und weibliche Bewohner einschließt, ist eigentlich jedem bekannt, der sich schon mal ein bißchen mit der deutschen Sprache beschäftigt hat …
Robert Saint John — Die Sprache der Propheten
12. September 2009
Die Lebensgeschichte des Elieser Ben Jehuda, des Schöpfers der neuhebräischen Sprache
Bleicher Verlag, 1985
ISBN-10: 3883504262
ISBN-13: 978-3883504261
Gerade habe ich das Buch »Die Sprache der Propheten« von Robert Saint John gelesen, das die Lebensgeschichte von Elieser Ben Jehuda erzählt. Außerhalb von Israel ist Ben Jehuda kaum bekannt, und doch ist durch seine maßgebliche Beteiligung eines der größten Wunder der Neuzeit geschehen: Die Wiederbelebung der hebräischen Sprache.
Milchmädchenrechnung
27. Juli 2009
Die Herkunft des Begriffs »Milchmädchenrechnung« ist nicht endgültig geklärt. Als Ursprung wird vielfach die gereimte Fabel »Die Milchfrau« von Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 — 1803) angenommen, die wiederum auf die Dichtung »La Laitière et le Pot au Lait« (»Die Milchfrau und die Milchkanne«) des französischen Dichters Jean de La Fontaine (1621 — 1695) zurückgeht.
Verdreht
18. Juli 2009
Eph. 5, 4: witzig oder gewitzt?
Ist Gott humorlos? Ich bezweifle das. Gelegentlich wird aber Eph. 5, 4 in diesem Sinne interpretiert. Da lesen wir (ab Vers 3): »Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Habsucht werde nicht einmal unter euch genannt, gleichwie es Heiligen geziemt; auch Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei, welche sich nicht geziemen, sondern vielmehr Danksagung.«
Ist dem geistlichen Menschen also jeder Witz von Vornherein untersagt? Das Wort »eutrapeleia«, das hier von den meisten Übersetzungen im Sinne von »Witzelei« wiedergegeben wird, setzt sich im Grundtext aus den Elementen »wohl« bzw. »gut« und »drehen« zusammen. Nun ist ein Begriff wie »wohldrehen« im Deutschen nicht ohne weiteres verständlich und auch andere biblische Vorkommen des Wortes können zur Begriffserklärung nicht herangezogen werden, da das Wort gerade nur an dieser einen Stelle vorkommt.
… und wieder nimmt die EU-Komission den Kabarettisten die Butter vom Brot.
16. April 2009
Seit Generationen gehörte die rhetorische Frage, wann denn jemand bei all den Steuern auch noch auf die Idee käme, die Luft zum Atmen zu besteuern, zum kabarettistischen Standardinstrumentarium. Immer war ausgemacht, daß dieser Gedanke die theoretische Spitze der Steuerabsurdität darstellt, eine rabulistische Überhöhung, eine Narretei, gerade noch auszudenken für das menschliche Hirn, aber doch so offensichtlich irrwitzig, daß eine Verwirklichung stets ausgeschlossen schien, weswegen man ja auch darüber lachen konnte.
Der Weg, die Wahrheit und das Leben
13. März 2009
oder: Über den Nutzen etymologischer Betrachtungen
Wehe denen, die das Böse gut heißen, und das Gute böse; welche Finsternis zu Licht machen, und Licht zu Finsternis; welche Bitteres zu Süßem machen, und Süßes zu Bitterem!
(Jes. 5, 20)
Virtueller Alarm
14. Februar 2009
Nachdem es mit der Erderwärmung einfach nicht so recht klappen will, muß ein neues Gefahrenscenario her, mit dem man Angst schüren kann. Denn Angst, richtig eingesetzt, ist Geld. Das haben die Alchimisten nur noch nicht gewußt, die Gold partout aus Stroh spinnen oder aus anderen Materialien herstellen wollten. Ausgerechnet das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, sattsam bekannt aus der Erderwärmungsdebatte und sehr erfahren in der Umwandlung diffuser Klimaängste in Fördergelder, legt nun eine Studie vor, die vor der »Versauerung der Meere« warnt, natürlich wieder mit Zahlen und Prognosen, die niemand widerlegen kann, weil sie so weit in die Zukunft reichen, daß sie sich jeglicher Überprüfbarkeit innerhalb der beschränkten Lebensspanne, die dem Menschen nun einmal gegeben ist, entziehen. Selbst die F.A.Z., die das ganze wohlwollend berichtet, sieht hier erst einmal nur eine »virtuelle Gefahr«.
Der Duden wird sich selb’st peinli’ch.
6. Februar 2009
Nachdem die Wörterbuchverlage die sog. »Rechtschreibreform« in unsäglicher Weise befördert haben (das war ja die Jahrhundert-gelegenheit, den Umsatz außer der Reihe anzukurbeln), scheint man nun langsam mitzubekommen, was man da (mit) angerichtet hat. So hat uns ja die »Reform« die Legalisierung des vorher im Deutschen strikt verpönten »Deppenapostrophen« eingebracht, also der Absperrung des Genitiv-s durch einen Apostrophen, die zwar im Englischen legitim ist, im Deutschen jedoch nicht. Schon in vorreformerischer Zeit war diese Unsitte virulent; die »Reform« hat schließlich alle Dämme niedergerissen. Seitdem wimmelt es nur so von Heidi’s Lädchen, Didi’s Kneipe und ähnlichen Sprachunfällen, wobei man fast noch froh sein muß, wenn wenigstens ordentliche Apostrophe (’) falsch verwendet werden und nicht auch noch Minutenzeichen (') oder Akzente (´) (`).