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Denominationalismus allgemein

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Die Versammlung verlassen?

7. Dezember 2011

 

Schwierige Bibelstellen VII: Hebr. 10, 25

 

Wer in seiner geistlichen Biographie schon einmal eine Denomination[G] hinter sich zu lassen hatte, wird in diesem Zusammenhang mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Vertretern derselben mit dem Standardvorwurf konfrontiert worden sein: »Du sollst die Versammlung nicht verlassen!«. Dabei wird ungeniert der Begriff »Versammlung« auf die jeweilige Denomination bezogen, ganz so, als wäre diese die einzig legitime Darstellung des Leibes des Christos. Dieser Vorwurf kann, weil er scheinbar biblisch legitimiert daherkommt, große Gewissensnot verursachen, ja, er entfaltet außerdem eine sehr effektive vorbeugende Wirkung: Bis heute hält er ungezählte Christen in Denominationen fest, die eigentlich wissen oder ahnen, daß sie sich dort auf einem geistlichen Abstellgleis befinden, wo sie zwar betreut werden wie die Insassen eines Pflegeheims, aber niemals in ihre Berufung hineinfinden werden. Die Angst, durch das »Verlassen der Versammlung« schuldig zu werden, hindert sie an einem Ausstieg aus Strukturen, die sie  — z. B. gemäß 2. Tim. 3, 5 oder 2. Kor. 6, 17, mitunter aber auch aus anderen Gründen — eigentlich hinter sich lassen sollten.

Die Verunsicherung, die sich daraus ergibt, spiegelt sich beispielhaft in einer Leserfrage, die ich gestern im Postfach hatte:

Citat des Tages XXXII

29. März 2011

 

»Wer aus einer Sekte[G] austritt, wird von dieser als Sektierer bezeichnet werden.«

F. H. Baader in: Wortbetrachtungen · Band I

 

 

 

 

 

  

Morbus Parkinson

23. Februar 2011

 

Schwierige Bibelstellen VI: Eph. 4, 10

 

Der Hinabgestiegene, er, er ist auch der Hinaufgestiegene oben über all die Himmel, auf daß er die alle vervollständige.

Eph. 4, 10

Um den Sinn dieses Verses zu verstehen, ist eine gute Übersetzung von einiger Wichtigkeit. Wenn hier am Ende des Verses übersetzt wird »… auf daß er alles erfülle« ist das zwar nicht ganz falsch, aber es geht doch etwas entscheidendes verloren. Denn das Wort πληρόω beschreibt, daß etwas unvollständiges zur Vollständigkeit gebracht wird, so etwa, als wenn ein halbvolles Glas zur Gänze gefüllt oder einem Puzzle das fehlende Teil hinzugefügt wird. Bewegen wir uns aber lieber innerhalb biblischer Bilder: Es geht hier darum, wie der Christos als Haupt über die Seinen gesetzt wird, die dadurch von unvollständigen Wesen zu vollständigen, ganzen, wiederhergestellten — eben vervollständigten werden. Umgekehrt wird auch der Christos selbst durch das Hinzufügen von Gliedern schrittweise vervollständigt.

Viola / Barna · »Heidnisches Christentum?«

4. Februar 2011

 

 

 

Frank Viola / George Barna

 

»Heidnisches Christentum?« — Über die Hintergründe mancher unserer vermeintlich biblischen Gemeindetraditionen

 

Broschiert, 336 Seiten

€ 16

Gloryworld-Medien Bruchsal, 1. Auflage 2010

ISBN-10: 3936322430

ISBN-13: 978-3936322439

Originaltitel: »Pagan Christianity?«

 

Bibelleser wissen: Viele der Elemente, die heute gemeinhin als »christlich« wahrgenommen werden, haben keine biblische Basis, sondern sind erst viel später von außen in das hereingetragen worden, was heute landläufig als »Christentum« bezeichnet wird. Dieser unerfreuliche Befund betrifft bei weitem nicht nur die großen Volkskirchen, sondern auch die evangelikalen und sonstigen Freikirchen, die sich oft so viel auf ihre Bibeltreue zugutehalten.

Festgefahren mit Pferd und Wagen

29. Januar 2010

 

Zu den Voraussetzungen eines christosgemäßen Lebens gehört ein Ausziehen aus den Wertesystemen dieser gefallenen Welt und ein Abstand zu deren Gepflogenheiten. In einer Zeit, in der die meisten »christlichen« Glaubensgemeinschaften dies ignorieren und damit beschäftigt sind, dem Zeitgeist hinterherzuhecheln, bestrebt sind, immer stromlinienförmiger zu werden, um nur ja nirgends anzuecken und sich in einem völlig falsch verstandenen Missionseifer Schritt für Schritt ihrer Umgebung anpassen um für Außenstehende »attraktiver« zu werden, üben Gemeinschaften, die sich solcher Anpassung verweigern, eine große Faszination aus. Geradezu romantische Verklärung erfahren zum Beispiel die Old Order Amish, die durch ihre auffällig andersartige Lebensweise eine bemerkenswerte Sonderstellung einnehmen: Sie leben von Handwerk und Landwirtschaft, lehnen Kraftfahrzeuge, moderne Maschinen und Telekommunikationsmittel weitgehend ab, teilweise gar Elektrizität. Da die Gemeindestruktur fast völlig identisch ist mit der Sozialstruktur, ist die Kriminalität in amischen Gemeinwesen äußerst gering. Was anderen christlichen Gemeinschaften nahezu vollständig fehlt, wird hier sichtbar: Ein vitaler Gegenentwurf zur Lebensweise der Umgebung. Ländliche Romantik ist aber ein schlechter geistlicher Ratgeber. Wie sieht es nun aus, wenn wir die spektakulären Besonderheiten amischer Lebensweise beiseitelassen, hinter das Offensichtliche sehen und die geistliche Substanz betrachten?

