Sie befinden sich hierDer Bock gärtnert wieder.
Der Bock gärtnert wieder.
2. November 2011
Nachdem der Papst vor über zwei Jahren laut über die Errichtung einer Weltdiktatur nachgedacht hatte, hört man jetzt aus dem Vatikan das Begehr nach einer zentralen Weltbank und einer globalen Finanzaufsichtsbehörde — also nach der Errichtung des wirtschaftlichen Segmentes dieser internationalen Herrschaftsstruktur. Erhoben wurde diese Forderung vom »Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden« in dem Vierzigseiter »Für eine Reform des internationalen Finanz- und Währungssystems im Hinblick auf eine öffentliche Autorität von universaler Kompetenz« vom 25. Oktober. Diese Weltzentralbank soll »den Fluß und das System des Währungstauschs regeln«, also in der Konsequenz alle Geld- und Warenströme kontrollieren. Es wird in dem Dokument klargestellt, daß eine solche Weltwirtschaftsregierung nur ein Schritt auf dem Weg zu einer universalen Weltregierung sei: »In einer Welt der schnell voranschreitenden Globalisierung ist eine Weltautorität der einzig angemessene Bezugspunkt, der den neuen Gegebenheiten unserer Zeit und den Bedürfnissen der menschlichen Spezies gerecht wird.«
Begründet wird diese Forderung mit der Notwendigkeit der Durchsetzung ethischer Standards, was angesichts des Finanzgebarens der Vatikanbank etwa so glaubwürdig klingt, als wenn ein mexicanisches Drogencartell eine internationale Arzneimittelaufsicht zur Bekämpfung des Medikamentenmißbrauchs fordern würde.
Das vatikanische Schreiben wurde als Handreichung im Hinblick auf den morgen beginneden G-20-Gipfel in Cannes veröffentlicht. Die gegenwärtige Finanz- und Währungskrise wird hier zum Anlaß genommen, die päpstlichen Weltregierungspläne voranzubringen. Unter dem Vorwand, die private Finanzwirtschaft zähmen zu müssen, wird eine Internationalisierung staatlicher Autorität gefordert. Tatsächlich aber ist die hauptsächliche Ursache der Währungskrise in der excessiven Schuldenpolitik der Staaten und der inflationären Geldschöpfung der öffentlichen Notenbanken zu suchen, die den Humus bereitgestellt haben, auf dem die privatwirtschaftlichen Spekulationen überhaupt erst gedeihen konnten; der staatliche Bock, der hier ohnehin schon zum Gärtner gemacht wurde, soll nun auch noch die Nachbarsgärten verwüsten dürfen, ohne durch Zäune behindert zu werden. Jahweh hat den Nationen Grenzen gesetzt (5. M. 32, 8), der Vatikan versucht beharrlich, diese einzureißen — neben Selbsterhebung und Vermischung ist die Entgrenzung eines der grundlegenden Prinzipien des babylonischen Systems.
Wenn man sich eine Weltwährungsbank in der Art der FED oder der EZB vorstellt, die eine internationale Währung emittieren dürfte, dann hätte man das perfekte Instrumentarium für eine wirtschaftliche Versklavung der ganzen Menschheit. Durch Emission beliebiger Mengen dieser Währung könnte jeder Mensch, der auf diese Währung angewiesen ist, zu jeder Zeit schrittweise enteignet werden. Wenn die angestrebte »Weltautorität« dann noch konkurrierende Währungen und den Besitz von Edelmetallen verbietet, gäbe es faktisch für niemanden mehr die Möglichkeit, dieser Versklavung auszuweichen.
Collage © Geier