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Donnerstag: Demonstration in Darmstadt
17. September 2013
Am Donnerstag, dem 19. September, soll um 13.30 Uhr beim Familiengericht Darmstadt ein erster Anhörungstermin zur »Inobhutnahme« der Kinder der Familie Wunderlich stattfinden. Unterstützer der Familie haben von 13 bis 17 Uhr eine Demonstration vor dem Gericht am Mathildenplatz 15 angemeldet. Familie Wunderlich freut sich über alle Unterstützer, die sich einfinden können. Ob die Verhandlung öffentlich oder nichtöffentlich sein wird, ist noch nicht bekannt.
Familienrichter Malkmus hat einstweilen angeordnet, daß »im Hinblick auf angekündigte Demonstrationen und hierbei nicht auszuschließende Tumulte« Polizeibeamte im Gericht bewaffnet sein dürfen. Dies mutet zwar etwas befremdlich an, da christliche Demonstranten in Deutschland bisher noch nie durch Tumulte oder sonstige Gewalttätigkeiten aufgefallen sind, aber trotzdem bittet Familie Wunderlich ausdrücklich um ausschließlich ruhige und besonnene Präsenz.
Zum Termin wird es genau drei Wochen her sein, daß die vier Kinder aus der Familie deportiert wurden. Für ihre Unterbringung werden bis dahin schon Kosten von 13.829,20 € aufgelaufen sein. Das Jugendamt veranschlagt monatlich 19.756 €, also 658,53 € täglich, für die zunächst der Steuerzahler haftet, die das Jugendamt aber versucht, von der Familie beizutreiben.
Ach, Berlin …
10. September 2013
In Berlin Neukölln hat (wohl schon im Frühjahr) eine Frau ein Kind zur Welt gebracht, die als sogenannte Transsexuelle der Meinung ist, sie sei ein Mann. Tatsächlich ist sie von Amts wegen als Mann in den Registern verzeichnet, was sogar die sonst eher betuliche F.A.Z. zu der bildzeitungsreifen Überschrift »Mann bringt Kind zur Welt« veranlaßt hat. Natürlich bringen Männer keine Kinder zur Welt. Die Sensation ist keine. Das einzig männliche an der Kindsmutter ist der Wunsch, eigentlich doch lieber ein Mann zu sein. Nun ist es freilich nicht einmal dem deutschen Beamten gegeben, Männer per Verwaltungsakt in Frauen umzuwandeln oder Frauen in Männer. Aber das Bundesverfassungsgericht hat 2011 in seiner unergründlichen Weisheit beschieden, daß das Geschlecht Transsexueller auch dann in den Papieren geändert werden kann, wenn diese sich keinen Operationen zu einer sogenannten Geschlechtsumwandlung unterzogen haben, sondern nur irgendwie wünschten, sie wären jemand anderes, als sie tatsächlich sind und einen Schamanen psychologischen Gutachter finden, der ihnen das bescheinigt. Es gäbe nun, so die Zeitung, auch zeugungsfähige Männer, die mit dem Paß einer Frau herumliefen (und sicherlich auch die Damentoilette benutzen).
»… nicht, daß noch die Presse kommt«: Kinderverhaftung in Hessen.
2. September 2013
Wünscht Ihr Euch auch gelegentlich, es würde Feuer vom Himmel fallen? Ich schon. Am Freitag hatte ich kurz den Fall der Heimschul-Familie Wunderlich erwähnt, deren vier Kinder am Donnerstag durch das Jugendamt Darmstadt den Eltern gewaltsam weggenommen wurden, auch hatte ich vor etwa einem Jahr einen Kommentar zum Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts durch selbiges Jugendamt geschrieben. Durch diesen Entzug war die schier unglaubliche, aber nach deutschem »Recht« eben mögliche Situation entstanden, daß man die Eltern mit internationalem Haftbefehl als »Kindesentführer« gejagt hätte, falls sie mit ihren eigenen Kindern verreist wären. Heute nun habe ich den Bericht des Familienvaters Dirk Wunderlich zu den Geschehnissen vom letzten Donnerstag erhalten, den ich hier stark gekürzt wiedergebe:
Am Donnerstag, dem 29. August 2013, ca. 8.00 Uhr, stürmten mindestens zwanzig Behördenvertreter unser Einfamilienhaus in Wembach bei Darmstadt. Diese bestanden aus zivil gekleideten SEK-Kräften, Gerichtsvollzieher, normalen Polizisten, Abteilungsleiter Jugendhilfe, Mitarbeiterin Jugendhilfe, vom Gericht bestelltem »Verfahrensbeistand« für unsere vier Kinder, vom Jugendamt bestimmtem »Amtspfleger« für unsere Kinder (sieben bis vierzehn Jahre alt) sowie mehreren »professionellen« Erzieherinnen.
