Baden gegangen

26. Februar 2011

 


Hatt’ich’snichtgleichgesagt? Ja. Hatte ich. Schon im September. Trotzdem: Kein Grund zur Genugtuung, daß es nun buchstäblich so gekommen ist. Dafür mußte man auch kein Prophet sein, ein bißchen Bibel- und Menschenkenntnis reicht da völlig aus.

Wovon ich rede? Im September hatten die »Freien Evangelischen Gemeinden« beschlossen, daß es klüger sei, klüger zu sein als Gott, und Frauen zu erlauben, Männer zu belehren. Damals hatte ich kommentiert:

»Einen weiteren Pflock in Hinsicht auf Beliebigkeit und Austauschbarkeit der Geschlechter haben gerade die »Freien Evangelischen Gemeinden« (FEG) eingeschlagen. Just an dem Freitag der außenministeriellen Verpartnerung haben sie mit satter Mehrheit beschlossen, das Pfarramt für Frauen zu öffnen. Gemäß den oben dargelegten geistlichen Gesetzmäßigkeiten werden die FEG sich nun auch schrittweise für Homosexualität öffnen, auch wenn ihnen das vielleicht selbst noch nicht bewußt ist und sie sicher eine gewisse Schamfrist einhalten werden. Die Weichen sind gestellt.«

Morbus Parkinson

23. Februar 2011

 

Schwierige Bibelstellen VI: Eph. 4, 10

 

Der Hinabgestiegene, er, er ist auch der Hinaufgestiegene oben über all die Himmel, auf daß er die alle vervollständige.

Eph. 4, 10

Um den Sinn dieses Verses zu verstehen, ist eine gute Übersetzung von einiger Wichtigkeit. Wenn hier am Ende des Verses übersetzt wird »… auf daß er alles erfülle« ist das zwar nicht ganz falsch, aber es geht doch etwas entscheidendes verloren. Denn das Wort πληρόω beschreibt, daß etwas unvollständiges zur Vollständigkeit gebracht wird, so etwa, als wenn ein halbvolles Glas zur Gänze gefüllt oder einem Puzzle das fehlende Teil hinzugefügt wird. Bewegen wir uns aber lieber innerhalb biblischer Bilder: Es geht hier darum, wie der Christos als Haupt über die Seinen gesetzt wird, die dadurch von unvollständigen Wesen zu vollständigen, ganzen, wiederhergestellten — eben vervollständigten werden. Umgekehrt wird auch der Christos selbst durch das Hinzufügen von Gliedern schrittweise vervollständigt.

Geierismen III: Über Religiöse

22. Februr 2011

 

Christen folgen Jesus nach. Atheisten wollen lieber selbst bestimmen, wo es langgeht: Da weiß man jeweils, woran man ist. Die Religiösen aber wollen ihre eigenen Wege gehen und erwarten dann trotzdem noch von Gott, daß er diese Wege segnet.

 

 

 

 

 

 

Weitere Geierismen

 

 

 

 

Paul Gerhardt: Gib dich zufrieden

18. Februar 2011

 

Heute mal eine »vertonte Predigt« von Paul Gerhardt:

 

Gib dich zufrieden und sei stille

1. Gib dich zufrieden und sei stille in dem Gotte deines Lebens! In ihm ruht aller
Freuden Fülle, ohn ihn mühst du dich vergebens. Er ist dein Quell und deine
Sonne, scheint täglich hell zu deiner Wonne. Gib dich zufrieden!

2. Er ist voll Lichtes, Trosts und Gnaden, ungefärbten, treuen Herzens; wo er
steht, tut dir keinen Schaden / auch die Pein des größten Schmerzens. Kreuz,
Angst und Not kann er bald wenden, ja auch den Tod hat er in Händen. Gib
dich zufrieden!

3. Wie dir’s und andern oft ergehe, ist ihm wahrlich nicht verborgen; er sieht und
kennet aus der Höhe / der betrübten Herzen Sorgen. Er zählt den Lauf der
heißen Tränen und faßt zu Hauf all unser Sehnen. Gib dich zufrieden!

