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Tradition
RKK-Dokumentation
27. Januar 2011
Dokumentation über die Römisch-Katholische Kirche, in der einige typisch katholische Verirrungen in übersichtlicher Art erklärt werden.
Geiernotizen, die das Thema Katholizismus direkt betreffen oder zumindest am Rande streifen, finden sich hier.
Problem wegübersetzt
15. August 2010
»Denn nicht sind wir wie die vielen, die das Wort des Gottes verschachern …«
2. Kor. 2, 17
Dieser Vers muß wohl für etliche wohlbestallte Theologen, die ihn übersetzt haben, eine unerträgliche Provokation dargestellt haben. So ist er denn in sehr vielen Übersetzungen sinnentstellend wiedergegeben worden. Die vielgelesenen Übersetzungen von Luther, Schlachter und die Alte Elberfelder schreiben hier statt »verschachern« einfach »verfälschen«. Auch die Zürcher schreibt »verfälscht darbieten«. Damit ist dem Text erst einmal die Spitze genommen: Zu denen, die das Wort nicht verfälschen, rechnet sich zumeist jeder selbst gern. Daß viele damit Handel treiben, ist aber so offensichtlich, daß es nicht so leicht geleugnet werden kann. Menge übersetzt etwas unscharf »mit dem Wort Gottes hausieren gehen«, was der Sache schon näherkommt, im Deutschen jedoch etwas mißverständlich ist, da bei »hausieren gehen« der Aspekt der Aufdringlichkeit herausgestellt wird, weniger der des Handeltreibens. Um genau diesen geht es aber bei dem hellenischen Grundtextwort καπηλεύω, das Krämerei und Schacher beschreibt.
gemäß Fleisch
17. April 2010
Die Hoteliers sind zufrieden, und nicht nur diese. Es ist ein Bombengeschäft. Turin ist ausgebucht. Erstmals seit zehn Jahren wird das sogenannte »Turiner Grabtuch« wieder öffentlich für wenige Wochen ausgestellt, und Katholiken aus der ganzen Welt strömen nach Turin, um sich diese Reliquie, von der behauptet wird, sie sei das »Grabtuch Christi«, anzusehen. Man könnte Seite um Seite füllen, wenn man sich an der Debatte um die Echtheit dieses Tuches beteiligen wollte. Verschiedene Untersuchungen, darunter drei Radiokohlenstoffdatierungen (C14), haben das Tuch längst als mittelalterliche Fälschung entlarvt, die sich auch heute reproduzieren läßt, aber natürlich gilt dies einem wahren Tuchverehrer nichts; er wird immer Argumente finden, warum diese Untersuchungen fehlerhaft sein müßten.
… bereits gefallen.
11. April 2010
»Wenn es in einer Gemeinde soweit kommt, daß nur eine Handvoll Menschen die geistlichen Angelegenheiten besorgen, ist diese Gemeinde bereits gefallen.«
Watchman Nee
verbindlich nachzuahmen …
Paulos hatte gute Gründe, neben seinem apostolischen Dienst einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Indem er niemanden finanziell belastete, war er unangreifbar. Ihm unlautere Motive für seinen Dienst zu unterstellen, wäre so selbst für einen böswilligen Zeitgenossen schwierig gewesen. »Denn Ihr selber gewahret, wie es bindend ist, uns nachzuahmen, da wir uns nicht unordentlich inmitten von Euch verhielten, aber auch nicht geschenkweise seitens jemandes Brot aßen, sondern in Ermüdung und Anstrengung nachts und tags Wirkende waren, um nicht jemand von Euch zu beschweren; nicht, daß wir nicht Autorität haben, sondern, auf daß wir uns selber Euch als Typus (Vorbild) geben zum Uns-Nachahmen.« (2. Thess. 3, 7ff)
… bis drei zählen
1. April 2010
In diesen Tagen wird wohl wieder millionenfach von Kanzeln in aller Welt die theologische Behauptung verkündet werden, daß Jesus an einem Freitag gekreuzigt [G] und an einem Sonntag auferstanden sei. Dieser Zeitplan basiert auf dem katholischen Jahreskreis und ist auch in anderen Kirchen und Freikirchen weitgehend unumstritten. Das ist seltsam. Denn um nachzuweisen, daß diese Chronologie so nicht stimmen kann, braucht man eigentlich nur zwei Dinge — erstens ein Neues Testament und zweitens mathematische Fähigkeiten auf Vorschulniveau — genaugenommen die Kenntnis der Abfolge der Wochentage und die Fähigkeit, bis drei zu zählen:
Denn ebenso wie Jonas in der Leibeshöhle des Seeungeheuers drei Tage und drei Nächte war, also wird der Sohn des Menschen in dem Herzen des Erdlands sein drei Tage und drei Nächte. (Mt. 12, 40)
Man kann das nun drehen und wenden wie man will: Auf Freitag bis Sonntag kommt man anhand der biblischen Voraussetzung, daß Jesus drei ganze Tage und drei ganze Nächte tot und begraben war, nie und nimmer. Und die Schrift ist hier ja in erfrischender Weise präcise und läßt keinen Spielraum für Rechenkünstler, die mit angebrochenen Tagen und dergleichen hantieren.
Nechustan — Kreuz oder Pfahl?