Wie Nachbarn uns später mitteilten, hatte sich zuvor ein großer Konvoi in unserer Straße gebildet. Die Kräfte der Spezialeinheit umstellten unser Haus, wozu sie auch durch das Grundstück eines Nachbarn gingen und dessen Beschwerde mißachteten. Schließlich klingelten sie kurz nach acht an der Tür. Mit unseren drei ältesten Kindern waren wir schon seit einer Stunde in ein angeregtes Gespräch vertieft, in welchem wir die verschiedensten Wissensbereiche streiften. Solche Stunden der Wissensvermittlung bringen mehr als hundert Stunden staatlichen Schulunterrichts.
Beim Klingeln um diese Uhrzeit war uns schon klar, daß nun wohl Behördenvertreter vor der Tür ständen. Wir dachten aber, daß es der Amtspfleger für unsere Kinder wäre, evtl. mit ein paar normalen Polizisten, um die Kinder einer »Lernstandserhebung« zuzuführen. Ich ging deshalb vorsorglich ins Bad, um zunächst von dessen Fenster aus mit den erwarteten Behördenvertretern sprechen zu können. Um so größer war dann meine Überraschung, als ich sofort feststellen mußte, daß es diesmal wohl die seit Jahren befürchtete Inobhutnahme unserer Kinder sein müßte, denn es waren zunächst lauter unbekannte — und vor allem viele — Gesichter zu sehen. Ein selbstbewußt-energisch auftretender Mann Anfang dreißig, der, wie mir im Nachhinein klar wurde, der Einsatzleiter war, verkündete mir umgehend: »Herr Wunderlich, wir müssen mit Ihnen sprechen, machen Sie deshalb bitte die Tür auf.« Ich antwortete: »Wir können uns auch gerne hier am Fenster unterhalten.« Darauf erwiderte er nur befehlend: »Machen Sie die Tür auf!« Der Gerichtsvollzieher fiel ein: »Herr Wunderlich, wenn Sie nicht die Tür aufmachen, müssen wir sie aufbrechen.« Ich fragte: »Wieso müssen Sie sie aufbrechen?« Diese Frage wurde nicht beantwortet. Statt dessen rief der Einsatzleiter zwei Vornamen, plötzlich tauchten aus dem Hintergrund 2 SEK-Kräfte mit einem ca. 1 Meter großen zylindrischen Gerät auf, das wohl eine Art Türramme darstellte und positionierten sich einsatzbereit vor der kleinen Treppe zu unserer Haustür. »Machen Sie jetzt auf?« fragte wieder der Einsatzleiter. Ich signalisierte ein Einlenken und ging zur Haustür, um diese zu öffnen.
Als erstes stand mir der Gerichtsvollzieher gegenüber, der mir unmittelbar einen Gerichtsbeschluß der Richterin Daniela König vom Familiengericht Darmstadt vom 28. August 2013 überreichte, in welchem angeordnet wird, unsere Kinder »an das Jugendamt Darmstadt-Dieburg herauszugeben«. Der damit beauftragte Gerichtsvollzieher »darf notfalls auch Gewalt gegen die Kinder anwenden«. Dies las ich jedoch alles erst später, denn im Moment des Empfangs hatte ich keine Lesebrille bei mir. Dann ging alles sehr turbulent zu, weshalb ich nur noch Bruchstücke wiedergeben kann. Es strömten unaufhörlich Menschen in unser Haus. Ich wurde sofort von zwei SEK-Kräften leiblich untersucht und ab da sehr körpernah begleitet. Mir wurde geboten, mich zu setzen. Bei vielen Anläufen aufzustehen, wurde ich sofort wieder heruntergedrückt mit der Aufforderung: »Bleiben Sie sitzen!« Ich durfte zunächst nicht zu meinem Telefon gehen und meinen Anwalt anrufen. Ein Hinweis meinerseits, daß der Gerichtsbeschluß sicherlich nicht dazu berechtigte, mich hier sämtlicher Grundrechte zu berauben, wurde nicht beantwortet.