4. Wenn gar kein Einzger mehr auf Erden, dessen Treue du darfst trauen,
alsdann will er dein Treuster werden / und zu deinem Besten schauen. Er
weiß dein Leid und heimlich Grämen, auch weiß er Zeit, dir’s abzunehmen.
Gib dich zufrieden!

5. Er hört die Seufzer deiner Seelen / und des Herzens stilles Klagen, und was
du keinem darfst erzählen, magst du Gott gar kühnlich sagen. Er ist nicht fern,
steht in der Mitten, hört bald und gern der Armen Bitten. Gib dich zufrieden!

6. Laß dich dein Elend nicht bezwingen, halt an Gott, so wirst du siegen; ob alle
Fluten einhergingen, dennoch mußt du oben liegen. Denn wenn du wirst zu
hoch beschweret, hat Gott, dein Fürst, dich schon erhöret. Gib dich zufrieden!

Pop-Theologie

17. Februar 2011

 

Gerade habe ich auf dem Blog von Ron Kubsch einen Artikel entdeckt, in dem er den Liedtext eines Frl. Germanotta kommentiert (die unter einem Künstlernamen agiert, der so infantil ist, daß ich ihn hier gar nicht wiedergeben mag). Die Dame ließ sich letztens in einem Ei auf die Bühne tragen, aus dem sie hernach schlüpfte, wiewohl es fraglich ist, daß ihre Zielgruppe die mythologische Anspielung auf Aphrodite und Semiramis überhaupt wahrgenommen hat. Sei’s drum. Jedenfalls sang sie dann ihr Stück »Born this Way« (»So geboren«), dessen Tenor man auf die Zeile eindampfen könnte: »Gott ist an allem schuld!«: Was ein Mensch tut und darstellt, könne ja schon deshalb nicht falsch sei, weil Gott ihn schließlich so geschaffen habe.

FührungspersönlichkeitInnen

15. Februar 2011

 

Der »Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen« UNFPA (United Nations Fund for Population Activities), der sogenannte Bevölkerungsprogramme (also im wesentlichen die Verhinderung von Geburten — Schwangerschaftsvermeidung und Abtreibung), aber auch Genderprojekte[G] fördert und finanziert, führt derzeit in Zusammenarbeit mit der Arabischen Produzentenvereinigung des Fernsehens APUTV eine Mediencampagne zur Stärkung der Frauenrechte durch. Offensichtlich will man das Modell der westlichen Welt, durch Frauenemanzipation einen demographischen Kollaps herbeizuführen, auch auf die arabischen Länder übertragen. Die »White Hands Campaign« läuft auf fünfzig nahöstlichen Fernsehsendern. Als Vorbild einer emanzipierten und selbständigen Frau wird den Zuschauern dabei auch die arabische Terroristin Dalal Mughrabi vorgestellt, die 1978 eine Fatah-Gruppe zum »Coastal Road Massacre« anführte, bei dem unter anderem ein Bus mit 37 Israelis entführt und alle Insassen ermordet wurden, darunter dreizehn Kinder. (Die Fatah, das sind die »gemäßigten Terroristen«, die uns von westlichen Leitmedien gern als im Vergleich zur Hamas beinahe vorbildlich und demokratisch dargestellt werden.)

In unserer Mitte

10. Februar 2011

 

Über den Collegen mit der elektrischen Feder bin ich an einen Artikel in der »Welt« geraten, wo es darum geht, daß die Seniorenunion sich dagegen verwahrt, Klagen gegen Lärm durch Kindertagesstätten in Wohngebieten gesetzlich auszuschließen. Hintergrund sind offensichtlich vermehrte Klagen Älterer gegen Lärmbelästigung durch Kindergärten, die der Gesetzgeber unterbinden möchte, indem er Kindertagesstätten von den Lärmemissionsgrenzen ausnimmt. Der Präsident des Kinderschutzbundes wittert bei der Verlautbarung der Seniorenunion gleich die »Ausgrenzung von Kindern«, so als hätte da jemand verlangt, daß Kindertagesstätten grundsätzlich in Gewerbegebiete am Stadtrand verlegt werden sollten.