Falsche Antworten auf falsche Fragen

21. September 2010

 

 

Zum Wochenende vermeldeten verschiedene Zeitungen, daß unser derzeitiger Außenminister seinen Lebensgefährten geheiratet habe. Nun ist dies schon aus dem Grunde falsch, als unsere Regierenden sich bisher noch gescheut haben, das letzte Feigenblatt fallenzulassen und die sogenannte »eingetragene Partnerschaft« tatsächlich auch »Ehe« zu nennen, wie das von Interessenverbänden immer wieder gefordert wird. Schon formaljuristisch ist es also nicht richtig, von einer Ehe zu sprechen, was verschiedene sogenannte Qualitätsmedien aber nicht davon abgehalten hat, dies trotzdem zu tun. Kann man Berufsjournalisten soviel Unkenntnis des Rechtssystems, in dem sie leben, unterstellen, oder muß man doch eher annehmen, daß hier durch Veränderung des Sprachgebrauchs der Leser sturmreif geschossen werden soll für die finale Veränderung der Rechtswirklichkeit? Der Mühe bedarf es eigentlich kaum noch, denn schon heute stolpern nur die wenigsten Leser überhaupt noch darüber, daß da behauptet wird, zwei Menschen würden heiraten, gerade so, wie man sagt, daß zwei Menschen Pilze sammeln oder spazierengehen würden. Denn gerade im vorliegenden Casus müßte sich doch sofort die Frage stellen: Wer von den beiden hat denn geheiratet? Und wer wurde geheiratet? 

Fremde Federn: »Die Suche nach dem Berg des Herrn«

6. September 2010

 

Nach der überdurchschnittlichen Resonanz auf das Gleichnis, das ich letztens geschrieben hatte, ist mir bewußt geworden, daß Jesus mit Gleichnissen ja nicht nur gelehrt hat, sondern damit gleichzeitig auch ein Beispiel gegeben hat dafür, wie man (u. a. auch) lehren kann. Deshalb werde ich Augen und Ohren offenhalten nach neuen Gleichnissen. Das folgende Gleichnis zum Thema des Denominationsunwesens[G] habe ich auf dem Blog »Christlicher Aussteiger« gefunden. Der Originalartikel findet sich hier. Wer den Artikel weiterverwenden will, beachte bitte die (auch dieser Übernahme zugrundliegenden) Wiedergabebedingungen des Herkunftsblogs.

 

Die Suche nach dem Berg des Herrn

Von NovumTestamentum

Ein Gleichnis

 

An den Flüssen Babylons

1. August 2010  

  

An den Strömen Babels, dort hatten wir Sitz, auch noch weinten wir in unserem Gedenken an Zion. (Ps. 137, 1) 

 

Ich hatte ja verschiedentlich — so zum Beispiel hier, hier oder hier — schon begründet, warum die kirchlichen Systeme mit ihrem Klerikalismus und ihrer heidnisch-christlichen Religionsvermischung nie eine geistliche Daseinsberechtigung hatten und — da Gott sein Wort nicht ändert — auch nie haben werden. Sie leiten sich nicht aus der Schrift her, sondern allein aus der Kirchengeschichte. Von daher sollte jeder ernsthafte Christ prüfen, inwiefern er es verantworten kann, in einer solchen Struktur seine »geistliche Heimat« zu sehen. Das häufigste Argument, das Christen davon abhält, die Denominationen zu verlassen, ist der Verweis auf eine mangelnde »geistliche Infrastruktur« außerhalb der bestehenden Kirchen. Zwar erkennen viele, daß die denominationell verfaßten Gemeinden kein biblisches Vorbild haben; sie zu verlassen, würde jedoch bedeuten, auf regelmäßige Versorgung mit — vermeintlicher oder tatsächlicher — geistlicher Gemeinschaft zu verzichten. Wenn es irgendwo eine bessere, biblisch fundierte Struktur gäbe, würde man sich dieser ja gern anschließen, doch ist eine solche in Wohnortnähe meist nicht zu finden.

Kastraten

10. Juli 2010

 

Das (frei)kirchliche Missionsmodell macht den Nichtkleriker zu einem »Einlader«. Wohl soll er Freunde und Collegen durchaus in die Versammlungen mitbringen, wo sie dann jedoch von professionellen Predigern — am besten bei speziellen »Gästegottesdiensten« — »evangelisiert« werden sollen. Dem einzelnen Christen wird jedoch grundsätzlich nicht zugetraut, den Ratschluß Gottes selbst Außenstehenden nahezubringen. Und tatsächlich: Er kann es regelmäßig wirklich nicht. Denn in den Versammlungen wird er nicht darin eingeübt, das Wort Gottes zu verkündigen. Da er dort nur als passiver Zuhörer zugelassen wird, ist er »draußen«, in der Welt, erst recht passiv.

Die »Zuhörergottesdienste«, die eine Versammlung in wenige Aktive und eine Mehrheit der Passiven unterteilen, bewirken also vor allem, daß sie diejenigen, die darin sitzen, »kastrieren«, also geistlich unfruchtbar machen, ihnen abgewöhnen, geistlichen Samen — das Wort Gottes — weiterzugeben. Die Hammel in Gottes Herde, die eigentlich Nachwuchs zeugen sollten, werden solcherweise zu Schöpsen*.

Rückblick 1. Lesertreffen

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