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… eitel Freude!

10. Juli 2011

 

 

»Achtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen fallet …« wird Jakobos 1, 2 in der Elberfelder übersetzt, und bei Luther desgleichen: »Meine lieben Brüder, achtet es für eitel Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallet …«. Dies mutet spontan etwas seltsam an, und wahrlich: Das ist es auch.

Tsunami: Nachlese

24. Juni 2011

 

Ein japanischer Autofahrer hatte an seinem Fahrzeug eine Kamera montiert, als der Tsunami am 11. März ihn und andere überraschte und die Straße innerhalb von Sekunden zum reißenden Strom wurde. Die Kamera lief weiter, bis er schließlich das Auto verließ und dieses zerstört wurde. Offensichtlich konnten die Daten gerettet werden, und so ist eine eindrucksvolle Dokumentation über die potentielle Plötzlichkeit der Vergänglichkeit alles Physischen entstanden (hauptsächlich ca. Minuten 2 bis 6): 

 


 

 

gefunden bei Zirkumflex

 

 

 

 

Inflation

1. Juni 2011

 

Folgende Produkte haben sich in Deutschland im April 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat am auffälligsten verteuert: 

 

Weißkohl: 33,1 Prozent

Butter: 28,7 Prozent

Leichtes Heizöl: 26,7 Prozent

Kartoffeln: 20,4 Prozent

Bohnenkaffee: 17,8 Prozent

Diesel (Cetanzahl unter 60): 17,8 Prozent

Pflanzenöl (kein Olivenöl): 17,6 Prozent

Pommes frites: 17,2 Prozent

Orangensaft oder ähnlicher Fruchtsaft: 13,8 Prozent

Flugtickets: 13,8 Prozent

 

Die gesamte Inflationsrate wird aber mit 2,4 Prozent angegeben.

 

Quelle: Statistisches Bundesamt

 

 

 

 

 

 

 

An der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand …

16. April 2011

 

Im Herbst hatte ich in dem Artikel »5 Jahre Haft für Blondinenwitz« noch etwas zugespitzt zum europäischen »Zusatzprotokoll zum Übereinkommen über Computerkriminalität betreffend die Kriminalisierung mittels Computersystemen begangener Handlungen rassistischer und fremdenfeindlicher Art« die Frage aufgeworfen, ob Blondinen- und Ostfriesenwitze künftig mit Haftstrafen bedroht seien — was der Wortlaut des Protokolls durchaus nahelegt — und siehe: Kaum ein halbes Jahr später hat die Realität die Satire eingeholt. Bei der Osnabrücker Staatsanwaltschaft ist eine Strafanzeige gegen einen Radiosender wegen Volksverhetzung eingegangen — ein Moderator hatte Ostfriesenwitze erzählt und ein Osnabrücker hatte daraufhin bei der Polizei Anzeige erstattet. Polizeisprecher Georg Linke sagte dazu: »Wenn ein Bürger eine Anzeige erstellt, nehmen wir das natürlich ernst«. In der Pressemitteilung des Senders heißt es:

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt gegen radio ffn wegen Volksverhetzung. Kein Scherz: Der Grund dafür ist ein Ostfriesenwitz, den Moderator Timm „Doppel-M“ Busche in „Niedersachsens bester Morningshow mit ffn-Morgenmän Franky“ erzählt hat. Die Anzeige wurde bei der Osnabrücker Polizei gestellt — natürlich von einem Ostfriesen. Seine Begründung: Durch diesen Witz seien die Ostfriesen als ethnische Minderheit diffamiert worden. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Der Zebra, die Eichhorn, das Mensch …

30. März 2011

  

 

Nachdem die Revision der amerikanischen Bibelübersetzung NIV (New International Version) von 2011 gendergerecht[G] umgestaltet wurde, fordern Tierschutzaktivisten der Organisation PETA in einem Brief an die Übersetzer nun auch eine tiergerechte Bibelübersetzung. Statt des Pronomens »es« sollen für Tiere die Pronomina »er« und »sie« verwendet werden, um die Persönlichkeit der Tiere auszudrücken, die »fühlende, intelligente Individuen, fähig zu Freude und Leiden« seien. Im Hebräischen gibt es freilich keine Pronomina, die auf das Geschlecht eines Tieres schließen lassen würden — man müßte sie also zum Text dazuerfinden.

Hirnschmelze: Zahlenspiele

24. März 2011

 

Es ist immer wieder eigenartig, zu sehen, wie irrational doch Lebensrisiken eingeschätzt werden. Mitunter ist es auch tragisch. An der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl sind knapp 200 Menschen gestorben und sie hat den Rang eines internationalen Traumas erlangt. Im deutschen Straßenverkehr sind allein im letzten Jahr 3.657 Personen tödlich verunglückt. Eine grundsätzliche Diskussion, die der gegenwärtigen Nukleartechnikdiskussion vergleichbar wäre — also in der Art, ob das Risiko der automobilen Beweglichkeit für den Menschen überhaupt beherrschbar sei — gibt es freilich nicht. Stattdessen wird pragmatisch in kleinen Schritten das Risiko reduziert, indem man die Sicherheit von Fahrzeugen nach und nach verbessert. An das — durchaus erhebliche — Restrisiko haben wir uns gewöhnt, wir haben es akzeptiert.