Bonn, Chemnitz, Dortmund, Karlsruhe oder Mannheim zum Beispiel …

9. Februar 2011

 

Bei den Recherchen zu meinem gestrigen Artikel bin ich auch an den folgenden Film* geraten. Da er Filmsequenzen von tatsächlichen Abtreibungen enthält, ist er zutiefst verstörend. Ich habe daher erst einmal in Ruhe überlegt, ob es denn angemessen sei, den Film hier einzustellen. Freilich stellt er die Wirklichkeit dar, in der wir leben, auch wenn wir zumeist davon nichts wahrnehmen. Aber durch Nichtwissen wird nichts besser. Entsetzen ist die erste Voraussetzung für eine Änderung der Verhältnisse. Wenn der Film dazu beiträgt, ein Bewußtsein dafür zu entwickeln, daß es Menschen wie alle anderen sind, die da sterben, dann ist es ein nützlicher Film, dem man Verbreitung wünschen muß, so entsetzlich er auch ist. Es ist eben ein Unterschied, ob ich nur weiß, daß Abtreibungen verwerflich sind, weil man eben nicht morden darf, oder ob ich damit solche Bilder wie die folgenden verbinde. Für Heranwachsende ist der Film wegen seiner schonungslosen Brutalität einerseits nur bedingt geeignet. Andererseits: Eine Gesellschaft, die immer jüngere Kinder mit den Details des Erwachsenenlebens behelligt, sollte parallel auch über solche Folgen aufklären.

»… make it look as legit’ as possible« oder: Das Kind als Strafe

8. Februar 2011

 

Im September 2009 hatte ich die Aktion eines Amerikaners erwähnt, der bei der Abtreibungsorganisation »Planned Parenthood«, der amerikanischen Schwesterorganisation von »Pro Familia«, in Oklahoma anrief, um zu erfragen, ob er zielgerichtet für die Abtreibung schwarzer Kinder spenden könne — ein Ansinnen, das die Mitarbeiterin am Telephon nicht etwa mit Befremden, sondern mit Zustimmung quittierte. Dieses Telephonexperiment scheint reproduzierbar zu sein, denn auf die Anfrage eines anderen Anrufers hin, der meinte, daß er »einfach denkt, daß es besser sei, je weniger schwarze Kinder da draußen herumlaufen«, antwortete eine andere Planned-Parenthood-Mitarbeiterin am Telephon: »Verständlich, verständlich!« Der Geist der Planned-Parenthood-Gründerin Margaret Sanger, einer Eugenikerin, scheint jedenfalls in der Organisation immer noch präsent. Am 19. Dezember 1939 hatte sie gesagt: »Wir wollen nicht, daß es bekannt wird, daß wir die schwarze Bevölkerung vernichten wollen.« In »Women and the new Race« (Frauen und die Neue Rasse) schrieb sie 1922: »Das Barmherzigste, was eine große Familie für eines ihrer kindlichen Mitglieder tun kann, ist, es umzubringen«.

Viola / Barna · »Heidnisches Christentum?«

4. Februar 2011

 

 

 

Frank Viola / George Barna

 

»Heidnisches Christentum?« — Über die Hintergründe mancher unserer vermeintlich biblischen Gemeindetraditionen

 

Broschiert, 336 Seiten

€ 16

Gloryworld-Medien Bruchsal, 1. Auflage 2010

ISBN-10: 3936322430

ISBN-13: 978-3936322439

Originaltitel: »Pagan Christianity?«

 

Bibelleser wissen: Viele der Elemente, die heute gemeinhin als »christlich« wahrgenommen werden, haben keine biblische Basis, sondern sind erst viel später von außen in das hereingetragen worden, was heute landläufig als »Christentum« bezeichnet wird. Dieser unerfreuliche Befund betrifft bei weitem nicht nur die großen Volkskirchen, sondern auch die evangelikalen und sonstigen Freikirchen, die sich oft so viel auf ihre Bibeltreue zugutehalten.

Rückblick 1. Lesertreffen

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