Währenddessen hatten sich mehrere Personen um unsere Kinder gestellt und versuchten den Eindruck zu erwecken, daß sie jetzt unweigerlich mitkommen müßten. Unsere Kinder wiederum machten sehr deutlich klar, daß sie das nicht tun würden. Unsere älteste Tochter umarmte sogleich unsere jüngste Tochter, um sie zu schützen. Meine Frau wurde aufgefordert, die Kinder zum Mitgehen zu bewegen. Empört verweigerte sie dieses Ansinnen. In der Zwischenzeit war mir erlaubt worden, meinen Anwalt, Dr. Vogt in Eschwege, anzurufen. Auf dem Weg zu meinem Schreibtisch wurde jede Bewegung meinerseits immer wieder begrenzt, als bestünde die Gefahr, ich könnte irgendwie eine unkontrollierte, gewalttätige Aktion begehen.
Es gelang mir erst nach mehreren Anläufen, Rechtsanwalt Dr. Vogt zu erreichen. Diesem war sofort klar, daß unmittelbar zum jetzigen Zeitpunkt der Inobhutnahme unserer Kinder nichts entgegengesetzt werden kann, und daß ich ihn wieder anrufen soll, wenn alle verschwunden sind.Mittlerweile waren schon die drei jüngsten Kinder in zwei verschiedenen Autos. Ich durfte mich kurz von ihnen verabschieden. Als ich noch einmal ins Haus ging, um für meinen Sohn eine Bibel zu holen, begegnete mir meine älteste Tochter — sich wehrend — wie sie gerade von zwei SEK-Beamten mit Gewalt aus dem Haus gebracht wurde. Als ich zurückkam und meinem Sohn die Bibel gab, war meine älteste Tochter mittlerweile auch im Auto, die sich von mir mit einem kämpferischen Gesichtsausdruck verabschiedete. Die anderen drei Kinder wirkten bei der Verabschiedung schon apathisch.
Meine Frau versuchte die ganze Zeit noch Herrn Behnis (Abteilungsleiter Jugendhilfe) umzustimmen, indem sie ihre Bereitschaft zeigte, unsere Kinder in einer Schule anzumelden, wenn sie jetzt nicht ins Heim müßten. In diesen Gesprächen schien Herr Behnis zu signalisieren, daß eine Schulanmeldung vielleicht alles wieder rückgängig machen könnte. In einem Gespräch in seinem Büro noch am selben Tag um 14.00 Uhr (zu dem auch Rechtsanwalt Vogt noch schnell angereist kam), wollte er dann davon nichts mehr wissen und betonte immer wieder, daß es eine Rückkehr der Kinder »sicher nicht in ein, zwei Tagen« geben würde. Er verstieg sich sogar zu der unsinnigen Behauptung, unsere Kinder würden durch unsere Kehrtwendung nur »vollends verwirrt«, weshalb sie besser in der Einrichtung verblieben. Als wir einen Tag später seinen diesbezüglichen Antrag lasen, wurde uns klar, daß er es nun als seine Aufgabe ansieht, unsere Kinder vor uns Eltern zu »retten«.