3. März 2010
Mein ikonoklastischer Artikel »Bild des Unsichtbaren« zu Kol. 1, 15 hat einen Leser zu der Frage veranlaßt:
»Wie stehst du dazu, daß das Kreuz als Zeichen für das Christentum in allen Denominationen gilt? Ist ein Aufhängen eine Kreuzes oder ein Kreuz auf dem Gipfel eines Berges auch Götzendienst? … Die Frage ist doch vielmehr, ob ich ein Kreuz … als Amulett oder Glücksbringer trage oder lediglich als Symbol. Falls ein Kreuz auch in seinem symbolischen Aspekt nicht tolerierbar ist müsste dieses eigentlich überall verschwinden.«
Zur Antwort nachfolgend ein älterer Artikel, der bisher nicht hier erschienen war:
Bild des Unsichtbaren
23. Februar 2010
Schwierige Bibelstellen IV: Kol. 1, 15
Dies ist die erste Notiz in der neuen Rubrik »Leser fragen den Geier«. Über das Kontaktformular treffen ja gelegentlich interessante Fragen ein, und sofern ich diese beantworten kann und auch meine, daß dies für weitere Leser von Interesse sein könnte, werde ich diese in loser Folge zu Geiernotizen verarbeiten — die Identität des Fragestellers bleibt selbstverständlich geschützt.
Die Reihe »›Schwierige‹ Bibelstellen« hat einen Leser veranlaßt, nach Kol. 1, 15 zu fragen, und hier ist die versprochene Antwort:
Kolosser 1, 15 spricht von Christus als dem »Bild des unsichtbaren Gottes«, und das scheint ja tatsächlich erst einmal ein Paradoxon zu sein: Etwas, das unsichtbar ist, kann man nicht abbilden. Tatsächlich? Zumindest aus der Naturwissenschaft kennen wir ja visuelle Beschreibungen unsichtbarer Dinge — die Modelle. So kann ich Sauerstoff zwar nicht sehen, aber in einem Modell abbilden, das die molekularen Eigenschaften des Sauerstoffs abbildet. Wer das Modell sieht, sieht zwar immer noch keinen Sauerstoff, aber er kann etwas über die Eigenschaften des Sauerstoffs lernen.
Dies ist zwar nur ein Gleichnis, aber es bringt uns schon einmal auf die richtige Fährte. Tatsächlich aber besteht zwischen dem Christos und dem Vater eine viel höhere Übereinstimmung als zwischen einem Sauerstoffmolekül und dem Modell eines solchen. So sagt Jesus in Johannes 14, 7:
Wolfsblut
1. Februar 2010
»Hinter sich selbst her« — über die Wolfsnatur der Denominationen
In seiner Abschiedsrede vor den Ältesten von Ephesos in Milet (Apg. 20) spricht Paulos von den »schweren Wölfen, die das Herdlein nicht verschonen werden« und beschreibt diese Wölfe als Männer, die aus der Mitte der Herausgerufenen[G] aufstehen werden, um die Lernenden (Jünger) wegzuzerren hinter sich selbst her. Wenn wir in seinen Briefen nach näheren Anhaltspunkten dafür suchen, was es mit dieser Aussage auf sich hat, stoßen wir auf den ersten Brief an die Korinther. Aber gehen wir der Reihe nach:
… jeder, der auf sie vertraut.
9. November 2009
Normalerweise halte ich ja überhaupt nichts von Bibelverfilmungen. Mitunter stellen sie aber doch einen sinnvollen Realitäts- und Gegenwartsbezug her. Also heute ausnahmsweise — Bibel verfilmt:
Ps. 115, 4ff:
Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden.
Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht;
Ohren haben sie und hören nicht; eine Nase haben sie und riechen nicht;
sie haben Hände und tasten nicht, Füße, und sie gehen nicht; keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle.
Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut.
Israel, vertraue auf Jahwe! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er.
Jes. 46, 5ff:
Wem wollt ihr mich vergleichen und gleichstellen und mich ähnlich machen, daß wir gleich seien?
Sie, die Gold aus dem Beutel schütten und Silber mit der Waage darwägen, dingen einen Schmelzer, daß er einen Gott daraus mache; sie beten an, ja, sie werfen sich nieder.
Sie heben ihn auf, tragen ihn auf der Schulter und lassen ihn nieder auf seine Stelle, und er steht da: von seinem Orte weicht er nicht. Auch schreit man zu ihm, aber er antwortet nicht: niemand rettet er aus seiner Not.
Früher scheinen die Hersteller von Götzenbildern noch etwas mehr Wert auf Unfallschutz gelegt zu haben …
Jer. 10, 3ff:
Tradition und Bibel: Wie man das Wort Gottes ungültig machen kann
15. Oktober 2009
(Dieser Artikel ist mit kleineren Abweichungen zuerst im Dezember 2008 in der KOMM! Nr. 26 erschienen)
Abb.: Ruth auf dem Feld des Boas
Ist es denn möglich, das Wort Gottes ungültig zu machen? Selbstverständlich vermag niemand, sich dem Wort Gottes entgegenzustellen. Jedes Jota wird erfüllt werden und alles, was Gott zugesagt hat, wird geschehen. Aber andererseits es ist doch verhältnismäßig einfach, die segensreichen Auswirkungen des Wortes Gottes in unserem eigenen Leben zu blockieren.