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Katholizismus
Abwehrzauber gestern und heute
26. März 2012
Schutz- bzw. Abwehrzauber, sogenannte »apotropäische Handlungen«, gehören zum Standardrepertoire esoterisch verwirrter Seelen aller Kulturen. Gegenstände, die an dem zu schützenden Gut angebracht werden, sollen dieses vor bösen Einflüssen schützen. Allein das »Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens« nennt auf einem Dutzend Seiten so viele Variationen, daß diese unmöglich alle hier aufgeführt werden können.
Einige seien trotzdem kurz genannt: Ziemlich bekannt sind die oben abgebildeten gekreuzten Pferdeköpfe am Hausgiebel, die in verschiedenen Gegenden Deutschlands vorkommen und auf germanische Wurzeln zurückgehen, ebenso wie die Germanen auch Tierschädel an Giebeln und über Türöffnungen anbrachten, um böse Mächte abzuwehren. An Wikingerschiffen wurden Drachenköpfe angebracht, um sie zu schützen. Der Versuch, Dämonen durch möglichst grausiges Bildwerk abzuschrecken ist seit der Antike überliefert.
Die Katholisierung des Heidentums hat am Aberglauben nichts geändert: Das Bild der Heiligen Leonhard oder Wolfgang, auf einem Blechtäfelchen über der Stalltür angebracht, soll gegen das Einbrechen wilder Tiere schützen. Am Dreikönigstag wird an Haustüren katholischer Haushalte heute noch mit geweihter Kreide C+M+B geschrieben. Hufeisen werden über Stall-und Eingangstüren genagelt, mitunter auch am Kühlergrill von Kraftfahrzeugen angebracht.
Citat des Tages LII
10. März 2012
Soweit ich es beobachten kann, befinden sich die evangelikalen Freikirchen heute etwa auf dem selben geistlichen Niveau wie die großen Landeskirchen vor 30 bis 40 Jahren. Das Christentum wird zwar noch bekannt, aber nicht mehr gelebt.
gefunden auf »Christlicher Aussteiger«
Die Reconquista marschiert.
27. Dezember 2011
Morgen beginnt in Berlin das Europäische Taizé-Jugendtreffen, das sich bis zum 1. Januar hinziehen und etwa 30.000 junge Christen auf Abwege führen soll. Politik und Kirchen sind begeistert und überschlagen sich mit Unterstützung und wohlwollenden Grußadressen.
Die »Communauté de Taizé« in Frankreich ist ein Orden, der unter dem Deckmantel des Ökumenismus die Reconquista,[G] die Rekatholisierung Europas, vorantreibt. Ordensgründer war der Kryptokatholik Frère Roger Schutz, der sich zwar zeitlebens als Protestant bezeichnet hat, tatsächlich aber schon 1972 heimlich zum Katholizismus convertiert war. Am 6. Dezember 2006 schrieb die F.A.Z. dazu:
Reconquista [Glossar]
Reconquista
Im engeren, historischen Sinne bezeichnet »Reconquista« die katholische Rückeroberung der zeitweise durch nordafrikanische Moslems besetzten Iberischen Halbinsel.
Im übertragenen Sinne bezeichnet der Begriff katholische Bestrebungen, Einflußsphären wiederzubesetzen, die der Katholischen Kirche in Folge der Reformation entglitten sind, indem protestantische Kirchen und Bewegungen entweder bekämpft oder vereinnahmt werden. In diesem zweiten Sinn wird der Begriff hier gebraucht.
Dieser Artikel ist Bestandteil des Glossars.
»… das Blöken von Kleinvieh in meinen Ohren« oder: »Rühret Gebanntes nicht an!«
23. November 2011
»Bald nun ist Weihnachtszeit …« Zwar ist Weihnachten ja nun bei weitem nicht das einzige heidnische Fest, das von der babylonischen Kirche »umgechristelt« wurde, aber ganz bestimmt das populärste. Unstrittig dürfte sein, daß die Brüder in den ersten Jahrhunderten nicht auf den Gedanken gekommen wären, ein Fest wie Weihnachten zu feiern; unstrittig fernerhin, daß etwa im dritten bis vierten Jahrhundert den Wintersonnenwendfeiern des Mithras und den Saturnalien nachträglich eine »christliche« Bedeutung untergeschoben wurde und — zusammen mit weiteren Umdeutungen und Vermischungen — jene konstantinische Mischreligion aus Heidentum und christlichen Versatzstücken gebastelt wurde, die heute von den meisten Nicht- und Nominalchristen als »Christentum« wahrgenommen wird.
Eines der Hauptmotive Konstantins für die Integration heidnischer Kulte in seine Privatversion des »Christentums« war sein Antisemitismus. Eusebius citiert ihn in »De vita Constantini« (hier in Bezug auf das Osterfest) mit den Worten:
Denn es erschien jedem eine äußerst unwürdige Tatsache, daß wir in diesem äußerst heiligen Fest den Gewohnheiten der Juden folgen sollten, welche — verdorbene Schufte! — ihre Hände befleckt haben mit einem ruchlosen Verbrechen. Es ist nur gerecht, daß sie in ihrem Sinn erblindet sind. Es ist daher passend, wenn wir die Praktiken dieses Volkes zurückweisen und in alle Zukunft das Begehen dieses Festes auf eine legitimere Art feiern. Laßt uns also nichts gemeinsam haben mit dem äußerst feindlichen Pöbel der Juden.