Meine Frau erzählte mir später, daß sie mitbekommen habe, wie ein SEK-Beamter zu seinem Kollegen sagte (und dabei auf seine Uhr deutete): »Wir können jetzt nicht mehr lang rummachen, wir müssen zusehen, daß wir wegkommen, nicht daß noch die Presse kommt.« Im Nachhinein wurde uns klar, daß alles sehr gut (auch zeitlich) durchgeplant war. Durch die Gespräche mit Herrn Behnis bemerkte meine Frau gar nicht, wie die Kinder abtransportiert wurden. Nur als unsere älteste Tochter von den zwei SEK-Beamten herausgeführt bzw. -getragen wurde, versuchte sie, sich noch von ihr zu verabschieden. Dabei wurde sie von dem einen Beamten mit dem Ellenbogen zur Seite gestoßen, wobei dieser bemerkte: »Nee, des geht jetzt net mehr.« Kurz darauf waren alle verschwunden …
Citat(e) des Tages LXXI
1. September 2013
»Das war ein katastrophaler Ausbau von Ersatzteilen. … Wenn einer der Angehörigen jemals so eine Explantation sehen würde und würde darüber sprechen oder es würde im Fernsehen gezeigt, dann gäbe es keine Einwilligungen mehr zur Organentnahme.«
Eine Anästhesistin im F.A.S.-Interview vom 19. 8. 13
»Kaum jemand weiß um die intensivmedizinischen Interventionen im präfinalen Stadium, auch nicht um die seltene Herbeiführung eines Wachkomas. Und man muß sich ja auch fragen, wer nach einer solchen Aufklärung noch stellvertretend seine Zustimmung zur Organspende geben würde.«
Prof. Dr. Wolfram Höfling, Staatsrechtler, in der F.A.S. vom 18. 8. 2012
Zahl des Tages V
30. August 2013
40.227
Im Jahr 2012 haben die deutschen Jugendämter in vierzigtausendzweihundertsiebenundzwanzig Fällen zum Mittel der sogenannten »Inobhutnahme« gegriffen, das heißt, daß sie Kinder an sich genommen haben. Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht. Noch 2007 hatte es »nur« 28.192 Inobhutnahmen gegeben, in nur fünf Jahren nahmen die Fälle also um ca. 43 % zu. Von den Fällen abgesehen, wo es sich um aufgegriffene Kinder handelt, die allein nach Deutschland eingereist sind (4.767 Fälle), wurden die Kinder in der Regel aus ihren Familien herausgenommen. In knapp einem Vietel der Fälle geschah dies auf Wunsch der Kinder. Der Verdacht auf Mißhandlung von Kindern, der in der Öffentlichkeit gemeinhin als Rechtfertigung für Inobhutnahmen durch die Jugendämter herhalten muß, war tatsächlich nur in einem verhältnismäßig geringen Teil der Fälle der Anlaß, und zwar nur 3.769 mal, also bei etwas über 9% der Inobhutnahmen.
Gestern wurden in Hessen die vier Kinder einer christlichen Familie »in Obhut genommen«, das heißt in diesem Fall, sie wurden, wie Augenzeugen berichten, von einem riesigen Aufgebot an Polizeispezialkräften unter massiver Gewaltandrohung aus der Familie gerissen. Die Scenerie war geradezu gespenstisch, da zur Verhaftung der Kinder ein Aufwand wie zur Aushebung eines hochgefährlichen Terroristenstützpunktes getrieben wurde. Die Kommandoaktion war bis zuletzt geheimgehalten worden, um es den Eltern zu verunmöglichen, Rechtsmittel gegen dieses Vorgehen einzulegen. Die Kinder waren weder vernachlässigt noch von Mißhandlung bedroht. Das »Verbrechen« der Eltern: Sie hatten ihre Kinder zu Hause unterrichtet.
Weitere Informationen zu diesem Fall (englisch) hier und deutsch hier.
Was »taz«-Leser nicht wissen sollen
29. August 2013
Ines Pohl, Chefredakteuse der sozialistischen »taz«, hat einen Artikel des Redakteurs Christian Füller vor der Veröffentlichung bewahrt. Formal ist das ihr gutes Recht, einerseits. Andererseits hat die Sache, wie man ein paar hundert Kilometer südlich des Berliner Sitzes der »taz« sagen würde, durchaus ein »Gschmäckle«. Füller hat in dem durchaus lesenswerten Artikel die These aufgestellt und begründet, daß die pädophile Vergangenheit der Grünen keineswegs ein Ausrutscher war, sondern ideologisch und strukturell in der Partei verankert. Es scheint nun, Frl. Pohl habe befunden, daß die Konfrontation mit der Realität in solch hoher Dosis ihrer linksgrünen Leserschaft nicht zuzumuten sei. Die F.A.Z. hat sich des Themas angenommen und dankenswerterweise auch den Artikel Füllers zum Herunterladen bereitgestellt, so daß sich der Leser ein Bild davon machen kann, was der »taz«-Leser keinesfalls erfahren soll.
