Sie befinden sich hierZwischenruf
Zwischenruf
21. Oktober 2012
Ach, nööö, liebe EKD (Evangelische Kirche in Deutschland), heute hast Du also mal wieder einen bundesweiten »Männersonntag« celebriert. Ja, und? Hast Du was gemerkt? Ich war trotzdem nicht da. Und Du hast mich ja auch gar nicht vermißt, stimmt’s? Warum läßt du solche Sachen denn nicht einfach?
Was? Du willst, »daß Männer den Gottesdienst wieder entdecken«? Überleg doch mal. Was sollen die denn bitte in diesen Veranstaltungen, die Du als »Gottesdienst« bezeichnest, ganz so, als wäre Gottesdienst etwas, wo man hingehen könnte? Unterhaltung kann jedes drittklassige regionale TV-Programm besser als Du. Und mitspielen läßt Du die Männer bei Dir ja sowieso nicht so richtig, es sei denn, sie seien ordinierte Theologen. Was, bitteschön, sollen die also bei Dir?
Weißt Du was, liebe EKD? Männer sind Leben-zeugende. Wie sollen die denn bitte im Rahmen eines evangelischen Gottesdienstes (geistliches) Leben zeugen? Hast Du darüber überhaupt schon mal nachgedacht? Nein? Dachte ich mir.
Gib’s doch mal zu, Du kannst mit richtigen Männern ja auch überhaupt nichts anfangen. Die stören doch nur Deinen gut geölten Religionsbetrieb. Wenn sich mal doch einer zu Dir verläuft und auch nur ansatzweise männlich verhält wie z. B. Lutz Scheufler, kriegst Du doch sofort rote Flecken im Gesicht und denkst panisch darüber nach, wie Du ihn Dir unauffällig wieder vom Hals schaffen kannst. Ja, unauffällig natürlich. Denn ihn einfach so ’rauszuschmeißen bist Du selbst dann auch wieder nicht Manns genug.
Nein, keine Angst, ich will jetzt gar nicht mit dem Dritten Reich anfangen, damals haben sich schließlich fast alle angepaßt. Aber kannst Du mir wenigstens seitdem einen Fall nennen, nur einen, wo Du Dich der Flut des Zeitgeistes mannhaft entgegengestellt hättest, statt auf seinen Wogen sanft dahinzugleiten? Nein? Siehst Du, mir fällt gerade auch kein Beispiel ein.
Du und Männer? Du erinnerst Dich doch noch: Männer, das sind diese Wesen, für die es richtig und falsch gibt, schwarz und weiß, Recht und Unrecht, solche wie Pinchas, Naboth, Elijahu, Jirmöjahu, Paulos, Stephanos.
Glaub mir, Männer sind ganz schlecht für konsensbasierende Lösungsansätze. Kannst Du die Dir wirklich als Rädchen in Deinem Gremienbetrieb vorstellen? Das glaubst Du doch selbst nicht so richtig. Du und Männer? Mensch, EKD, jetzt sei doch mal ehrlich. Da findet sich ja eher noch ein Mann für Fräulein Schwarzer.