Konstantin hat also diese Art »Christentum« ganz bewußt von der Wurzel Israel abgeschnitten (und damit natürlich auch von Christos), weil er sich von den Juden abgrenzen wollte, und hat mit dem Katholizismus eine eigene Religion geschmiedet — in etwa so wie die Baháʼí, die sich ja auch aus allen möglichen Religionen Elemente herausgeschnitten haben, und die trotzdem niemand als Christen bezeichnen würde, nur weil sich auch das eine oder andere dem Christentum entlehnte Element bei ihnen findet.
Der Bock gärtnert wieder.
2. November 2011
Nachdem der Papst vor über zwei Jahren laut über die Errichtung einer Weltdiktatur nachgedacht hatte, hört man jetzt aus dem Vatikan das Begehr nach einer zentralen Weltbank und einer globalen Finanzaufsichtsbehörde — also nach der Errichtung des wirtschaftlichen Segmentes dieser internationalen Herrschaftsstruktur. Erhoben wurde diese Forderung vom »Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden« in dem Vierzigseiter »Für eine Reform des internationalen Finanz- und Währungssystems im Hinblick auf eine öffentliche Autorität von universaler Kompetenz« vom 25. Oktober. Diese Weltzentralbank soll »den Fluß und das System des Währungstauschs regeln«, also in der Konsequenz alle Geld- und Warenströme kontrollieren. Es wird in dem Dokument klargestellt, daß eine solche Weltwirtschaftsregierung nur ein Schritt auf dem Weg zu einer universalen Weltregierung sei: »In einer Welt der schnell voranschreitenden Globalisierung ist eine Weltautorität der einzig angemessene Bezugspunkt, der den neuen Gegebenheiten unserer Zeit und den Bedürfnissen der menschlichen Spezies gerecht wird.«
Ich glaub’, ich steh’ im Wald: Bäume pflanzen für Al Gore
7. Oktober 2011
Baumpflanzer, das sind doch die Guten! Leute sicherlich, die dem Raubbau des Menschen an der Natur etwas entgegensetzen und zerstörte Lebensräume aufforsten, um die Erde wieder etwas lebenswerter zu machen. Und tatsächlich: Wenn wir zum Beispiel nach Israel sehen, dann stellen wir fest, daß die Aufforstungsprogramme neben der Landwirtschaft einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben, daß das Land, das Mark Twain in seinem Reisebericht von 1867 noch als trostlose Wüstenei beschrieben hat, heute grünt und blüht. Die pestilenzartige Ausbreitung der Klimareligion hat freilich dazu geführt, daß heutzutage auch eine ganz andere Art von Baumpflanzern unterwegs ist:
Papst distanziert sich erneut in aller Deutlichkeit vom Katholizismus
25. / ergänzt 26. September 2011
Ich wollte das gar nicht! Er hat mich provoziert! Ja, schon wieder! Wirklich! Ich hatte ganz bestimmt nicht vor, den Deutschlandbesuch eines römischen Gurus mit einer Geiernotiz aufzuwerten. Es ist schließlich auch gar nicht zu leisten, hier jeden Touristen persönlich mit ein paar Zeilen zu begrüßen. Ich hätte nichts gesagt. Ich wäre einfach höflich schweigend und mir mein Teil denkend darüber hinweggegangen. Aber er hat es mal wieder übertrieben. Aber sowas von übertrieben!
Da sind also die evangelischen Kirchenfürsten, die schon um ihrer Pensionen willen nichts davon wissen wollen, daß geistliche Einheit nicht aus der Annäherung von Sekten[G], sondern nur aus deren Überwindung erwächst, extra angetreten, um dem Obersten aller Katholiken Reverenz zu erweisen in der Hoffnung, daß er dafür ein kleines bißchen evangelischer würde — und was antwortet er ihnen? Die Erwartung, er könne ihnen entgegenkommen, gründe nur auf einem Mißverständnis:
»Der Glaube der Christen beruht nicht auf einer Abwägung unserer Vor- und Nachteile. Ein selbstgemachter Glaube ist wertlos. Der Glaube ist nicht etwas, was wir ausdenken und aushandeln.«
Kleine Zeitungsschau IV: Der ganz alltägliche Wahnsinn
19. Mai 2011
Deutschland hat achthundert weibliche Gleichstellungsbeauftragte — und zwei männliche. Daß Frauenquoten gefordert (und auch durchgesetzt) werden für politische Ämter, Vorstandsposten und dergleichen, aber nicht für die Arbeit bei der Müllabfuhr, beim Minenräumen oder im Salzbergwerk, scheint allgemein gesellschaftlich akzeptiert zu sein, so sehr, daß sich nicht einmal jemand die Mühe machen muß, dafür irgendwelche fadenscheinigen Begründungen zu erfinden. Man geht einfach darüber hinweg, ohne solche Fragen auch nur zu formulieren. Wie ernst es der deutschen Gleichstellungsindustrie um tatsächliche Gleichstellung sein kann, wenn vierhundert mal mehr weibliche als männliche Gleichstellungsbeauftragte unterwegs sind, scheint erst recht keines Beweises zu bedürfen. Die Stadt Goslar hat ihn trotzdem geliefert: Gestern hat der Stadtrat auf Antrag der Genossen von der SED die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling gefeuert, weil sie ihren Job ernstgenommen und tatsächlich Gleichstellungspolitik statt Radikalfeminismus getrieben hat. Über die Gründe, die zum Bruch geführt haben, sagt sie zum Beispiel:
RKK-Dokumentation
27. Januar 2011
Dokumentation über die Römisch-Katholische Kirche, in der einige typisch katholische Verirrungen in übersichtlicher Art erklärt werden.
Geiernotizen, die das Thema Katholizismus direkt betreffen oder zumindest am Rande streifen, finden sich hier.