Die Krise bringt den Aufschwung.

16. Februar 2009

Familienministerin von der Leyen in Champagnerlaune

Während sich die Horrormeldungen aus der internationalen und der deutschen Wirtschaft überschlagen, ist das Familienministerium in Hochstimmung: »Wenn die Wirtschaft wankt, hat die Familie Konjunktur.« Also spricht die Familien-Senioren-Frauen-Jugend-und-sonstige-benachteiligte-Randgruppen-Ministerin und will auch schon einen Silberstreif am Horizont in Form eines leichten Geburtenanstiegs ausgemacht haben. Ob dieser statistisch überhaupt relevant ist, scheint umstritten, aber in Zeiten schlechter Nachrichten darf man nicht wählerisch sein und muß sich an alles klammern, was auch nur entfernt nach Aufschwung aussieht.

Virtueller Alarm

14. Februar 2009 


Nachdem es mit der Erderwärmung einfach nicht so recht klappen will, muß ein neues Gefahrenscenario her, mit dem man Angst schüren kann. Denn Angst, richtig eingesetzt, ist Geld. Das haben die Alchimisten nur noch nicht gewußt, die Gold partout aus Stroh spinnen oder aus anderen Materialien herstellen wollten. Ausgerechnet das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, sattsam bekannt aus der Erderwärmungsdebatte und sehr erfahren in der Umwandlung diffuser Klimaängste in Fördergelder, legt nun eine Studie vor, die vor der »Versauerung der Meere« warnt, natürlich wieder mit Zahlen und Prognosen, die niemand widerlegen kann, weil sie so weit in die Zukunft reichen, daß sie sich jeglicher Überprüfbarkeit innerhalb der beschränkten Lebensspanne, die dem Menschen nun einmal gegeben ist, entziehen. Selbst die F.A.Z., die das ganze wohlwollend berichtet, sieht hier erst einmal nur eine »virtuelle Gefahr«.

EU auf dem Weg in die EUSSR?

10. Februar 2009

Heute und morgen verhandelt das Bundesverfassungsgericht über unsere Zukunft.

Ich ermahne nun vor allen Dingen, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind, auf daß wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und würdigem Ernst.
Denn dieses ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, welcher will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
(1. Tim. 2, 1ff)


Nach dem Scheitern der Europäischen Verfassung in den Volksabstimmungen wurde der Vertrag von Lissabon installiert, der im Prinzip die gleichen Rechtsfolgen hat wie die Verfassung, aber unauffälliger aussieht: Welcher EU-Bürger vermag schon zu sagen, was sich hinter all diesen Verträgen von Rom, Schengen oder eben Lissabon für Konsequenzen für sein tägliches Leben verbergen?

Der Duden wird sich selb’st peinli’ch.

6. Februar 2009 


Nachdem die Wörterbuchverlage die sog. »Rechtschreibreform« in unsäglicher Weise befördert haben (das war ja die Jahrhundert-gelegenheit, den Umsatz außer der Reihe anzukurbeln), scheint man nun langsam mitzubekommen, was man da (mit) angerichtet hat. So hat uns ja die »Reform« die Legalisierung des vorher im Deutschen strikt verpönten »Deppenapostrophen« eingebracht, also der Absperrung des Genitiv-s durch einen Apostrophen, die zwar im Englischen legitim ist, im Deutschen jedoch nicht. Schon in vorreformerischer Zeit war diese Unsitte virulent; die »Reform« hat schließlich alle Dämme niedergerissen. Seitdem wimmelt es nur so von Heidi’s Lädchen, Didi’s Kneipe und ähnlichen Sprachunfällen, wobei man fast noch froh sein muß, wenn wenigstens ordentliche Apostrophe (’) falsch verwendet werden und nicht auch noch Minutenzeichen (') oder Akzente (´) (`).

Schlechte Presse für den Pontifex Maximus

3. Februar 2009

Benedikt XVI., der sich normalerweise des Wohlwollens der deutschen Presse gewiß sein kann, hat auf einmal schlechte Schlagzeilen. Das kommt erstens daher, daß er die Excommunikation der Priesterbruderschaft St. Pius X. aufgehoben hat, einer tatsächlich obscuren Truppe, die im Wortsinne »päpstlicher als der Papst« ist, sozusagen eine »Sekte in der Sekte« [G]. Auf ihrer Netzseite findet man das Gebet »… so gib uns Gesundheit an Leib und Seele, damit wir mit Deinem Beistand überwinden, was wir für unsere Sünden leiden …«. Aha. Man leidet also nicht an seinen Sünden sondern man leidet selbst für seine Sünden und erlöst sich demzufolge auch selbst, so als hätte Christus nicht für unsere Sünden gelitten. Man opfert ja schließlich auch selbst (siehe Abbildung) und braucht deshalb das einmalige und unbegrenzt gültige Opfer des Christus nicht.

