Sie befinden sich hierFamilie
Familie
Meinungsfreiheit? Kommt ganz drauf an für wen.
24. Juni 2010
Das waren noch Zeiten: Im Oktober 1879 beschwert sich die deutsche Sozialdemokratie noch bitterlich über das seit einem Jahr gültige als »Sozialistengesetz« bekannte »Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie«, das durch seine Einschränkung der Pressefreiheit »die sozialistische Presse in Deutschland unterdrückt und der Partei innerhalb der Reichsgrenzen jede Gelegenheit zur öffentlichen Äußerung abgeschnitten worden ist«. Deshalb mußte die Zeitung »Der Sozialdemokrat«, die diese Klage führt, auch in Zürich erscheinen. Nun wissen wir ja schon aus der späteren Geschichte, daß Sozialisten nur solange für die Pressefreiheit kämpfen, bis sie selbst an der Macht sind. Trotzdem scheint gelegentlich der Eindruck zu entstehen, daß die SPD heutzutage so gezähmt und geläutert sei, daß sie nicht nur sich selbst, sondern auch Andersdenkenden das Recht auf freie Meinungsäußerung zugestehen würde. Dieser Eindruck kann aber durchaus täuschen. Denn wenn es darauf ankommt, benutzt die SPD — ebenso wie weiland Otto von Bismarck mit dem Sozialistengesetz — auch schon mal das Strafrecht, um unliebsame Meinungen zu unterdrücken. Meinungsfreiheit? Ja schon, aber doch nicht für andere Meinungen!
Nachspiel
6. Mai 2010
Dabei hatte sich das Jugendamt Erlangen alles so schön ausgedacht! Wie in China den Verwandten von Hingerichteten die Kosten der Hinrichtung in Rechnung gestellt werden — zumindest dann, wenn sie den Leichnam ausgehändigt haben wollen — so sollte auch Familie Busekros die Kosten für die zwangsweise Heimunterbringung ihrer Tochter zahlen, die das Jugendamt 2007 mit Polizeigewalt hatte entführen lassen.
Und jetzt das: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof attestierte dem Jugendamt Ahnungs- und Ratlosigkeit. Das Jugendamt habe sich damals auf Vermutungen statt auf Fakten gestützt, nebulöse Begründungen produziert und das ganze auch noch dürftig dokumentiert. Der Kostenbescheid — immerhin geht es um eine vierstellige Summe, die die achtköpfige Familie zahlen sollte — ist damit vom Tisch.
halbseiden
25. April 2010
Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, etwas zur Debatte um die Kindesmißbrauchsaffairen beizutragen, die derzeit die Ausläufer ihrer Schockwellen durch Presselandschaft und Blogosphäre wabern lassen. Nicht, weil es unwichtig wäre, aber deshalb, weil eigentlich zum Thema schon mehr oder minder alles gesagt zu sein scheint. Aus aktuellem Anlaß nun aber doch eine kurze Bemerkung:
Lesen, hinhören, mitdenken, bevor es zu spät ist — es ist kein zweiter Versuch vorgesehen.
22. April 2010
Die folgende Predigt von Tim Conway habe ich auf »Unwise Sheep« gefunden und publiziere sie hier unkommentiert und mit freundlicher Genehmigung des Übersetzers und Seitenbetreibers. Das heißt nicht, daß ich jeden einzelnen Satz unterschreiben würde, wohl aber, daß diese Predigt überwiegend sehr wichtig, nötig und empfehlenswert ist. An Details (wie z. B. dem Amtsverständnis, das sich in Sätzen wie »… frage den Pastor …« ausdrückt) könnte man ja immer mäkeln, aber man kann in diesem Fall auch — genauso wie über die Werbeeinblendung des Hosters am Anfang des Filmes — einfach mal darüberwegsehen, um den Kern der Botschaft aufzunehmen. Wer immer unverheiratet ist und diesen Zustand zu ändern gedenkt: Zeit nehmen, zuhören, mitlesen, nachdenken:
Ich möchte, daß ihr mit mir Sprüche 31, 30 aufschlagt.