Citat(e) des Tages LXVIII
10. Mai 2013
Nachfolgend weitere Citate zum Thema »Kinderverstaatlichung«, etliche sind ja schon in diesem Artikel versammelt worden, die folgenden arbeite ich dort bei nächster Gelegenheit mit ein:
»(...) und wenn nun diese Knaben, diese Mädchen mit ihren zehn Jahren in unsere Organisation hineinkommen und dort so oft zum erstenmal überhaupt eine frische Luft bekommen und fühlen, dann kommen sie vier Jahre später vom Jungvolk in die Hitler-Jugend, und dort behalten wir sie wieder vier Jahre, und dann geben wir sie erst recht nicht zurück in die Hände unserer alten Klassen- und Standeserzeuger, sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei oder in die Arbeitsfront, in die Sozialarbeiter oder in die SS, in das NSKK und so weiter. Und wenn sie dort zwei und anderthalb Jahre sind und noch nicht ganze Nationalsozialisten geworden sein sollten, dann kommen sie in den Arbeitsdienst und werden dort wieder sechs oder sieben Monate geschliffen (...) Und was dann nach sechs oder sieben Monaten noch an Klassenbewußtsein oder Standesdünkel da oder dort noch vorhanden sein sollte, das übernimmt dann die Wehrmacht zur weiteren Behandlung auf zwei Jahre (Beifall), und wenn sie dann nach zwei oder drei oder vier Jahren zurückkehren, dann nehmen wir sie, damit sie auf keinen Fall rückfällig werden, sofort in die SA, SS und so weiter, und sie werden nicht mehr frei für ihr ganzes Leben (Beifall), und sie sind glücklich dabei.«
Adolf Hitler in einer Rede vor HJ-Angehörigen in Reichenberg, Dezember 1938. Schallplattenaufnahme, cit. nach C. Wolfgang Müller, »JugendAmt. Geschichte und Aufgabe einer reformpädagogischen Einrichtung« Weinheim/Basel, 1994, Seite 52
»The end of America as we know it«: Glenn Beck zum Fall Romeike
7. April 2013
Die Erziehung von Kindern ist in der Bundesrepublik unserer Tage zweifellos zu den größten geistlichen Herausforderungen zu rechnen. Historisch gesehen ist das sicher keine Ausnahmesituation. Es war immer mit Kampf und Bedrohung verbunden, Heranwachsende von schädlichen Einflüssen fernzuhalten wie der HJ, der FDJ, sie vor der Knabenlese zu verstecken oder sie in der Schrift zu unterweisen, als man für den Besitz einer Bibel auf dem Scheiterhaufen landen konnte. Wer ein Volk schwächen will, zielt immer auf die Kinder. Das hat sich seit Israels Zeit in Mizrajim (2. M. 1, 15ff) nicht grundsätzlich geändert, nur die Art und Weise der Verfolgung ändert sich im Laufe der Jahrhunderte. So ist die derzeitige Situation einerseits nicht erstaunlich, andererseits steht sie in auffälligem Widerspruch zum Selbstanspruch dieser Gesellschaft, die ja sonst vor lauter Toleranzgebaren kaum noch geradeauslaufen kann. Aber diese Toleranz schlägt ganz schnell in Verfolgung um, wo Kinder nicht gemäß aufklärerischen, sondern gemäß biblischen Grundsätzen erzogen werden sollen (und kein Realist wird glauben, daß man beides gleichzeitig haben könne). Nein, es ist keine polemische Überspitzung, hier von Verfolgung zu sprechen, denn Sorgerechtsentzug und Kindeswegnahme gehören zweifellos mit zu den schärfsten und grausamsten Formen der Christenverfolgung, die man sich vorstellen kann.