Gerald Mackenthun schreibt zum Thema:

Zwei Meldungen von Donnerstag

19. März 2001

 

Khaled Abu Toameh schreibt in der »Jerusalem Post«:

»Mohammed Nabil Taha, ein elfjähriger palästinensischer Junge, starb diese Woche am Eingang zu einem libanesischen Krankenhaus, nachdem die Ärzte sich geweigert hatten, ihm zu helfen, weil seine Familie die medizinische Behandlung nicht bezahlen konnte.«

 

Am gleichen Tag meldet »Israel heute«:

»Die israelische Armee und Notärzte haben am Mittwoch einer palästinensischen Frau und ihrem Neugeborenen das Leben gerettet. In der Siedlung Itamar, wo vergangenes Wochenende eine Siedlerfamilie brutal ermordet wurde, brachten die israelischen Ärzte ein kleines palästinensisches Mädchen zur Welt — in jenem Ort, wo die Hinterbliebenen der Fogel-Familie gerade die sieben Tage der jüdischen Trauer verbringen.

Oh, the irony …

15. März 2011

 

Am Samstag kam der Soziologe Prof. Günter Amendt (nicht zu verwechseln mit dem Soziologen Prof. Gerhard Amendt, seinem Zwillingsbruder) in Hamburg-Eppendorf bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben. Amendt war eine Galionsfigur der Achtundsechziger. Der bekennende Homosexuelle verfaßte in den Siebziger Jahren zwei Sexbücher für Jugendliche, die unter anderem die Zielsetzung hatten, Homosexualität zu enttabuisieren. Eines der Bücher, die sich zu Hunderttausenden verkauften, wurde später von zwei Amtsgerichten als kinderpornographisch eingestuft, der Besitz ist heute strafbar.

Später wandte sich Amendt dem Thema Drogen zu und plädierte für die Entkriminalisierung des Drogengebrauchs. Bei dem Fahrer des Autos, das Amendt erfaßte und tödlich verletzte, wurde bei einem Drogentest der Cannabis-Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) festgestellt. Bei dem Unfall starben drei weitere Menschen, außerdem gab es Verletzte.

 

 

 

 

 

Königliche Verrücktheit

28. Februar 2011

 

»An einem festgesetzten Tage aber hielt Herodes, nachdem er königliche Kleider angelegt und sich auf den Thron gesetzt hatte, eine öffentliche Rede an sie. Das Volk aber rief ihm zu: Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen! Alsbald aber schlug ihn ein Engel des Herrn, darum daß er nicht Gott die Ehre gab; und von Würmern gefressen, verschied er.«   (Apg. 12, 21ff)

Wir wissen zwar nicht, welche Zeitspanne dieses »alsbald« im Falle des Herodes beschreibt; für Muammar al-Gaddafi scheint aber der Zeitpunkt des Gerichtes nun gekommen zu sein. Der hatte sich im Jahr 2008 von über zweihundert afrikanischen Stammesfürsten zum »König der Könige« ernennen lassen. Normalerweise geht das nicht gut aus:

Baden gegangen

26. Februar 2011

 


Hatt’ich’snichtgleichgesagt? Ja. Hatte ich. Schon im September. Trotzdem: Kein Grund zur Genugtuung, daß es nun buchstäblich so gekommen ist. Dafür mußte man auch kein Prophet sein, ein bißchen Bibel- und Menschenkenntnis reicht da völlig aus.

Wovon ich rede? Im September hatten die »Freien Evangelischen Gemeinden« beschlossen, daß es klüger sei, klüger zu sein als Gott, und Frauen zu erlauben, Männer zu belehren. Damals hatte ich kommentiert:

»Einen weiteren Pflock in Hinsicht auf Beliebigkeit und Austauschbarkeit der Geschlechter haben gerade die »Freien Evangelischen Gemeinden« (FEG) eingeschlagen. Just an dem Freitag der außenministeriellen Verpartnerung haben sie mit satter Mehrheit beschlossen, das Pfarramt für Frauen zu öffnen. Gemäß den oben dargelegten geistlichen Gesetzmäßigkeiten werden die FEG sich nun auch schrittweise für Homosexualität öffnen, auch wenn ihnen das vielleicht selbst noch nicht bewußt ist und sie sicher eine gewisse Schamfrist einhalten werden. Die Weichen sind gestellt.«

Rückblick 1. Lesertreffen

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