Junge Männer, wenn es irgendetwas gibt, an das ihr euch vom Wort Gottes erinnern solltet, das damit zu tun hat, wenn es darum geht, eine Frau zu suchen, dann ist es dieser Vers. Haltet euch an diesen Vers, vergeßt ihn nicht, er sollte euch beständig vor Augen sein in eurem Denken, er sollte etwas sein, das du immer im Hinterkopf behältst, wenn du eine Frau suchst. Hört zu, von einer Frau, einer gute Frau, einer gottesfürchtige Frau, einer vorzügliche Frau heißt es in Sprüche 31, 10
Verhaftet
5. April 2010
Am Donnerstag mußte ein Vater von 11 Kindern eine vierzigtägige Erzwingungshaft antreten, weil er einem seiner Kinder die Teilnahme an einem schwer occulten Theaterstück nach Hans Christian Andersen versagt hatte, das im Rahmen der Schule stattfinden sollte, und er das daraufhin gegen ihn verhängte Bußgeld nicht bezahlt hatte.
Man ordne dieses rücksichtslose Vorgehen der Justiz ein vor dem Hintergrund, daß gelegentlich auch schwerste Gewaltverbrechen, die Opfer hinterlassen, die lebenslänglich von den Folgen gezeichnet sein werden, oder zum Beispiel auch gewerbsmäßige Urkundenfälschung mit Bewährungsstrafen — also ohne Haft — geahndet werden.
Mehr Informationen finden sich bei Medrum.
Siehe auch Artikel »Inhaftierungswelle geht weiter«.
Citat des Tages XIV
24. März 2010
Scheidung ist Aggression gegen Kinder
Weil Scheidungen für die Kinder etwas sehr Schmerzliches sind, gibt es unter Eltern so etwas wie Selbsttäuschung, weil sie ihre Kinder eben nicht verletzt sehen wollen. Ihre Selbsttäuschung betrifft das, was sie den Kindern antun. Deshalb wird am nachdrücklichsten beschwiegen, dass Scheidungen eine von den Eltern gegen die Kinder gerichtete Form der Aggressivität darstellen. Diese Form der Aggressivität wird verleugnet. Deshalb sprechen Geschiedene nicht darüber und auch kein Ratgeber weist sie darauf hin. Je höher die Scheidungsziffern klettern, um so mehr greift diese Aggression um sich. Das Schweigen darüber ist ein Indiz für ihre Brisanz. [...] Zwar reden wir mit unseren Kindern über aktuelle Katastrophen, über den 11. September oder den Hunger in Teilen der Welt. Wir versuchen Kinder vor der Verstrahlung durch Atomkraftwerke, vor den Folgen genetisch veränderter Lebensmittel, Risiken des Straßenverkehrs, vor Pädophilie und dem Missbrauch durch Fremde und nahe stehende Menschen zu beschützen. Aber niemand kommt auf den Gedanken, die Scheidungen von Eltern als vergleichbares oder gar schlimmeres Unglück zu benennen.
Gerhard Amendt: Väterlichkeit, Scheidung und Geschlechterkampf, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B19/2004, S. 22 — 23.
… grundlegende Menschenrechte, gegen die kein Staat verstoßen darf.
28. Januar 2010
Lawrence Burman, Richter in Memphis, Tennessee, hat Familie Romeike aus Bissingen, Baden-Württemberg, politisches Asyl in den USA gewährt. Über ihre Flucht hatte ich ja schon Anfang April 2009 berichtet.