»Von der Sowjetunion lernen …« — Lyssenko und Schellnhuber
27. März 2013
Ein Samstagmorgen, Ende März. Nachdem ich mich mit dem Fahrrad durch letzte ungünstig auf dem Weg positionierte Schneehaufen gewühlt habe, stehe ich in schneidender Kälte beim Bäcker an. Dieser beherrscht noch die seltene Kunst, DDR-Brötchen zu backen, entsprechend lang ist die Schlange. Ich bin kurz davor, ins Tiefkühlkoma zu fallen und wärme mich an den Worten eines der obersten deutschen Klimawandel-Schamanen, Mojib Latif, der vor 13 Jahren im Spiegel prophezeit hatte: »Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben.«
Latif ist Sohn des Ahmadiyya-Islam-Missionars Chaudhry Abdul Latif, und auch er ist ein religiöser Eiferer — freilich nicht in Sachen Ahmadiyya, sondern im Dienst der Klimareligion, als deren freundliches Aushängeschild er durch deutsche Talk-Shows tingelt. Und, wie eingangs gesehen, betätigt er sich nicht nur als Missionar, sondern auch als Prophet, wenn auch mit kläglichen Ergebnissen. Wahrscheinlich, wenn man ihn heute auf das Interview aus dem Jahr 2000 anspräche, würde er auf eines der wichtigsten Dogmen der Klimawandelreligion verweisen: Wenn es besonders kalt ist, ist das nur das Wetter, ist es aber mal besonders warm, ist das natürlich das Klima.
Für solche Unterordnung wissenschaftlicher Erkenntnisse unter die Wunschvorstellungen der Politik gibt es eine Bezeichnung: Lyssenkoismus. Die Wikipedia vermerkt: »Wer den Ausdruck heute benutzt, meint im breiteren Kontext die Kontrolle der Wissenschaft durch die Politik.«
Trügerische Waagschalen · Teil II
16. März 2013
»Waagschalen des Trugs sind Jahweh ein Greuel, aber ein vollkommener Gewichtsstein findet sein Wohlgefallen.« (Spr. 11, 1)
Ein ehrlicher Handel sollte immer zu einem fairen Interessenausgleich zwischen Käufer und Verkäufer führen. Seit Waren und Geld getauscht werden, hat es aber immer wieder Händler gegeben, die das ausgehandelte Gleichgewicht möglichst unbemerkt zu ihren Gunsten verschieben wollten. Ein Kaufmann, der den Gewichtsstein der Waage nur ein wenig leichter macht, als er sein müßte, liefert jedem Kunden eine unauffällige Mindermenge aus, insgesamt profitiert er aber sehr viel.
Das alttestamentliche Gesetz verbietet Manipulationen an Längen-, Volumen- und Gewichtsmaßen ausdrücklich: »Nicht tut ihr Arg in der Richtigung[G], im (Längen-)Maß, im Gewicht und im Meßgefäß.
Waagschalen der Gerechtigkeit, Gewichtssteine der Gerechtigkeit, Ejphah* der Gerechtigkeit und Hin* der Gerechtigkeit sollt ihr haben. Ich bin Jahweh, euer Elohim, der ich euch herausgehengemacht hat aus dem Erdland Mizrajim.« (3. M. 19, 35f). Denn anders als bei einem Gelegenheitsdieb ist das ganze Handeln des Gewichtsfälschers betrügerisch. Den größten Schaden richtet er dadurch an, daß im gesamten Markt das Grundvertrauen in die Fairness des Warentauschs beschädigt wird. Ein Handschlag gilt nicht mehr uneingeschränkt als verläßlich, und jeder Marktteilnehmer versucht sich gegen seine Handelspartner abzusichern. Die Warentransaktionskosten steigen weit über den ursprünglichen Schaden hinaus, den die falschen Gewichte verursacht haben, weil sie nun auch die Kosten für Kontrolle und Rechtspflege beinhalten müssen. Aus Geschäftspartnern, die gern miteinander Waren tauschten, werden argwöhnische Gegner.