Schrottpolitik

25. Januar 2009

Der Reiche herrscht über den Armen, und der Borgende ist ein Knecht des Leihenden.
(Spr. 22, 7)


Jetzt ist sie da, die Abwrackprämie für alte Autos, die die deutsche Konjunktur retten soll. Zweitausendfünfhundert Euro erhält, wer einen Neu- oder Jahreswagen kauft oder least, wenn er sein mindestens neun Jahre altes Altfahrzeug, das mindestens ein Jahr auf ihn zugelassen war, verschrottet. Freilich stellt sich die Frage, ob Menschen, die ein mehr als neun Jahre altes Auto fahren, überhaupt einen neuen Wagen bezahlen können. »Das müssen sie ja gar nicht«, sagt ein Autohändler lt. F.A.Z., »Sie müssen ihn nur finanzieren können. Der Kunde mache nur eine Anzahlung von 1000 Euro. Der Rest werde mit erschwinglichen Leasingraten abbezahlt.«

Wir sind Obama!

21. Januar 2009

Byzantinischer Personenkult
in Übersee

Bei
[diesem Bild]*, das »Schüler und Lehrer bei einer Obama-Demonstration« zeigt, läuft es mir doch einigermaßen kalt den Rücken ’runter. Es erweist, wie sehr dieser ganze Obama-Hype tiefreligiöse Züge trägt. Eine solch messianische Verklärung, ein derartiger Personenkult ist eigentlich in Demokratien unbekannt, er erinnert an Kim Il Sung, Mao, an Stalin und Führergeburtstag. Damit will ich Obama diesen Diktatoren durchaus nicht gleichsetzen, aber ein ganz, ganz mulmiges Gefühl beschleicht mich bei Ansicht solcher Bilder doch.

Ersatzteilspender

20. Januar 2009

Zum Thema Organspende, das ja auch schon hier diskutiert wurde, gibt es ein neues Buch, das auch das Problem der Gewebespende aufgreift, das quasi hinter der Organspende »versteckt« wird:

Martina Keller: „Ausgeschlachtet“. Die menschliche Leiche als Rohstoff. Econ Verlag, Berlin 2008. 250 S., br., 18,- €.

Dazu gibt es eine Rezension von Manuela Lenzen in der gestrigen F.A.Z.:

Chaim Noll schreibt

16. Januar 2009

Wer in der DDR zur Schule gegangen ist, wird sich sicher noch an Dieter Nolls »Abenteuer des Werner Holt« erinnern. Der Sohn des Autors, Chaim Noll, studierte Kunst und Kunstgeschichte an den Universitäten Jena und Berlin. Seine ersten Manuskripte wurden in den Westen geschmuggelt. 1983 reiste er nach Westberlin aus und 1991 verließ er Deutschland. Seit 1995 lebt der Autor und Essayist in Israel. Beim Compass-Infodienst erschien schon vor längerer Zeit ein Artikel von Noll über Christenverfolgung, der freilich nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Der Artikel ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Aber seien wir ehrlich: Diese ganze Welt ist nichts für zartbesaitete Gemüter.

 

Chaim Noll schreibt:


Menetekel für Europa.
Christenverfolgungen im Mittleren Osten

 

Ist es schon wieder soweit?

14. Januar 2009

Autobahn geht gar nicht. Aber richtiger Antisemitismus durchaus — sogar unter polizeilicher Mithilfe.

Da soll man nicht irre werden an Deutschland? Einerseits funktionieren die Reflexe eines oberflächlichen Pseudoantifaschismus noch ganz hervorragend: Da wird ganz großes Theater veranstaltet wenn Eva Hermann »Autobahn« sagt oder wegen eines ziemlich irrelevanten Werbespruches. So hat Tchibo eine Werbecampagne mit dem Spruch des römischen Philosophen Cato »suum cuique« zurückgezogen, weil dieser in seiner deutschen Übersetzung »Jedem das Seine« auch mal von den Nationalsozialisten mißbraucht wurde.

Rückblick 1. Lesertreffen

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