Burman sagt in seiner Urteilsbegründung:
»Menschen, die ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen, sind eine besondere soziale Gruppe, die die deutsche Regierung zu unterdrücken versucht. Diese Familie hat eine gut begründete Furcht vor Verfolgung. … Deswegen steht ihr Asyl zu, und das Gericht wird ihr Asyl gewähren.«
Über Deutschland sagt er:
»Hier wird ein grundlegendes Menschenrecht verletzt, kein Land der Welt hat dazu das Recht. … Die deutsche Regierung bezeichnet Homeschooler als Mitglieder einer Parallelgesellschaft und versucht sie auszuradieren. Das ist eigenwillig und dumm und widerspicht all dem, was wir Amerikaner glauben. … Dieses Urteil ist beschämend für Deutschland.«
Deutschland steht mit seinem rigiden Schulzwang, der 1938 unter Hitler eingeführt wurde, um die heranwachsende Generation »gleichzuschalten« und nach 1945 einfach beibehalten wurde, im internationalen Vergleich (mit Ausnahme von Bulgarien) völlig isoliert da. Vor einem knappen Jahr hatte ich dazu geschrieben:
Internetnetzwerke begünstigen Ehescheidungen
25. Dezember 2009
Wie verschiedene britische Zeitungen melden, ruinieren soziale Netzwerke im Internet wie z. B. Facebook und andere zunehmend Ehen. Mark Keenan, Managing Director einer auf Ehescheidungen spezialisierten Anwaltsfirma, berichtet, daß bereits jede fünfte Scheidung im Zusammenhang mit solchen Netzwerken stehe, und rechnet für 2010 für Großbritannien mit einem Scheidungsrekord, der zusätzlich von der Wirtschaftskrise begünstigt werden könne. Einige dieser Netzwerke ermöglichen es, nach alten Freunden zu suchen. Häufig führen solche Kontakte dann zu »unangemessenem Verhalten«, das zum Zerbruch von Ehen führt. Die Grenzen zwischen Neugier, scheinbar »harmloser« Suche in der eigenen Vergangenheit und einer Gefährdung der eigenen Ehe sind dabei fließend. So bequem, wie dies die modernen Telekommunikations- und Netzwerkmedien ermöglichen, ist Ehebruch wohl noch zu keinem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte zu haben gewesen.
Dabei besitzen die neuen Medien durchaus auch für Christen ein Gefährdungspotential. So wird zum Beispiel oft übersehen, daß die neutestamentliche Präzisierung des Ehebruchsbegriffes in Mt. 5, 28 — wenn man sie geistlich versteht — durchaus nicht nur eine Warnung gegenüber Männern beinhaltet. Auch Frauen stehen in der Gefahr, sich außerhalb der Haushaltung, in die sie hineingestellt sind, zu binden und andere soziale Kontakte in ein Konkurrenzverhältnis zur Ehebindung zu bringen, wie — um nur ein Beispiel zu nennen — die »gute Freundin«, mit der Dinge erörtert werden, die mit dem eigenen Ehemann nicht besprochen werden.
Was auch nicht in der Zeitung steht
1. Dezember 2009
Nach dem Ressortwechsel von Frau Von der Leyen hat sich sicher der eine oder andere gefragt, ob mit der neuen Familienministerin nun eine familienfreundlichere Politik zu erwarten sein wird oder nicht. Die neue »C«DU-Familienministerin Kristina Köhler ist nicht nur unverheitatet und kinderlos, sie ist auch eng mit Aktivisten der Homosexuellen-Scene verbunden, von denen sie im Zusammenhang mit ihrer Unterstützung für den »Christopher-Street-Day« heftig gelobt wird:
»Berührungsängste gegenüber Schwulen und Lesben hat Köhler nicht — ihr Büroleiter ist der Berliner Landesvorsitzende der ›Lesben und Schwulen in der Union‹ (LSU), Eike Letocha. Beim Frankfurter CSD in diesem Jahr fuhr die designierte Familienministerin sogar auf dem Wagen der Unions-Homos mit.«
»In der CDU-Grundsatzkommission half sie … mit, das konservative Familienbild der Partei zu modernisieren.«
Die Sache mit dem CSD 2009 war dabei keine einmalige Angelegenheit: Bereits am Wiesbadener CSD 2002 hat sie »engagiert teilgenommen«. LSU-Aktivist Rolf Ohler freut sich wie ein Knäblein unterm Weihnachtsbaum:
Die Hand an der Wiege: Käßmann befürwortet wiederholt weitere Vergesellschaftung der Erziehung
7. November 2009
Bereits am Mittwoch hat die neue EKD-Ratsvorsitzende Käßmann in Leipzig verlauten lassen, daß sie sich einen Ausbau der Ganztagsschulen zu einem flächendeckenden Netz wünscht. Einer Idea-Meldung zufolge bemerkte sie, daß die Gesellschaft zu lange festgehalten habe an der Vorstellung »einer Mutter, die zu Hause eine warme Mahlzeit vorbereitet hat und den Kindern anschließend bei den Hausaufgaben hilft«.