Verplappert.

20. Mai 2009

Hat(te) die Welt einen Knall?

Abb.: Nach dem Knall

Manchmal verplappern sie sich ja, die Jungs, die den aktuellen Stand des wissenschaftlichen Irrtums vertreten. Erinnert sich noch jemand an den CERN-Reaktor? Das ist dieses gigantische, 27 km lange und über 6 Milliarden Euro teure Teil, das den sogenannten »Urknall« simulieren soll. Als das Ding im letzten Herbst angefahren wurde, gab es ja Befürchtungen, daß da vielleicht Antimaterie oder Schwarze Löcher enstehen könnten und irgendwie Europa oder gar die Welt in Schutt und Asche legen. Bis jetzt ist aber außer Spesen nichts gewesen, das einzige Schwarze Loch, das im Zusammenhang mit dem Reaktor bekannt geworden ist, hat nicht den Europäischen Kontinent verschlungen, sondern nur eben diese 6 Milliarden Euro. Und daran, daß irgendwelche größeren Beträge an Steuermilliarden in obscuren Schwarzen Löchern verschwinden, haben wir uns seit dem letzten Herbst ja ohnehin gewöhnen müssen. Soweit also nichts, was uns noch erschrecken könnte.
Nach 10 Tagen Betrieb havarierte das nicht ganz billige Spielzeug erst einmal und für die Reparatur wurden zwei Monate veranschlagt. Vorerst. Dann bis zum vergangenen Frühjahr. Dann wohl doch bis zum nächsten Herbst. Mal sehen. Damit das Ding, für das wir ja immer noch ständig zahlen, nicht ganz in Vergessenheit gerät, war AFP so freundlich, mal vorbeizuschauen.
Nun ist dieser »Urknall« ja zwingende Voraussetzung des Evolutionismus. Denn dieser behauptet ja nur, erklären zu können, daß sich da etwas entwickelt habe, nicht aber, woher dieses Etwas kommt, das sich da evolutioniert haben soll. Hier setzt nun die »Urknall«-Theorie an. Während aber schon die evolutionistische These, daß sich aus Einzellern (in welchen Zeiträumen auch immer) durch zufällige, absolut planlose Mutation solch hochkomplexe Organismen wie der Mensch entwickeln könnten, von ihren (angeblich ungläubigen) Anhängern einen Glauben verlangt, den ich nie aufbringen könnte, weil sie weit unwahrscheinlicher ist als die Annahme, daß ein Hurrican, der über einen Schrottplatz fegt, aus den dort herumliegenden Teilen eine flugfähige Boeing 707 zusammensetzen könne, wird es beim Urknall, der eben jenen »Schrottplatz«, also die nötige Materie, überhaupt erst einmal liefern soll, endgültig spekulativ: Hier paart sich die Physik mit der Metaphysik.
Diese Ratlosigkeit bringt David Barney, Physiker am CERN, in dem AFP-Inteview mit erfrischender Offenheit zum Ausdruck: »Wir haben keine Ahnung, warum wir überhaupt hier sind, warum wir aus Materie sind. Ich kann fühlen, daß ich ein festes Objekt bin. Aber unsere mathematischen Theorien sagen uns, daß dies nicht sein dürfte.« Übersetzt heißt das: Nach dem, was die wirklich exakten Wissenschaften sagen (wie die Mathematik, wo man sich halt nicht so gut mit »Modellen« und »Theorien« durchmogeln kann wie in anderen Wissenschaftsbereichen) dürfte es so etwas wie den Menschen überhaupt nicht geben. Schon diese Bankrotterklärung der Wissenschaft, uns Antworten nach dem »Woher« und damit auch nach dem »Wohin« des Menschen zu liefern, ist eigentlich jeden einzelnen der sechs Milliarden Euro wert. Obwohl andererseits: Ich habe den Verdacht, da hätte man auch billiger draufkommen können.
Dabei wäre ja gar nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Wissenschaftler zugibt, zu solchen grundlegenden Fragen nichts sagen zu können. Dann aber ist doch die arrogante Herablassung höchst erstaunlich, mit der hierzulande seitens der etablierten Wissenschaft die »Kreationisten« bedacht werden. Sollte dieser Reaktor jemals wieder anlaufen: Der Antwort auf die Frage, woher wir kommen und wohin wir gehen, wird er uns kein Stück näherbringen.

Nachtrag 13. 11. 09: Ein interessanter Artikel zum Thema findet sich auch in der aktuellen »factum«.

Photo: © Geier